Fast 15 Jahre und über ebenso viele Teile hat das “Assassin’s Creed”-Franchise nun schon auf dem Buckel. In den nächsten Wochen werden wir daher eine kleine Reise unternehmen und uns alle Teile der Reihe zu Gemüte führen. In Teil 10 gehen wir etwas in die Zukunft und ürspringen zunächst ein paar Teile. Handlungstechnisch bewegen wir uns aber eigentlich bei Teil 6 der Reportage-Reihe. Verwirrt? Seht es euch mit uns an auf unserer “Assassin’s Creed Odyssee”.
Übrigens: Der Titel der Artikelreihe “Odyssee” ist wegen “AC: Odyssey” gewählt worden. Sicherlich, es erscheint nun bald “Valhalla”, aber die Reihe war schon länger in Planung und der Titel passt irgendwie immer noch.
Auf Android und IPhone Schnetzeln
“Identity” ist ein Mobile-Ableger der Reihe, der eigentlich ein klein wenig später erschien (2016) als das nächste Spiel. Persönlich hatte ich ihn aber an der Stelle der Reihe gespielt – und storytechnisch macht das auch durchaus Sinn. Denn man spielt hier einen Assassinen-Rekruten zur Zeit von Ezio.
Das Spiel ist also parallel zu “Brotherhood” angesiedelt und man hilft Ezio und Machiavelli dabei, die Templer-Präsenz weiter zu reduzieren. Das wars storytechnisch auch schon, auch wenn Textschnipsel ein bisschen mehr Hintergrund zu den einzelnen Missionen liefern. Den Tiefgang eines vollwertigen AC-Titels sollte man an der Stelle also nicht erwarten. Immerhin gibt es 14 Missionen zu bestreiten.
Dabei gibt der Titel sein Bestes, die Pracht eines vollwertigen AC-Titels auf den kleinen Schirm zu übertragen. Klar, man kommt grafisch nicht an eine PC-Leistung heran, für ein Mobile-Game sehen die Umgebungen, in denen man sich bewegt, aber durchaus ordentlich aus und kommen einer Stadt recht nahe. Natürlich gibt es, wie etwa bei “Bloodlines” weniger Gegner bzw. Zivilisten in den Gegenden zu bestaunen, was natürlich der Grafikleistung geschuldet ist.
Sammelwut light & Steuerung
Natürlich gibt es bei einem Mobile-Game nicht derart viele Sammelobjekte wie im Hauptspiel. So gibt es die Truhen, ein paar Münzen und Tagebuchseiten für weitere Textschnipsel. An dieser Stelle ist das aber durchaus ausreichend, immerhin hat man nun mal nicht die Bewegungsfreiheit wie im großen Teil. Auch vorhanden sind natürlich unterschiedliche Waffen, die ich auswählen kann, aber zumindest hier ist man dem Vorbild treu geblieben – man braucht sie nicht unbedingt.
Davon aber abgesehen funktioniert die Steuerung erstaunlich gut. Ich tippe in der Stadt, wohin ich möchte z. B. auf ein Dach, und meine Figur setzt sich in Bewegung und erklimmt automatisch Selbiges. Gleiches gilt für Attentate. Ich nähere mich der Person, indem ich hin klicke, die versteckte Klinge auswähle bzw. antippe und schon führt meine Figur das Attentat aus. Das mag einfach klingen, ist für ein Spiel dieser Art aber durchaus eine akzeptable Vereinfachung.
An dieser Stelle hat das Spiel auch etwas vom großen Bruder geerbt, denn eigentlich kann ich einfach schnell hinrennen, mein Attentat vollführen und wieder wegrennen. Das funktioniert auch beim Tippen auf dem Touchscreen recht gut. Zugegeben, in Eskortierungsmissionen muss ich eher näher beim Ziel bleiben, aber das Prinzip ist das Gleiche. Und damit sind wir auch schon beim nächsten Punkt, denn es gibt nicht nur Attentatsmissionen, sondern eben auch Eskortierungs- und Kuriermissionen. Auch das kennt man aus „Brotherhood“. Und in der Theorie kann man auch zwischen drei verschiedenen Assassinen-Klassen wählen, was den Wiederspielwert erhöht. Sofern man aber nicht wirklich überall rein stürmt, sondern wirklich auf die unterschiedlichen Waffen setzt und das Spiel damit beschreiten will, merkt man keine allzu großen marginalen Unterschiede.
Der Berserker stürmt überall rein und ist stärker, kann also mehr Personen schneller umnieten, während die Schattenklinge nicht so schnell von den Wachen entdeckt wird. Der Trickster kann Feinde ablenken und die vierte Klasse, den Dieb (behindert Feinde) bekommt man nur, wenn man im Level weit genug aufsteigt. Das ist die nächste Motivation für mehrere Game-Durchläufe bzw. Aufträge, das man im Level aufsteigen kann. Dafür gibts dann auch ab von der Kampagne noch weitere Missionen. Allerdings ist das dann doch eher was für Hardcore-Gamer, die von dem Spiel wirklich nicht genug bekommen können.
Leveln und Multiplayer
DLC: Forli
Ein DLC für ein Mobile Game? Jap, die zweite Kampagne (Missionen 11-14) stehen nur per Aufpreis zur Verfügung. Okay, die App war schon mal teurer, inzwischen gibt es das Komplettpaket für etwa 5 Euro. Bietet mehr vom Gleichen, wenn auch ein paar Storyschnipsel mehr.
Mit der Kampagne allein (allen 14 Missionen) ist man rund 5 Stunden beschäftigt, an zwei (oder einem) Abend ist man da also durch. Eine Gegenwartshandlung gibt es nicht, sieht man von einigen kleineren Texttafeln mit Hintergrundinfos und einem Animus-Trainingsraum ab. Dieser dient zu Beginn mancher Missionen als Trainingsraum – auch das kennen wir aus den anderen Ablegern des Spiels.
Fazit
Für den kleinen Preis bekommt man hier ein Spiel, das kurzweilig zu unterhalten vermag und für ein Mobile-Game durchaus den Flair der AC-Teile auf den „kleinen Monitor“ bannt – AC-Theme inklusive. Alles Weitere ist optional und führt quasi zu einer Art Endlosspiel.
Bewertung [usr 3.5]
Wertungsspiegel
Reisewege
Die Reisewege des Mobile-Games sind in Italien angesiedelt, zwischen Orten, die wir aus „Assassin’s Creed 2“ und „Brotherhood“ kennen. Von Monteriggioni geht es nach Florenz und Rom und zwischen diesen in stetigem Wechsel, bevor es am Ende im DLC nach Forli geht. Eigentlich recht einfach. Glück gehabt!
2377 km und eine Reisezeit von etwa 220 Stunden per Pferd stehen hier zu Buche.
Spiel-Infos
Titel | Assassin’s Creed: Identity |
Publisher | Ubisoft |
Erscheinungsjahr | 2016 |
Genre | Action-Adventure, Open-World, Stealth |
Plattformen | Android, iOS |