Anlässlich seines neuen Buches “Star Trek: Populäre Irrtümer und andere Wahrheiten” baten wir Ralph Sander um ein Interview. Viele Trekkies der alten Garde kennen ihn als Autor des Nachschlagwerks “Star Trek Universum” aus den 90er Jahren. Er hat enorm viele Bücher aus dem Englischen übersetzt, aber auch Romanreihen unter Pseudonym verfasst. Unser Redakteur Tom Götz sprach mit Ralph Sander über die Einflüsse, die ihn dazu bewegten, “Star Trek”-Sachbuchautor zu werden — und über seine Abenteuer in der deutschen Literaturwelt.
Das Gespräch
Tom Götz (TrekZone): Kannst Du Dich für uns einmal vorstellen? Ein paar Worte zu Deiner Person — und vor allem über Deine anderen Bücher und was Du sonst noch so machst.
Ralph Sander: Okay, fangen wir ganz vorne an. Also, am Anfang war die Dunkelheit, und ich schwebte über der Dunkelheit und sagte … Ach, nee, das dauert zu lange. Spulen wir mal ein paar Millionen Jahre vor. So, 1986 habe ich mit ein paar Kurzgeschichten und einem kleinen Artikel über “Star Trek” das Schreiben anfangen. 1990 kam das “Star Trek Universum” in seiner ersten Form heraus; etwas später in einer um 200 Seiten erweiterten Fassung, dann als Doppelband, dem zwei Ergänzungsbände folgten. Daneben erschienen auch noch “Die Star Trek Biographien”, der “Star Trek Timer” und mehrere Mini-Bände, alles bei Heyne. Ich habe einige hundert Romane übersetzt, einen SF-Roman geschrieben, unter dem Pseudonym Catherine Ashley Morgan sieben Katzenkrimis verfasst — die gerade erst bei Lübbe wiederveröffentlicht wurden —, unter dem Pseudonym R.S. Graham eine Reihe von Mystery-Romanen geschrieben; von denen ein Teil zufällig auch gerade erst bei Lübbe wiederveröffentlicht wurde.
Ralph Sander: Unter meinem eigenen Namen sind bei Weltbild mehrere Thriller und bei Lübbe die “Kater Brown”-Krimis erschienen, bislang zehn Stück, drei weitere sind fertig geschrieben und folgen in der nächsten Zeit. Daneben schreibe ich unter verschiedenen anderen Pseudonymen, die ich derzeit noch nicht enthüllen kann… So, für den Anfang dürfte das erst mal genügen.
Tom Götz (TrekZone): Wie bist du zu “Star Trek” gekommen? Wie kommt man dazu, ein “Star Trek”-Sachbuch zu schreiben?
Ralph Sander: Ich habe mich schon von klein auf für Science-Fiction begeistert. Mit zu den ersten Romanen gehörte die “Raumschiff Monitor”-Reihe von Rolf Ulrici, die bei Schneider verlegt wurden. Da war 1970 auch schon der erste “Star Trek”-Roman erschienen, den ich kurz vor dem Start der Serie noch gelesen hatte, ohne zu wissen, was es mit dem Buch auf sich hat. “Star Trek” als Serie entsprach dem, was mir ohnehin gefiel.
Ralph Sander: Die Idee zu dem Sachbuch kam mir, nachdem mir durch amerikanische Bücher wie “Making of Star Trek” und Magazine wie “Starlog” aufgefallen war, dass deutsche Zeitschriften allzu oft irgendeinen Blödsinn schrieben, weil man ja wusste, dass das kaum jemand nachprüfen konnte. Der größte Teil der bei uns verbreiteten “Fakten” war schlichtweg erfunden; und ich fand, das sollte alles mal richtiggestellt werden, weil es in deutscher Sprache kein vernünftiges Buch zum Thema gab. Das war sozusagen die Saat für das “Universum”.
Tom Götz (TrekZone): Gehen wir zurück in die 90er. Ich bin mit dem “Star Trek Universum” aufgewachsen. Es war ja, ohne Übertreibung, DAS Nachschlagewerk zu jener Zeit. Wie kam das zustande? Bist Du da zu Heyne gegangen — dem damaligen Lizenzinhaber der Trekromane — und die haben gesagt, das ist toll, das machen wir?
