Wir sehen uns Conans Werdegang in diesem großen Crossover an. Aber kann man allen Charakteren gerecht werden?
Inhalt (Klappentext):
In verschiedenen Welten und Zeiten vereinen der barbarische Abenteurer Conan, die Kriegerin Dark Agnes, der Schwertkämpfer Solomon Kane und der Superheld Moon Knight ihre Kräfte. Ihr gemeinsamer Gegner? Der böse Schlangengott Set und seine fanatischen Anhänger: ein uraltes Übel, das sich durch Zeit und Raum windet …
Kritik
Der neue “Conan”-Band präsentiert uns ein Crossover der besonderen Art.
Zeichnungstechnisch kann man nicht groß meckern, auch wenn nicht der Detailgrad von Superhelden-Comics aufgefahren wird. So beginnt man mit einer Story aus den 70ern, damit man den Zusammenhang mit dem Rest der Story erhält. Hier sind die Zeichnungen natürlich noch etwas anders gehalten, aber immer noch farbenfroh. Der restliche Comic wirkt dann etwas plastischer und auch in den Kampfszenen kann man immer genug erkennen. Die Charaktere wirken allerdings einen Ticken comichafter, aber das stört nicht, denn die Gesichtszüge drücken auch immer Emotionen aus.
Wie erwähnt, handelt es sich um ein Crossover aus den Charakteren Conan, Dark Agnes, Solomon Kane und Moon Knight, wobei allerdings nur Ersterer und Letzterer wirklich zusammen agieren. Erst am Schluss sieht man dann ganz kurz alle vier unisono kämpfen. Von Conan abgesehen dürften die anderen Charaktere – Kane vielleicht nochmal ein Stück ausgenommen – vor allem für deutsche Leser, eher unbekannt sein. Immerhin wurden sie auch in den 70ern eingeführt und sind eher weniger prominent vertreten. Und tatsächlich erfährt man, vom Introtext abgesehen, über die Fähigkeiten der einzelnen Helden relativ wenig.
Das macht auch nicht unbedingt etwas, wenn der Rest der Geschichte stimmt. Zumindest, was das Setting angeht, geht der Kampf gegen den alten Gott Set durchaus in Ordnung. So erhalten beide Gruppen ein Relikt, das sie über die Zeiten verbindet und müssen dann auf immerhin zwei verschiedenen Zeitebenen die alten Götter bekämpfen. Dass nicht alles so ist, wie es scheint, ist da schon fast vorprogrammiert und am Ende folgt noch ein etwas ungleicher Götterkampf. Verbunden werden die verschiedenen Zeitebenen auch über James Allison, der im Sterben liegt aber vergangene Leben sehen kann.
Am Ende dürfen die Helden, wie erwähnt, zumindest kurz zu viert miteinander kämpfen. Allerdings, das große Manko des Bandes, so stellenweise unterhaltsam die Hatz nach den bösen Göttern auch ist, bleiben die Charaktere ein wenig auf der Strecke. Moon Knight und Kane harmonieren irgendwie gar nicht und man merkt, dass sie nur aus Notwendigkeit zusammen kämpfen. Agnes und Conan sind da schon besser aufgestellt und feixen etwas stärker herum, so richtig zündet es aber auch zwischen den beiden nicht. Hier hätte man ruhig noch etwas mehr Tiefgang einbringen können (auch wenn im Falle von Conan und derben Frauensprüchen sich andere Lager wieder hätten gestört fühlen können, aber so ist eben die barbarische Welt).
Überhaupt erfährt man auch nicht viel Kontext über die Missionen oder die Welt, in der sich die Charaktere (außer Conan) befinden. Gut, auf dem Band prangt “Conan”, man muss es also nicht unbedingt so handhaben an der Stelle. Die Interaktionen der Charaktere sollten aber über ein bloßes “Wir hauen drauf” hinausgehen. So plätschert die Story an manchen Stellen eher seicht dahin, was halt etwas schade ist. Hinzu kommt der komplexe Götterplan, der sicher auch einfacher umgesetzt hätte werden können. Immerhin darf als Fanservice am Ende noch ein weiterer bekannter Charakter aus der Conan-Welt auftauchen.
Fazit
Die Story an sich macht zwar Spaß, die Interaktion der Charaktere in diesem Crossover zündet nicht so recht, da vieles einfach oberflächlich bleibt. Hier ist reine Popcornunterhaltung drin.
Fazit
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Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.
Quick-Infos
Autor: | Jim Zub, Roy Thomas, Gerry Conway |
Zeichner: | Vanessa del Rey, Scot Eaton, Gil Kane, u.a. |
Originaltitel: | Conan – The Serpent War 1-6 |
Jahr der Veröffentlichung (Original): | 2020 |
Übersetzer: | Bernd Kronsbein |
Seitenanzahl: | 140 |
Preis: | 17.- Euro |
ISBN: | 978-3-7416-1923-6 |
Verlag: | Panini |