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StartLiteraturRezension: "Star Trek - Zeit des Wandels 1: Geburt"

Rezension: “Star Trek – Zeit des Wandels 1: Geburt”

Deutscher TitelStar Trek - Zeit des Wandels 1: Geburt
OriginaltitelStar Trek - A time to be Born
Buchautor(en)John Vornholt
ÜbersetzerBjörn Sülter
VerlagCross Cult
Umfang (Seiten)336
Preis15
VerfügbarkeitRegulär erhältlich
Veröffentlichungsjahr2004
ISBN978-3986661625

Ein Buch das zwischen dem achten und neunten Kinofilm angesiedelt ist. Wir werfen einen Blick darauf.

Inhalt (Klappentext)

Kurz nach der epischen Schlacht des Raumschiffs Enterprise gegen Shinzon nahmen viele langjährige Besatzungsmitglieder von Captain Jean-Luc Picard neue Posten und neue Herausforderungen an. Unter den vielen Veränderungen war auch William Rikers Beförderung zum Captain und sein neues Kommando, Rikers Hochzeit mit Counselor Deanna Troi und Dr. Beverly Crushers neue Karriere beim Medizinischen Korps der Sternenflotte. Doch die Geschichte, wie es dazu kam, wurde nie erzählt … BIS JETZT. Der Rashanar-Sektor, einst Schauplatz einer der brutalsten Schlachten des Dominion-Kriegs, gleicht inzwischen einem riesigen interstellaren Friedhof voller zerstörter Schiffe. Die explosive Zerstörung so vieler unterschiedlicher Warpantriebe hat das Raum-Zeit-Kontinuum in dieser Region verzerrt, was zu gefährlichen Energieansammlungen und bizarren Gravitationsanomalien führt. Die Enterprise wurde damit beauftragt, diese Gefahrenzone zu überwachen, während andere Schiffe die schwierige und hochriskante Aufgabe übernehmen, die Toten aus den Wracks zu bergen. Einigen Spezies gilt das ehemalige Schlachtfeld als heiliger Boden. Für andere, darunter die habgierigen Androssi, ist es ein Paradies für Plünderer. Niemand erwartet, dass dieser Schiffsfriedhof ein tödliches Geheimnis birgt, das den Androiden Data dazu drängen wird, über den weiteren Verlauf seines Lebens zu entscheiden – und das nicht nur die Enterprise, sondern auch Picards Zukunft in der Sternenflotte gefährdet.

Kritik

Fast 20 Jahre hat es gedauert, bis es die „A Time to“-Reihe als „Zeit des Wandels“ auch nach Deutschland geschafft hat. Das Original dieses Buches erschien nämlich schon 2004. (Und hey, grundsätzlich ist diese Entwicklung ja gut und ich habe noch immer die Hoffnung, irgendwann wirklich alle Star Trek-Romane auf Deutsch vorliegen zu sehen).

Rezension: "Star Trek - Zeit des Wandels 1: Geburt" 1

Das Cover ist für die deutsche Ausgabe neu gestaltet worden und wie immer gelungen, zeigt es doch Picard und die Captain’s Yacht, die in diesem Buch eine etwas größere Rolle einnimmt. Zudem hat es sich die Reihe auf die Fahnen geschrieben, die Lücken zwischen dem neunten und zehnten Kinofilm zu füllen und aufzuklären, warum Wesley in „Nemesis“ bei der Hochzeit von Riker und Troi anwesend ist.

Allerdings setzt die Geschichte nicht nach „Der Aufstand“ an sondern 8 Jahre nach „Am Ende der Reise“ (oder 14 Jahre nach dem TNG-Pilotfilm), also im Jahr 2378. Demzufolge deckt die Reihe also eher das Jahr davor ab und keinen größeren Zeitraum.

