Band 6 der Abenteuer aus der Zeit der Hohen Republik bietet uns wieder eine nette Story. Was sie taugt, klären wir hier ab.
Inhalt (Klappentext)
Während Ty Yorrick sich auf die Jagd nach einem gefährlichen Monster vorbereitet, erzählt sie eine Geschichte aus der Vergangenheit: der Meister ihres Meisters ist noch ein Padawan und Teil eines Aufklärerteams, das auf einer unbewohnten Grenzwelt strandet. Die Gruppe braucht nicht nur dringend medizinische Versorgung für ein verletztes Mannschaftsmitglied, sondern sieht sich auch einem mörderischen Wesen gegenüber, wie es der Gruppe bislang noch nicht begegnet ist. Was ist das für ein namenloses Monster, das selbst den Jedi Angst einflößt?
Kritik
Der sechste Band der Abenteuer aus der Hohen Republik ist, wie schon zuvor, eine Art Dual-Band. In der “Gegenwart” (Phase 1) erzählt Ty Yorrick eine Story aus der Vergangenheit (Phase 2). Wobei die Rahmenhandlung eigentlich nicht der Rede Wert ist. Gut sind hingegen die Zeichnungen, die auf dem üblichen Niveau der Star Wars-Publikationen mitmischen. So wirken die Charaktere recht plastisch und detailliert und auch die Actionszenen können sich sehen lassen und lassen keine Details vermissen. Und die Emotionen werden auch gut rübergebracht.
Loben muss man an der Stelle auch, wie verzahnt die einzelnen Phasen oder Storys der Hohen Republik sind. Im “Pfad der Rache” nämlich wollte der titelgebende Pfad ja Eier der Bestien holen, wobei auf dem Rückflug ja ein Schiff verloren ging. Und um eben dieses Schiff dreht sich dieser Band. Denn die Pfadmitglieder treffen auf ein Jedischiff und nach einem Gefecht stürzen beide ab. Und wie es so ist, wachen auch die Kreaturen aus ihren Eiern auf und beginnen eine blutige Jagd.
Na gut, so blutig geht es dann doch nicht zu, wir sind hier ja nicht bei “Alien”, aber das Prinzip ist natürlich das Gleiche. Sowohl die Pfad-Mitglieder als auch die Jedi müssen sich zusammenraufen, um zu überleben. Soweit so bekannt. Das führt zu manch einer guten (manchmal auch weniger guten) Charakterkonstellation. Während die Jedi also auf die übliche Art helfen wollen, gibt es beim Pfad natürlich mit Shalish eine der üblichen Fanatikerinnen, die nichts über die Ideale des Pfades kommen lässt.
Dem entgegen stehen die Jedi, die durchaus zu einigen der anderen wie Wole durchdringen und diese zum Zweifeln bringen. Das ist alles schön gemacht in diesem Kontext, auch wenn es natürlich wie erwähnt nicht neu ist. Und auch dass alle, die die Kreaturen gesehen haben, am Ende das Zeitliche segnen, konnte man erwarten, denn die sind ja Hundert Jahre später nicht mehr bekannt. So ist e auch kein Wunder, das die Story bis in die Phase 1-Zeit als Gerücht überlebt und von Ty erzählt wird.
Dabei unterbricht sie natürlich immer passend zum Kapitel- (bzw. Ausgaben-)Ende. Hier im Sammelband fällt das nicht so sehr ins Gewicht, es ist aber natürlich trotzdem ein allzu offensichtliches Stilmittel, um die Spannung für den Nachfolger aufrecht zu halten. Überhaupt sind diese Rahmengeschichten, in denen jemand was erzählt, eh mit Vorsicht zu genießen. Genau genommen könnte es nämlich auch großes Kauderwelsch sein, was da zelebriert wird. Okay, irgendwie ist das sicher auch die Möglichkeit, das Ganze wieder aus dem Kanon zu löschen, sollte es nötig werden.
Trotzdem, die Story um Ty Yorrick trägt nichts groß zur Handlung bei, wer also auf eine Geschichte mit ihr hofft, braucht hier nicht unbedingt zugreifen. Ansonsten bietet der Band aber ganz gute Standard-Kost.