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StartLiteraturFantasyRezension: "League of Legends - Ashe: Kriegsmutter"

Rezension: “League of Legends – Ashe: Kriegsmutter”

Wir sehen uns den ersten “League of Legends”-Comic an und klären, wie eisig es hier wirklich zugeht.

Inhalt (Klappentext):

Die Eisgeborene Ashe wuchs in der grausamen Wildnis des Nordens auf und ist eine begnadete Kriegerin, die eine magische Verbindung zu ihrer gefrorenen Heimat hat – und auf deren Schultern die fanatischen Erwartungen ihrer Mutter lasten. Als sie sich aufmacht, um die Wahrheit hinter einem uralten Mythos zu lüften, gehen Bande zu Bruch, Geheimnisse kommen ans Licht und Runeterra wird sich für immer verändern. Wird die junge Ashe zu der Anführerin werden, die ihr Volk braucht? Oder ist das Schicksal nicht viel mehr als ein leeres Versprechen?

League of Legends 1 (Panini)
League of Legends 1

Kritik

“Ashe” ist das erste Comic zu “League of Legends” und spielt zeichnungstechnisch nicht ganz in der oberen Liga mit. Zwar sind die Charaktere immer noch gut getroffen, es herrschen aber auch viele kantige Panels vor, was man auch in den Hintergründen sieht. Ein etwas einfacherer Stil also, an den man sich aber durchaus gewöhnen kann.

Was die Handlung angeht, so werden hier die Anfangsjahre von Ashe und Sejuani gezeigt. Die Handlung ist bei einem Spiel wie “League of Legends” so eine Sache. In der Tat dürften Nichtkenner des Spiels vor einigen Rätseln stehen, was die Handlungsorte und Personen angeht, denn von den Hintergründen wird nur wenig erklärt. Zumindest was Ashe angeht, kann man aber ihre Handlungsweise nachvollziehen, will sie doch den Wahn ihrer Großmutter abschütteln.

Die etwas später auftretende Sejuani hat es da ein bisschen schwerer. Denn im Gegensatz zur Titelheldin hatte man noch nicht so viel Zeit, ihre Hintergründe kennen zu lernen, sodass der Leser diese quasi im Schnellverfahren serviert bekommt. Beide Frauen teilen dabei ein ähnliches Schicksal. Aber während Ashes Familie sich opfert, um sie zu retten, wird Sejuani etwas brutaler erzogen. So folgt der Bruch der beiden auch auf dem Fuße, denn während Ashe eigentlich weise regieren will, ist Sejuani brutal und metzelt auch mal ihre Untertanen nieder, um mehr Ressourcen für die Nahrungsverteilung frei zu haben.

Man sieht also: Charakterlich ist die Entwicklung der beiden Frauen nachvollziehbar, auch wenn es vielleicht nicht besonders hervorsticht. Denn die Entwicklung, die die Geschichte nehmen wird, können findige Leser recht schnell erahnen. Darüber hinaus gibt es noch das ein oder andere Klischee, etwa die obligatorischen Priester in jedem Stamm, die per se böse und Verräter sind, sowie ein paar Monster als Bedrohung. Und dass Ashe bei Sejuanis Stamm nicht willkommen ist, tut hier auch ein Übriges.

Am Schluss des Bandes gibt es allerdings noch einen kurzen Einblick in die Entstehung des Comics, in dem quasi die Storyboards zu ausgewählten Seiten präsentiert werden, die aufzeigen, wie so ein Entstehungsprozess abläuft. Das ist durchaus nett und interessant, zumindest kurzzeitig. Abgerundet wird das Ganze noch von einer kleinen Kurzgeschichte, die  so noch nicht veröffentlicht worden ist – und die damit Kanon wird. Allerdings gibt diese nur einen kurzen Einblick in eine Art Ritual. Ansonsten war es das auch schon. Als Ergänzung ist das sicher ganz nett, aber mir fehlt es hier dann doch etwas an Tiefgang.

Fazit

Charakterlich ist die Story durchaus gut, wenn auch nicht überragend. Ansonsten bewegt man sich allerdings eher auf bereits bekannten Pfaden. Insgesamt also solide, wenn auch nicht mehr.

Bewertung

[usr 3]

Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.

Quick-Infos

Autor: Austin Schafer
Zeichner: Nina Vakueva
Originaltitel: League of Legends – Ashe: Warmother 1-4
Jahr der Veröffentlichung (Original): 2019
Seitenanzahl: 144
Preis: 17.- Euro
ISBN: 978-3-7416-1428-6
Verlag: Panini

 

Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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