Immerhin wird die Geschichte als Fortsetzungsstory erzählt, was heißen soll: Der vorliegende Band ist nur der erste Teil der Geschichte und hat ein offenes Ende. Das an und für sich ist kein Problem, das Problem liegt eher im Detail, wie man so schön sagt.

So soll die Enterprise ein altes Schlachtfeld aus der Zeit des Dominion-Krieges aufräumen. Das ist in einer sehr instabilen Region des Raumes, in der die Gefahren so ziemlich überwiegen. Trotzdem sollen die Leichen der gefallenen Offiziere aufgesammelt werden, bevor man die Schiffe zerstört und den Plünderern überlässt. Allerdings muss ich ehrlich gestehen, das ich so meine Zweifel habe, ob die Sternenflotte das wirklich so umsetzen würde.

Wie erwähnt, es ist verflucht gefährlich in der Region und man kommt nur ab und an knapp mit dem Leben davon. Erst als die Situation eskaliert, kommen Picard und Leeden, die Captain des zweiten Schiffes vor Ort, zu dem Schluss, man könne die Trümmer ja auch einfach eliminieren. Warum nicht gleich so und den Aufwand für Mensch und Schiff minimieren? Hier fehlt mir irgendwie eine schlüssige Erklärung, warum man die Leichen „unbedingt“ hat bergen müssen.

Hinzu kommt, das besagte Captain Leeden alles tut, um Picard Steine in den Weg zu legen. Sie ist aggressiv und glaubt ihm nicht. Das mag vielleicht sein, wenn man ein Jahr auf einem Weltraumfriedhof arbeitet, trägt aber nicht dazu bei, das man mit ihrem Charakter mitfühlt. Im Gegenteil schließen sich die Admirals (die damit ganz in der alten Tradition wieder zu den Badmirals werden) der Dame in ihrer Meinung an und versuchen, wo es nur geht, Picard abzukanzeln. Da wirkt die spätere Bemerkung auf der Trauerfeier, man hätte es mit einigen hochdekoriertesten Offizieren zu tun gehabt, wie blanker Hohn.

Vor diesem Hintergrund sind leider auch die Enterprise-Charaktere nicht vollständig gelungen und wirken in vielen Szenen steif und nur schwer wieder zu erkennen. Immerhin wird dies gegen Ende etwas besser und vor allem die Szenen um Wesley und seinen Aufstieg zum Reisenden wecken wohlige Erinnerungen an die Coda-Reihe. Übrigens gehört auch dieser Roman inzwischen zur „Splitter-Zeitlinie“ und zum nicht mehr gültigen Buchuniversum, was dem Lesespaß an der Stelle aber keinen Abbruch tun soll.

Dabei ist das Rätsel, das in der Rashanar-Region aufgebaut wird, sogar einigermaßen interessant. Ohne zu viel spoilern zu wollen, kann man sich zurecht fragen, ob das Dominion hier eine neue Waffe hatte, das alles ein Lebewesen ist oder was sonst dahinter steckt. Allerdings dauert es etwas, bis die Handlung so richtig in Fahrt kommt, was auch an den etwas blassen Bösewichtern liegt.

Die Androssi (kennt man aus Corps of Engineers) werden hier einfach als Plünderer aufgebaut, die nicht allzuviel Tiefgang bekommen. Hinzu kommt, das Oberschurkin Ghissel bereits nach 140 Seiten das Zeitliche segnet, ohne je zu einem interessanten oder ebenbürtigen Gegenspieler verkommen zu sein. Hier wurde einiges an Potential liegen gelassen.

Die zweite Hälfte des Bandes beschäftigt sich dann mit einer Anklage gegen Picard, die zwar in den Grundzügen, ebenso wie das Rätsel des Schlachtfelds, gut aufgebaut ist, allerdings muss man auch das ein oder andere Auge zudrücken. Denn hier benimmt sich die Sternenflotte wirklich bereits so, wie man es aus der späteren Picard-Serie kennt (ein Vorbote womöglich?) und ist nur darauf bedacht, ihr Gesicht zu wahren und nicht, die Wahrheit herauszufinden. Die kriegen wir hier zwar eh nicht mehr zu Gesicht (ist ja ein Zweiteiler) und vielleicht wird das alles ja in Band Zwei noch zufriedenstellend aufgelöst, aber hier sehen wir uns natürlich nur die vorliegende erste Geschichte an.