Ralph Sander: Danke für so viel Lob. Bevor es das “Universum” gab, erschien zuerst einmal ein Artikel von mir über “20 Jahre STAR TREK” im Heyne-SF-Jahrbuch, den ich auf gut Glück vorgeschlagen hatte. Als dann die “Star Trek”-Romane bei Heyne immer neue Auflagen erlebten, fragte ich bei Wolfgang Jeschke — damals Chef der SF-Redaktion — nach, ob er nicht ein Sachbuch über die Geschichte der Serie mit Episodenführer und so weiter ins Programm nehmen wolle. Mit der Anfrage ging auch ein sehr detailliertes Exposé an den Verlag, um zu zeigen, dass ich nicht einfach eine Idee hatte, sondern eine sehr konkrete Vorstellung davon, wie das Buch aussehen sollte. Der Verlag war einverstanden und wollte eigentlich nur wissen, ob ich das selbst schreibe oder ob ich einen Autor kenne, der das machen kann. Natürlich wollte ich das selbst übernehmen, und offenbar war mein Artikel so überzeugend gewesen, dass man mir zutraute, ein brauchbares Buch abzuliefern.
Tom Götz (TrekZone): Das Ganze war vor den Zeiten des heutigen Internets. Wie kamst Du an die Infos für das “Universum”? Man musste ja damals teilweise lange auf Feedback aus Amerika warten? Hast Du dort drüben gewohnt oder eine Quelle gehabt?
Ralph Sander: Die erste Version war ja in großen Teile eine Bestandsaufnahme dessen, was ich ab 1972 zusammengetragen hatte, darunter auch amerikanische “Star Trek”-Sachbücher und jedes in- und ausländische Magazin, an das ich herankommen konnte; insbesondere das US-Magazin “Starlog”, das mich damals in der Internationalen Presse am Funkhaus in Köln jeden Monat stolze 26,40 DM kostete. Über Verwandte meiner Frau sind wir ab 1987 mit den TNG-Folgen versorgt worden, was es mir möglich machte, im ersten Band die ersten drei Seasons der Serie vorzustellen und zu besprechen, während es hier nur eine Handvoll Episoden auf Video gab und das ZDF mit der Ausstrahlung erst begann, kurz nachdem mein Buch erschienen war. Über die Verwandten bekamen wir auch schon mal ein paar Artikel mitgeschickt, aber die konnten nicht die Magazine ersetzen, die die meisten Informationen enthielten, also “Starlog”, “Cinefantastique”, und so weiter, die ich nach wie vor für viel Geld beschaffen musste, auch wenn vielleicht nur eine halbe Seite über “Star Trek” zu finden war.
Tom Götz (TrekZone): Das “Universum” erschien ja dann in neuen Auflagen und später in Ergänzungsbänden. Hast Du die Hauptkritik am letzten Band (zu viele Inhaltsangaben, zu wenig Info) damals mitbekommen und konntest sie nachvollziehen?
Ralph Sander: Von der Kritik habe ich nichts mitbekommen, da ist auch über Heyne nichts an mich weitergeleitet worden. Das Problem bei beiden Ergänzungsbänden war, dass ich nur auf aktuelles Material zurückgreifen konnte, also Magazine, Zeitschriften, aber halt noch kein Internet, wo etwas durchsickert, weil einer der Beteiligten hinter den Kulissen irgendwo etwas postet. Zu der Zeit war es nun einmal so, dass Informationen über Umbesetzungen, Drehbuchänderungen usw. erst viel später ans Licht kamen, wenn drei Jahre nach Ende der Serie Regisseur X in einem Interview aus dem Nähkästchen plauderte. Zu dem Zeitpunkt war der Ergänzungsband aber längst erschienen. Und es war gar nicht mehr möglich, diese Information zu berücksichtigen. Ein anderes Problem war da aber schon eine gewisse Belanglosigkeit, wenn Magazine wie “Starlog”, “Starburst” usw. Schauspieler und Produzenten und Regisseure interviewten. Aus drei Seiten Interview war oft nicht mehr herauszuholen als das Fazit: “Es war eine ganz tolle Episode, weil die Arbeit total Spaß gemacht, weil wir alle eine große Familie waren und weil es eine ganz tolle Episode war.”
Dass das in den seltensten Fällen stimmt, weiß eigentlich jeder. Solange es niemand sagt und es nirgend schwarz auf weiß gedruckt auftaucht, kann ich das nicht als Behauptung in mein Buch aufnehmen. Wenn diese immer behauptete “große Familie” der Wahrheit entsprechen würde, hätte Patrick Stewart sich nicht zu diesem Egotrip in Form von “Star Trek: Picard” entschlossen, in dem der Rest der “Familie” zumindest in der ersten Season fast gar nicht vorkommt; und wenn doch, dann in entbehrlichen Mini-Auftritten. Und Scott Bakula hätte seinen Enterprise-Kollegen mühelos den einen oder anderen Auftritt verschaffen können. Aber wen holt er als Gaststar? LeVar Burton. Und natürlich seinen besten Freund Dean Stockwell.
