Mit der achten Folge geht “The Mandalorian“ aus seiner ersten Staffel. Wir sehen uns an, wie das aussieht. Außerdem gibt es noch den “Spannungscheck” zur gesamten ersten Staffel.
Achtung, Spoiler!
Das war es also, das Finale der ersten “Mandalorian”-Staffel. Und vorab muss man sagen, dass vieles hier für das entschädigt, was die durchaus dünne Handlung nicht hergegeben hat. Aber der Reihe nach.
Auflösung des Cliffhangers
Bevor wir uns der Auflösung des Cliffhangers widmen, gibt es eine nette kleine Szene mit zwei Sturmtruppen. Diese schießen auf einen Behälter, der nur drei Meter entfernt ist – und verfehlen ihn. Fans wissen natürlich, dass es sich hierbei um Fanservice allererster Güte handelt, denn die schlechten Schützen sind seit dem ersten “Star Wars”-Film heißes Fanthema. Mit diesem guten Auftakt kann es ja nur gut weitergehen, oder?
Leider wird es traurige Gewissheit: Kuill ist und bleibt tot. Dafür darf – neben Boda in einer witzigen Szene – aber gleich IG in die Bresche springen und erneut zeigen, was er so drauf hat. Tja, leg dich nie mit einem Attentäterdroiden an. Hier wurde das aus Folge 1 bereits bekannte Szenario nochmal schön erweitert – es wird bis zum Ende der Folge nicht das letzte Mal bleiben.
Charakterarbeit
Damit sind wir auch schon gleich bei den Charakterszenen der Folge. Nicht nur darf IG bis zum Ende der Folge noch ein paar mal glänzen, auch unser lieber Mando bekommt ein paar fette Szenen spendiert. Bei IG muss man aber einschränken, dass er ein klein wenig als zu superhaft dargestellt wird, denn er springt überall in die Bresche und rettet auch am Ende den Tag, indem er in die Lava geht. Wobei es überhaupt fraglich ist, ob er solange hätte durchhalten können.
Dass diese Szenen dabei sehr gut anzusehen sind, versteht sich von selbst. “The Mandalorian“ sieht auch in seiner achten Folge einfach gut aus – und das sogar, ohne seine Wurzeln leugnen zu müssen.
Wer natürlich ebenso glänzen darf, ist unser Held, der sogar endlich seinen Namen bekommt: Din Djarin. Dabei sieht man nochmal Rückblenden zur Zeit der Klonkriege und wie er von den Mandos gefunden wurde – und deswegen selber einer geworden ist. Dabei zeigt sich, was ich schon zur Review in der dritten Folge gesagt hatte: Die Szenen, in denen die Droiden der Handelsföderation (in echt!) gezeigt werden, und vor allem die Kampfeinlage sehen ebenso großartig aus. Was für ein großes Potential hätte eine “Clone-Wars”-Realserie gehabt?! Nirgends wird das deutlicher als hier!
Und damit noch nicht genug an Hintergrund, denn unser Held erhält auch mehr Tiefe, indem er tatsächlich seinen Helm abnimmt. Natürlich vor IG, weil die anderen wären ja “lebendig“, da ist das nicht erlaubt. Bis zum Ende bleibt er hier seiner Linie treu. Respekt!
Weg zum Finale
Hilfe kommt dann in unerwarteter Weise in den Kanälen, denn dort hausen ja noch die Mandos – bzw. die Schmiedin (Rüstmeisterin). Alle anderen Mandos hat das Imperium als Rache nämlich abgeschlachtet (was sicher ein glorreicher Kampf war, haben die doch ziemlich was drauf). Schön, dass hier der Bogen zur ersten Folge gespannt wird.
Als Belohnung bekommt der Mando hier sein Jetpack geliefert – und wird damit zum vollwertigen Boba Fett-Ersatz. Am Ende darf er dann gleich in einem Dogfight mit einem TIE-Jäger zeigen, was das Teil so drauf hat. Mann gegen Maschine hat man in diesem Umfeld so noch nicht gesehen und auch hier gilt wieder: optisch mehr als gelungen! Und auch von der Rüstmeisterin darf man gerne in der nächsten Staffel mehr zeigen!
Staffelfinale mit offenen Fragen
Am Ende besiegt man die Bösen und verschwindet. Wohin? Nun, das wird die nächste Staffel zeigen müssen. Auf jeden Fall gibt es für eingefleischte Fans noch eine weitere Überraschung, denn der Obermotz hat überlebt und besitzt das Darksaber, das einzige schwarze Lichtschwert der Galaxis. Fans wissen natürlich, dass jenes nicht nur in “Clone Wars“, sondern auch in “Rebels“ zu sehen war. Dort fiel es schließlich in die Hände von Sabine. Wobei die Rebels-Handlung ja ca. 6 NSY endet und wir sind hier ja nochmal ein paar Jahre später.
Man darf also gespannt sein, wohin die Reise gehen wird und wie das Darksaber in die Hände von Gideon geraten ist. Lose Enden gibt es einige, aber insgesamt wirkt das Finale doch recht rund. Von einigen Charakteren darf man gerne mehr zeigen (Cara, Boda, aber auch IG… ich weiß, er hat sich geopfert, aber hey, das ist immerhin Science-Fiction, da ist alles möglich).
Fazit
“The Mandalorian“ beweist mit seinem ersten Staffelfinale, dass man auch mit wenigen Mitteln und einem Retrolook viel erreichen kann. Zwar gab es zwischendrin ein paar Durchhänger, insgesamt ist die Season aber eine runde Sache. Lediglich der berühmte rote Faden sollte in der zweiten Staffel noch viel stärker ausgebaut werden, um der Handlung etwas mehr Tiefe zu verleihen. Eine dritte Staffel ist übrigens auch schon genehmigt worden. Ob’s an den vielen positiven Reviews gelegen hat?
Die Kritikpunkte an “Erlösung” ändern aber nichts am guten Gesamteindruck der Folge, die als Staffelfinale durchaus gelungen ist und nur wenige Schwächen hat. Diese sind allerdings auch irgendwie typisch für die Serie.
Bewertung: [usr 4]
Episoden-Infos
Episodennummer | 8 |
Originaltitel | Redemption |
Deutscher Titel | Erlösung |
Erstausstrahlung | 27. Dezember 2019 |
Erstausstrahlung Deutschland | 27. Dezember 2019 (mit dt. Tonspur auf Disney+), 01. Mai 2020 (Disney+ Deutschland) |
Drehbuch | Taika Waititi |
Regie | Jon Favreau |
Laufzeit | 48 Minuten |
Spannungscheck: “The Mandalorian” – Staffel 1
Bis auf wenige Knicks nach unten konnte “The Mandalorian” in der ersten Staffel das gute Niveau der Pilotepisode (4,0) halten. Lediglich die Folgen 5 und 7 ließen mit 3,5 Sternen leicht Federn (siehe Grafik).