Oktober 2008, Niederbayern: Das nh Hotel Deggendorf wird Schauplatz einer Veranstaltung aus der Reihe „An Evening with“ (FKM-Events). Vor allem „Star Trek“-Fans kamen von nah und fern, um Erzählungen von René Auberjonois zu lauschen. Bekannt als Formwandler Odo aus der „Star Trek“-Serie „Deep Space Nine“ und als Paul Lewisten in „Boston Legal“, zeigte René Auberjonois, wie fit man im Alter von 70 Jahren sein kann. Er unterhielt das Publikum mit vielen Späßen.
Ein Bericht von Sara und Thomas Hoeft.
Es waren an die 75 Teilnehmer:innen, die den Weg nach Deggendorf gefunden hatten. Die Reihen füllten sich schnell, nachdem sich um 17 Uhr die Türen des Veranstaltungssaales geöffnet hatten. Man kam von überall her: aus Frankreich, Großbritannien, der Schweiz und sogar weiter. Die Stimmung war gelöst, alle warteten freudig auf René.
Veranstalter Filip Krejcik von FKM-Events sprach einige begrüßende Worte. Auf seinen Knien rutschend kam René Auberjonois durch die Tür. Jedem war klar: Es wird ein lustiger Abend!
Zunächst erzählte er über sein Leben. Häufig würde er von Menschen wiedererkannt werden, die ihn jedoch nicht einordnen könnten.
Dann stellte er sich den Fragen der Anwesenden. So erzählte er beispielsweise auf die Frage, was er als Schauspieler niemals machen würde, dass er das gar nicht genau sagen könne. Er erinnerte sich an seine Rolle in „Police Academy V“. Als er sie seinerzeit annahm, wusste er über den Regisseur, dass dieser für gute Filme berühmt war. Doch die Rolle, die er dann bekam, war die eines chaotischen Gangsters. Er empfand die Rolle als schlecht; man würde sie nur wenige Minuten sehen wollen, bis sie nervt. Hätte er’s vorher gewusst, hätte er die Rolle nicht angenommen. Die Dreharbeiten jedoch waren gut gewesen, hatten Spaß gemacht. Man weiß nie, was man dann vielleicht doch machen würde.
Überraschend schloss sich seine Ehefrau der Veranstaltung an. Selbst René Auberjonois war verwundert, dass sie gekommen war, wo er doch nur über sich reden würde. Viele Jahre habe sie es mit ihm bereits aushalten. Er wandte sich ans Publikum: Was er jedem Brautpaar wünsche: Dass sie noch sehr viele Hochzeiten miteinander erleben und im Laufe des gemeinsamen Lebens immer wieder erneut heiraten, auf eine je neue Art.
Auberjonois sprach über eine Rolle am Broadway, dass es nicht die richtige für ihn war. Seine Frau war bei einer Probe dabei gewesen. Sie hatte ihm geraten, die Rolle so zu spielen, als hielte sich die Person für den liebenswürdigsten Menschen auf der Welt; in Wirklichkeit handelt es sich aber um einen richtigen Fiesling. Nachdem René diesen Rat befolgt hatte, zeigte ich der Regisseur begeistert.
Zu schnell verflogen die 90 Minuten an diesem „Evening with René Auberjonois“. Das Panel ging zu Ende und der Event-Fotograf begann, den Saal für die Foto-Session vorzubereiten. Gut gelaunt posierte René mit den Gästen in Einzel- und Gruppenaufnahmen. Es fiel auf, dass nicht wenige in Starfleet-Uniformen gekommen waren. Eine Frau hatte sogar Trill-Flecken. René Auberjonois machte auch hier seine Späße, zog Grimassen und tauchte in die Stimmung ein.
Nachdem alle Fotos gemacht wurden, verschwand René für einige Augenblicke. Veranstalter Filip Krejcik kündigte die Verlosung als nächsten Programmpunkt an, für die extra eine „Glücksfee“ eingetroffen wäre. Als sie eintrat, brach der Saal in Gelächter aus: es war René Auberjonois. Eine Tiara auf dem Haupt, einen Feenstab in der Hand und Flügel am Rücken: so kostümiert alberte René Auberjonois umher, bevor er seines Amtes waltete und die glücklichen Gewinner zog.
Eine Autogrammstunde folgte. René hatte sich eine Überraschung ausgedacht. Für ein Spendengeld von 10 Euro skizzierte er „Odos Eimer“ auf Papier, mit Autogramm und Widmung. Der Erlös dieser Charity-Aktion ging an „Ärzte ohne Grenzen“ im Kongo.
Hiermit endete der offizielle Teil dieser Veranstaltung. René Auberjonois hatte das Publikum für sich gewonnen. Seine freundliche und lustige Art bescherte ein wundervolles Erlebnis. Ohne Frage, ein vollkommen gelungener Abend.