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StartLiteraturStar-TrekRezension: "Rise of the Federation 5 - Interferenz"

Rezension: “Rise of the Federation 5 – Interferenz”

Wir sehen uns das neue Enterprise-Buch an und erklären, wer hier aufsteigt.

Inhalt (Klappentext):

Nach der Ware-Krise versuchen Admiral Jonathan Archer und Sektion-31-Agent Trip Tucker beide, ihre Institutionen zu ändern, um weitere solche Tragödien zu verhindern.
Archer drängt auf eine Nichteinmischungsdirektive der Sternenflotte, wird aber mit unerwartetem Widerstand von Verbündeten innerhalb der Flotte konfrontiert – sowie ungebetener Unterstützung von Widersachern, die die Föderation in vollständige Isolation treiben wollen.

Währenddessen spielt Tucker ein gefährliches Spiel gegen die korrupten Anführer der geheimen Sektion 31, in der Hoffnung, ihre Verschwörung ein für alle Mal zur Strecke zu bringen. Aber ist er bereit, Archers Bemühungen zu gefährden – und damit vielleicht auch das Schicksal einer ganzen Welt – um zu gewinnen?

Rise of the Federation 5 (Cross Cult)
Rise of the Federation 5

Kritik

Der fünfte “Rise of the Federation”-Band setzt auf die Vorgänger auf und vertieft die Story um die Nichteinmischungspolitik der Föderation. Vorkenntnisse der anderen Bände sind also von Vorteil, da einem sonst viel von dem Drumherum durch die Lappen geht.

Dabei gibt es neben der Hauptstory, die sich vor allem um die Nachwehen der Ware-Krise und die Nichteinmischungspolitik auf Sauria dreht, noch einige Nebenschauplätze. Dabei treten vor allem auch vermehrt die neuen Charaktere in den Vordergrund, die in den letzten Bänden eingeführt wurden. Das ist auf der einen Seite löblich, da sich die Enterprise-Charaktere inzwischen deutlich in eine spezielle Richtung entwickelt haben. Die Szenen mit eben diesen sind auch durchaus gut umgesetzt, hier merkt man Bennett eben inzwischen eine gewisse Trek-Routine an. Vor allem Devna und Garos (teilweise aus der Serie bekannt) bekommen hier genügend Raum, um aufzuzeigen, dass auch Bösewichter nicht unbedingt per se böse sein müssen. Selbiges gilt auch für die Szenen mit den bekannten Charakteren, auch diese sind gut getroffen.

Auf der anderen Seite gibt es schon wieder soviele Nebenschauplätze, dass man leicht die Übersicht verlieren kann. Hinzu kommt ein Namedropping, das es so nicht gebraucht hätte. Kirk, Paris – hier wird fast schon zwanghaft auf die künftigen Verbindungen zu den Folgeserien hingewiesen. Das gab es zwar die letzten Bände auch schon, hier fällt es aber vermehrt ins Gewicht, da sich die ganze Sache eben leider langsam abnutzt. Und in welche Richtung es ungefähr geht, kann man sich auch denken.

Hinzu kommen Sachen wie die Dryaden, eine Art Baumspezies, was dazu genutzt wird, um die Geschichte um Hoshi voran zu treiben. Grundsätzlich ist das in Ordnung, aber auch hier ist viel zu offensichtlich, dass es sich quasi um Beschäftigungstherapie handelt, um den Charakter auf einen neuen Weg zu führen. Von dem Volk wird man in künftigen Büchern wohl nichts mehr hören.

Doch zurück zur Hauptstory. Nach einem vielversprechenden Ansatz, der sich darum dreht, welche Fehler man bei der Ware-Krise gemacht hat, versandet auch dieser Handlungsstrang etwas. Nicht falsch verstehen, die Geschichte um den Widerstand gegen den Diktator auf Sauria hat durchaus etwas für sich und ist auch gut umgesetzt, das Thema der Obersten Direktive rückt aber immer mehr in den Hintergrund. Dabei wären hier sicher ein paar politische Debatten mehr als Abrundung ganz gut gewesen. Klar, Fans wissen eh, wo es hingeht, so richtig zünden wie noch im Vorgänger will der Gedanke aber durch dieses Abschieben nicht.

Auch Tuckers Plan, um Sektion 31 zu diskreditieren, kommt eigentlich an der Stelle in der Trek-Geschichte viel zu früh. So löblich es ist, diese Verbindung zu ziehen und zu zeigen, dass auch Tucker schon gegen die Sektion kämpfte, hat dieses Thema durch die zweite Discovery-Staffel mehr als gelitten. Aber dies kann man dem Autor nicht ankreiden, der Roman erschien ein Jahr vor der zweiten Discovery-Staffel. Dennoch, auch ohne diese Bezüge ist klar, dass er scheitern wird. Zwar wird eine Verschwörung aufgedeckt, die Führung der Sektion entkommt aber größtenteils. Diesen Strang hätte man sich also sparen können.

Leider hat man ihn aber irgendwie gebraucht, um die Föderation auf Sauria aktiv werden zu lassen, da sonst die restliche Geschichte nicht funktioniert hätte. Die funktioniert dafür aber wunderbar.

Fazit

Die Charaktere sind erneut gut getroffen und auch die Geschichte hat interessante Ansätze zu bieten, versandet aber ein bisschen, da viele kleinere Schnitzer das Gesamtbild trüben. So stellt sich langsam eine Ermüdung in gewissen Bereichen ein. Bleibt zu hoffen, das der nächste Band wieder etwas mehr anzieht.

[usr 3]
Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.

Quick-Infos

Autor: Christopher L. Bennett
Originaltitel: Rise of the Federation 5 – Patterns of Interference
Jahr der Veröffentlichung (Original): 2017
Übersetzer: Bernd Perplies
Seitenanzahl: 365
Preis: 15.- Euro
ISBN: 978-3-95981-390-7
Verlag: Cross Cult

 

Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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