In der elften “Orville”-Folge geht es ein Stückchen ruhig zu. Zu ruhig? Das sehen wir uns an.
Achtung: Spoiler!
War es in der letzten Folge noch eine Spur hektischer, wird man in dieser Woche mit einem ruhigen Ausflug der Orville begrüßt. Dabei steht erneut Gordon im Vordergrund und die Geschichte ist ein altbekanntes Star Trek-Versatzstück.
Von Gaststars und anderen Charakteren
Selbst Tim Russ, der Tuvok aus Voyager, gibt sich hier die Ehre und darf einen Professor spielen, der eine Zeitkapsel von der Erde findet. Viel mehr als Stichwortgeber zu Beginn ist Russ aber nicht. Und warum die Kapsel genau mit der Orville ins Museum gebracht wird, ist eine andere Frage, aber sonst würde die Handlung halt nicht funktionieren.
Unter den Fundstücken ist auch ein altes iPhone mit Nachrichten einer Frau aus der heutigen Zeit. Gordon ist derart fasziniert, dass er die Ereignisse der Videos und SMS als Simulation lädt – und es quasi kommt, wie es kommen muss: Er verliebt sich in Laura, was zu einem gut gemachten Kammerspiel führt.
Mit dieser kurzen Inhaltsangabe ist eigentlich schon das Meiste, das es zu dieser Episode zu sagen gibt, gesagt, denn Science Fiction (oder respektive Star Trek-Fans) werden wissen, was nun kommt. Und in der Tat muss auch Gordon hier erkennen, dass Laura eben nicht real ist. Seine Freunde erkennen das natürlich eher als er (was ihnen immerhin Gelegenheit gibt, mal in Alltagsklamotten aufzutreten), wobei hier gar nicht die Frage im Mittelpunkt steht, wie real sie für Gordon ist (oder eben nicht). Hier geht es vielmehr darum, dass sich Gordon nicht einfach so seine Traumfrau zurecht zimmern kann.
Zwar versucht er das, als die Ereignisse eine etwas andere Wendung nehmen als er es sich wünscht und löscht kurzerhand ihren Freund. Damit hat er aber auch die Frau die er liebt zerstört. Viele Leser bis zu dieser Stelle ahnen es schon, aber es gibt auch für Gordon diesmal kein Happy End. Der ewige Single bleibt also Single, aber immerhin drückt Kelly es am Ende gut aus: Man wird sich an Laura erinnern, und das ist ja auch schon viel wert.
Die B-Handlung: Sucht
Neben dieser Charakterstudie gibt es auch noch eine B-Handlung, die sich um Zigarettensucht dreht, denn Bortus und Klyden kommen in den Genuss der Stengel aus der Kapsel und sind als Moclaner extrem anfällig dafür. Was eher comedyhaft gedacht ist, erweist sich jedoch schnell als Studie von Suchtverhalten, denn selbst als die zwei aufhören wollen, geht es eben nicht so einfach. Und hat man anfangs noch Mitleid mit Bortus wird schnell klar, dass auch er im Suchtverhalten gefangen ist.
Streiten kann man an der Stelle höchstens darüber, warum Dr. Finn am Ende einfach ins Quartier kommt. Oder, dass die Differenzen, die Bortus und Klyden aufgrund der letzten Ereignisse haben, mit keinem Thema mehr erwähnt werden. Ansonsten ist die B-Handlung ganz okay, wie der Rest der Folge aber kein Überflieger.
OTOM
Wie immer gibt es auch zu dieser Folge das Orville-Trek-O-Meter, diesmal klein aber oho.
Orville | Punkte | Star Trek | Punkte | Stichwörter |
Verlieben in einen Holodeckchar | 0 (abgekupfert) |
Das ist doch kalter Kaffee, das gab es bei Star Trek schon öfter | 1 | Holo-Love |
Fazit
Die Folge bietet zwar nette Charaktermomente für Gordon, ist ansonsten aber kein Überflieger und eher Science-Fiction-Standardkost. Aber vielleicht ist das ja die Vorbereitung auf das große Finale?
Bewertung
[usr 3]
Episoden-Infos
Episodennummer | 23 (Staffel 2, Episode 11) |
Originaltitel | Lasting Impressions |
Deutscher Titel | Die Zeitkapsel |
Erstausstrahlung USA | Donnerstag, 21. März 2019, FOX |
Erstausstrahlung Deutschland | Montag, 25. August 2019, Pro Sieben |
Drehbuch | Seth MacFarlane |
Regie | Kelly Cronin |
Laufzeit | 45 Minuten |