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StartLiteraturSuperheldenRezension: "Wonder Woman 9 - Gerechte Kriege"

Rezension: “Wonder Woman 9 – Gerechte Kriege”

Wir sehen uns an, was im neuen Wonder Woman-Band steckt.

Inhalt (Klappentext):

Die Amazone Wonder Woman kam in die Welt der Menschen als Botschafterin des Friedens. Jetzt wird sie in einem osteuropäischen Land in einen brutalen Krieg verstrickt, unter dem vor allem die Zivilbevölkerung leidet. Sie ist zu allem entschlossen, um das Leid der Unschuldigen zu mildern und weiteres Töten zu verhindern – doch dann offenbart sich ihr derjenige, der all diese Menschen gegeneinander aufhetzt: Ares, der Gott des Krieges, ist wieder auf der Erde, um seiner blutigen Bestimmung nachzugehen!

Wonder Woman 9 (Panini)
Wonder Woman 9

Kritik

Der bereits neunte Wonder Woman-Band startet mit neuer Handlung und Autorin neu durch. Zeichnungstechnisch ist man allerdings etwas weiter von den üblichen Superheldencomics entfernt. Die Panels wirken eher etwas schlichter und kantiger und der hohe Detailgrad, der andere Comics auszeichnet, fehlt etwas, was man vor allem in den Hintergründen sehen kann. Natürlich kann man sich auch an diesen Stil gewöhnen und zumindest die Mimik der Helden kann man dann doch noch deuten.

Handlungstechnisch ist die Geschichte allerdings auch eher etwas zwiespältig zu betrachten. Und ob sie wirklich “Ideal für Neueinsteiger” ist, wie es das Cover verspricht, sei auch mal dahingestellt. Denn neue Leser werden die Verbindungen zu Ares, Grail und Themyscira, die zumindest anfangs noch angeführt werden, nicht verstehen. Auch sonst gewinnt die Story keine Innovationspreise, bietet aber eine gute Botschaft, doch der Reihe nach.

Im Grunde kracht es nämlich hier an allen Ecken und Enden und Steve und Diana sind in einem Kriegsgebiet. Hier wird der Schrecken des Krieges ganz gut aufgezeigt, denn ein Schwerpunkt liegt auf Kindern als Opfer. Dies ist Teil der Botschaft, die am Ende durchschwingt und die in diesem Band auch gut präsentiert wird. Allerdings mischt auch der geläuterte Ares mit und irgendwie scheinen geläuterte Charaktere immer noch ein etwas schweres Verständnis von Frieden zu haben.

Auf jeden Fall wird es dadurch eher chaotischer statt übersichtlicher. Lustigerweise, um die Auflösung an der Stelle mal vorweg zu nehmen, predigt auch Etta von der ersten Seite an, die Helden sollen sich doch bitte nicht einmischen. Okay, Ares hatte seine Finger im Spiel und musste weg, aber das Ende gibt ihr Recht, denn die Helden müssen das kriegsgebeutelte Land verlassen. Die verfeindeten Parteien haben selber eine Lösung hingekriegt, auch wenn das Land gespaltet wird. Aber die Botschaft an der Stelle ist klar: Lieber das, als tote Kinder.

Dass das eine starke Message ist, wollen wir an der Stelle auch gar nicht verhehlen. Und alle Charaktere, selbst Ares, müssen am Ende erkennen, das man sich manchmal vielleicht nicht einmischen sollte. Der Weg dorthin ist aber etwas holprig – und manchmal auch unsinnig. So wird Steve etwa von Fabelwesen zu Aphrodite geführt, die sich scheinbar genauso in diese Welt verirrt haben, wie Ares und Co.. Was aus ihnen wird ist dann aber plötzlich vergessen, geht es doch nur noch um das Ende des Konflikts. Dafür, das diese Kreaturen zunächst so prominent eingesetzt wurden, ist das schon fast etwas schade.

Immerhin kann Aphrodite selbst noch überzeugen, auch wenn sie, und damit auch der Leser, nochmal von Steve eine Lektion erteilt bekommt, warum Liebe denn so wichtig ist. Das ist dann allerdings schon fast etwas zu viel Holzhammer, wobei man hoffen darf, von Aphrodite künftig noch etwas mehr zu sehen.

Fazit

Eine recht bodenständige Episode über die Schrecken des Krieges, wobei die Botschaft schon fast zu sehr mit dem Holzhammer transportiert wird. Ansonsten hat man noch die ein oder andere Charakterszene drin, richtig in Fahrt kommt die Story aber dennoch irgendwie nicht.

[usr 2.5]
Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.

Quick-Infos

Autor: G. Willow Wilson
Zeichner: Cary Nord
Originaltitel: Wonder Woman 58-62
Jahr der Veröffentlichung (Original): 2019
Übersetzer: Ralph Krumm
Seitenanzahl: 116
Preis: 13,99.- Euro
ISBN: 978-3-7416-1517-7
Verlag: Panini

Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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