Die Crimson Dawn-Story geht endlich weiter – in diesem Sonderband.
Inhalt (Klappentext)
Das Verbrechersyndikat Crimson Dawn und seine Anführerin Lady Qi‘ra sind zu einer realen Bedrohung für das Imperium geworden. Nachdem Imperator Palpatine das Ausmaß von Qi’ras Plänen erkennt, ergreift er Gegenmaßnahmen. Doch Qi’ra wird sich nicht kampflos ergeben! Die Ritter von Ren und unzählige andere Verbündete stehen ihr treu zur Seite. Zudem ist Crimson Dawn im Besitz einer uralten Waffe der Dunklen Seite, dem Fermatakäfig, mit dem es gelingen könnte, die Sith endgültig zu vernichten. Eine letzte große Schlacht um die Vorherrschaft in der Galaxis nimmt ihren Lauf.
Kritik
Die etwas vernachlässigte Crimson Dawn-Story findet mit diesem Band ihr Ende. Zeichnungstechnisch kann man sich nicht beschweren, denn hier ist man auf dem Niveau der Monatsserien geblieben. Nicht nur wirken die Charaktere recht plastisch und transportieren ihre Emotionen, auch bei den Raumschlachten wird einiges geboten und man verliert nie den Überblick.
Und auch wenn es etwas gedauert hat, diese Story zu beenden, so muss man zumindest vorne anstellen, das sich das Warten gelohnt hat. Zugegeben, es ist natürlich schade, das man vieles vielleicht schon wieder vergessen hat und es nicht ganz so “dicht” (was die Comicschlagzahl angeht) wie beim Kopfgeldjägerkrieg gemacht hat, die hier dargestellten Ereignisse lassen einen das aber vergessen. Bei einem solch fulminanten Abgesang ist es vermutlich logisch, das man nicht alle Charaktere berücksichtigen kann. So ist es etwa schade, das die zuvor in der Storyline aufgebauten Helden wie Valance oder Cadeliah gar nicht mehr vorkommen.
Okay, zumindest Cadeliah erhält hier noch einen kleinen Auftritt, der vielleicht auf künftige Stories hinweist und als besonderen Fanservice hat man sogar Aphra eingebaut. Man mag drüber streiten, ob das nötig war, sie scheint hier aber womöglich vom Funken befreit zu werden. Wie dies in ihrer eigenen Comicserie weitergeht, bleibt indes spannend.
Doch zurück zu Crimson Dawn und Qi’ra. Die haben hier einen wirklich guten Plan, um Palpatine und Vader auszuschalten. Obwohl es eigentlich anfangs gar nicht so rosig aussieht. Denn das Imperium jagt die Organisation nun endlich, was nebenher auch erklärt, warum Palpatine den “Rebellenschnellschuss” bei Endor ablässt: Er hatte anderes, um das er sich kümmern musste. Das führt aber hier schon zu einigen Raumschlachten, aber Qi’ra ist noch nicht am Ende, denn sie hat einen Plan. Übrigens spielt der Comicband sogar nach dem kürzlichen “Weg in die Freiheit” bzw. auch nach der Darth Vader-Story, denn die werden hier in den Rückblenden kurz erwähnt. Zu der eingebetteten Rahmenhandlung kommen wir aber gleich noch.
Zunächst ist zu erwähnen, das ein paar Kopfgeldjäger ebenfalls noch mitmischen und Vader töten wollen. Als Kenner der Filme wissen wir natürlich schon, wie das ausgeht und auch wenn das “Wie” manchmal interessanter ist: Das Vader von “überlegenen” Feinden getötet werden soll, hatten wir leider schon viel zu oft, auch erst kürzlich in der Monatsserie. Von daher ist das eher kalter Kaffee und der schwächste Teil des Bandes.
Das große Finale findet indes auf der Axaminen-Raumstation statt, die man aus der “Hohen Republik” als Schlafplatz der Drengir kennt. Nicht nur das wieder eine schöne Verquickung sondern auch Palpatine in Action zu sehen kann sich sehen lassen. Zudem darf er sich ein Wortgefecht mit Qi’ra liefern, was charakterlich super gelungen ist.
Findige Leser werden am Ende dann schon ausgetüftelt haben, was der Plan letztlich ist, viel interessanter ist aber: Er gelingt! Qi’ra schafft es tatsächlich, Vader und Palpatine zu besiegen, was den Charakter deutlich aufwertet. Das Zünglein an der Waage sind hier lediglich die Ritter von Ren, die Qi’ra verraten und alles vereiteln – sonst wäre die Galaxis nun eine andere. Ein durchaus netter Twist, der auch erklärt, warum die Ritter später Palpatine dienen (wenn auch nicht ohne Bestrafung).
Und so endet die große Story – nicht ganz. Denn es gibt noch eine Rahmenhandlung kurz nach Episode VI, bei der Luke und Leia sich die Aufzeichnungen von Qi’ra anschauen. Ganz nett, aber vor allem deswegen interessant, weil hier gezeigt wird, das Qi’ra überlebt hat. Es wäre auch total daneben gewesen, einen Charakter mit diesem Potential auf den letzten Metern abzumurksen. Ähnlich wie Aphra hat man hier nämlich durchaus einen Fanliebling vor sich, von dem man später, hoffentlich nicht nur im Comic, gern noch was hören kann.