Tom Götz (TrekZone): War das der Grund für die Einstellung der Reihe? Oder war es das schnell wachsende Internet? Nachlassendes Interesse bei Heyne?
Ralph Sander: Der Grund war eine Übersättigung des Marktes. In den USA erschienen in der Zeit zum Teil fünf oder sechs Romane pro Monat. Das war einfach zu viel; für den amerikanischen Markt genauso wie für den deutschen. Man muss ja immer zwischen den hartgesottenen Fans und dem viel größeren Rest der Gelegenheitsfans unterscheiden. Mir fällt da auf Anhieb kein besserer Begriff ein. Das sind Fans, die wollen zwar mal einen “Star Trek”-Roman lesen, aber nicht fünf Stück im Monat, und erst recht nicht jeden Monat. Es hat relativ lange gedauert, aber es war klar, dass diese Welle irgendwann abflacht.
Mein Band 4 hat darunter noch am wenigsten gelitten, der hat sich so gut verkauft wie die Vorgänger. Aber mit einem Mal war ein Großteil des Käuferschaft nicht mehr da. Ich hatte ja sogar kurz zuvor noch einen großen TNG-Bildband für Heyne übersetzt, dessen Veröffentlichung erst abgesagt wurde, als die Übersetzung bereits fertig war. Ich bin mir zwar sicher, dass ein Band 5 sich auch zu dem Zeitpunkt noch gut verkauft hätte, aber ich kann auch verstehen, dass Heyne nicht bereit war, das Wagnis einzugehen. Der Markt war nun mal übersättigt, und ich hätte mich höchstens lächerlich gemacht, wenn ich irgendwo anders einen Band 5 als Buchprojekt vorgeschlagen hätte.
Und das Buch selbst zu verlegen wäre nicht mal ein Thema gewesen, wenn das zu der Zeit schon verbreiteter gewesen wäre. Ein Buch von diesem Umfang kann man neben einem Bürojob schreiben, wenn man sich jeden Tag nach Feierabend hinsetzt und wenigstens sechs Stunden daran arbeitet – jedenfalls dann, wenn ich ein vernünftiges Buch mit belegbaren Quellen abliefern will. Wenn ich nur einen Dreizeiler zum Inhalt hinwerfe und dann in einem schnoddrigen Selbstgespräch die Stärken und Schwächen einer Episode diskutiere, dann geht das natürlich viel schneller; aber das ist halt auch kein Buch, auf dem man meinen Namen als Autor finden würde.
Ich war zu der Zeit aber längst freiberuflich tätig und habe von morgens bis abends übersetzt oder geschrieben, und wenn ich dann jeweils einen halben Tag abzweigen muss, um Band 5 zu schreiben, dann geht sowas nur mit einem Verlag, der einen Vorschuss bzw. ein Garantiehonorar bezahlt. Wobei die Frage nach der Lizenz auch noch im Raum gestanden hätte, da ich nach sechs Büchern mit Lizenz bei einem Band im Selbstverlag nicht so hätte tun können, als wüsste ich nicht, dass ich immer noch eine Lizenz brauche. Allein das hätte vermutlich sehr viel Zeit und Nerven gekostet.
Tom Götz (TrekZone): Nach dem “Star Trek Universum” wurde es also etwas still um Dich. Zumindest im “Star Trek”-Bereich. Haben sich Deine Interessen einfach verlagert? War also kein Markt da?
Ralph Sander: Der Markt war tatsächlich nicht mehr da. Aber meine Interessen waren schon vor “Star Trek” breit gestreut, und beruflich war ich da längst mit Buchübersetzungen aller Art beschäftigt. Ich habe “Star Trek” in der Zeit nie aus den Augen verloren. Und ich habe auch weiter gesammelt, was ich an Informationen finden konnte, weil es ja immer noch hätte sein können, dass es auf einmal heißt, Band 5 kommt jetzt doch.
Außerdem habe ich bei “Enterprise” in der redaktionellen Bearbeitung der Synchrondrehbücher mitgearbeitet und dazu beigetragen, dass Archer und Trip sich duzen. Wir wollten unbedingt vermeiden, dass sich dieses blödsinnige Siezen zwischen Bashir und O’Brien (in “Deep Space Nine”) und zwischen Paris und Kim (in “Voyager”) bei “Enterprise” wiederholt.
Tom Götz (TrekZone): Zumindest eine kleine Rückkehr gab es zum Trek-Universum, nämlich 2019 mit dem ersten Band der “Star Trek”-Chronik von B. Sülter und seinen Co-Autoren. Wie kam es dazu?