Und da fallen vor allem Sachen wie die (quasi) gewaltsame Entfernung des Emotionschips sehr negativ ins Gewicht. Die Sternenflotte wirkt hier fast etwas wie die Inquisition. Hinzu kommt, das die Verhandlung zwar stellenweise ganz gut rüberkommt, aber immer wieder von kurzen Erklärungssätzen unterbrochen wird. Klar, die waren nötig, weil der Leser die Handlung ja schon kennt, er war ja von Anfang an dabei und es alles nochmal zu lesen wäre langweilig.

Allerdings wirken diese Einschübe genauso dröge, reißen sie doch etwas aus der Immersion der Gerichtsverhandlung heraus. Und ob der zweite Band hier akkurat anzusetzen vermag, wird sich erst noch zeigen müssen.

Must Read

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Rezension: “Dune Part 2”

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Zum Streaming-Start haben auch wir endlich "Dune 2" geschaut - und gehen mit dieser Spoilerkritik in die Vollen. Der zweite Teil Eigentlich war ja ein Kinobesuch...
Der erste Band von „Zeit des Wandels“ ist zwar kein Totalausfall, hat aber vor allem auf charakterlicher Ebene einige Mängel und lässt viel Potential links liegen. Richtiges Star Trek-Flair kommt hier eher selten auf. Da müssen die Nachfolger einiges ausbügeln.

Bewertungsübersicht

Bewertung
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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Also mal so grundlegen spielt das Buch nach dem ZEHNTEN Kinofilm. Shinzon ist der Antagonist in Teil 10: Nemesis, in 8 waren es die Borg und in 9 die Son’a. Da ist auch die Kernbesatzung nich mit dabei. Erst in Nemesis wird voraisgeschickt, dass Viele Cemrewmitglieder, allem voran Riker und Troi, die Enterprise verlassen.

Ziemlich langweilige olle Kamelle, die hattet ihr bei TrekZone schon vor gefühlt zwei Dekaden besprochen. Neues Cover macht das Buch nicht neu. Ich erinnere mich an die Reihe, die hatte definitiv ihre Längen und mir haben eigentlich nur wenige Bände halbwegs gefallen. Wieso sie gerade jetzt übersetzt wird, erschließt sich mir nicht. Achso, könnte es sein, dass ihr vorzugsweise dann Bücher rezensiert, wenn ein gewisser Björn Sülter mit drin hängt? Er ist hier der Übersetzer, oder? Habt ihr da irgendwelche Absprachen? Es gibt ja auch noch andere Leute auf der Welt.

Danke für den Hinweis, Tom. Einerseits kann ich Deine Ausführungen nachvollziehen, andererseits sehe ich manchmal doch einen gewissen “Bias”, weil ihr offenbar von ganz bestimmten Verlagen angetippt werdet und Rezensionsexemplare erhaltet. Das heißt nicht, dass ihr hier Auftragsarbeit betreibt, nein, die Rezensionen sind ja trotzdem offen und ehrlich. Aber der Fokus liegt dann irgendwie immer auf denselben Leuten. Zumindest fiel mir das in letzter Zeit vor allem im Zusammenhang mit dem oben stehenden Namen verstärkt auf.

Der erste Band von „Zeit des Wandels“ ist zwar kein Totalausfall, hat aber vor allem auf charakterlicher Ebene einige Mängel und lässt viel Potential links liegen. Richtiges Star Trek-Flair kommt hier eher selten auf. Da müssen die Nachfolger einiges ausbügeln.Rezension: "Star Trek - Zeit des Wandels 1: Geburt"
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