Ralph Sander: Ach, sind die Zeichnungen doch noch in den Band aufgenommen worden? Das war mir nicht bekannt, weil ich auch nie ein Belegexemplar gesehen habe. Die Veröffentlichung erfolgte ja erst nach dem Zeitpunkt, an dem Herr Sülter aus für mich immer noch nicht ganz nachvollziehbaren Gründen die Zusammenarbeit beendet hatte. Gleichzeitig damit wurde ja auch “Der kleine Trekkie” aus der Verlagsgeschichte getilgt.
Die Zeichnungen sollten ursprünglich als Symbole für die Bewertung der Episoden benutzt werden, aber ich habe keine Ahnung, ob das auch so umgesetzt wurde. Ich hatte auch für ein anderes Buch Innenillustrationen geliefert, aber da habe ich ebenfalls kein Belegexemplar gesehen; also weiß ich nicht, was da passiert ist.
Tom Götz (TrekZone): Hat das dann die Lust an “Star Trek” wieder entfacht oder waren es andere Gründe?
Ralph Sander: Wie gesagt, das Interesse an “Star Trek” war nie verflogen, außer an allem, was seit 2009 aus dem Dunstkreis um JarJar Abrams kommend das Licht der Welt erblickt hat und immer noch erblickt. Der Rest kann mich immer noch begeistern.
“Star Trek – Populäre Irrtümer und andere Wahrheiten” war mein bislang schnellster Vertragsabschluss überhaupt. Die Mail an Klartext ging raus, und zwei Stunden später rief der damalige Verlagsleiter an und sagte: “Das Buch machen wir.”
Ralph Sander
Tom Götz (TrekZone): Damit sind wir schon in der Gegenwart (2023) und bei Deinem neuen Buch “Populäre Irrtümer” angelangt. Wie kam es dazu (und natürlich auch dazu, dass es nicht bei Cross Cult, dem derzeitigen Lizenzinhaber der Romane, sondern eben Klartext, erschienen ist)?
Ralph Sander: Ich war in einer Buchhandlung auf die “Irrtümer”-Reihe aufmerksam geworden, und Klartext war von dem Moment auch die erste Wahl. Zum einen ist das eine etablierte Reihe, zum anderen sagt mir die Aufmachung mit einer Fülle an Fotos und viel Abwechslung bei der Gestaltung der Seiten zu.
Cross Cult ist für mich nie ein Thema gewesen. Ich habe vor Jahren mal an Cross Cult geschrieben, um mich als Übersetzer ins Gespräch zu bringen. Es dauerte eine Ewigkeit, bis ich den richtigen Ansprechpartner hatte, dann waren etliche Erinnerungsmails notwendig, um endlich mal eine Antwort zu bekommen. Als die einging, bestand die aus dem Satz: “Wir haben genug Übersetzer.” Wenn ich mich nicht irre, gab es weder eine Anrede noch ein mfG unter diesem Satz. Vor relativ kurzer Zeit habe ich dann mitbekommen, wie einer meiner Leser über Facebook beim Verlag vorschlug, doch da den immer noch von vielen erwarteten Band 5 des “Universums” zu veröffentlichen. Kommentar des Verlags: “Kein Interesse.”
Ich erwarte nicht, dass man sofort einen roten Teppich ausrollt und mich mit dem Hubschrauber zum Verlag bringt, wenn ich mich dort vorstelle. Aber gerade, wenn meine Käuferschaft (zu der Zeit) sich größtenteils aus “Star Trek”-Fans rekrutiert, würde sich eigentlich jeder wirtschaftlich denkender Verleger sagen: “Den Sander kennen zigtausend Leute, der kann für uns nützlich sein.”
Über die Gründe kann ich nur spekulieren. Es macht zumindest auf mich den Eindruck, dass da eine persönliche Abneigung gegen mich besteht. Wundern würde es mich nicht, weil ich Neid und Missgunst seit dem Erscheinen der ersten Ausgabe erfahren habe. Da kommt einer daher, der in keinem Fanclub Mitglied ist, der im Fandom noch nie in Erscheinung getreten ist, und veröffentlicht genau das Buch, das hundert andere Fans auch hätten schreiben wollen. Mit dem will man dann doch nichts zu tun haben. Es hat mir nichts ausgemacht, und es macht mir auch heute noch immer nichts aus, weil ich mir immer sage, dass keiner von den Neidern, die ihrer Meinung nach auch das Universum hätten schreiben können, es gemacht hat, weil keiner von denen überhaupt auf die Idee gekommen ist, sich an einen Verlag zu wenden.
Tom Götz (TrekZone): Kam das Themengebiet für das “Irrtümer”-Buch dann von Dir allein? Bei der Unzahl an “Star Trek”(-Sach-)Büchern, die über die Jahrzehnte erschienen ist, bestand natürlich die Gefahr, sich zu wiederholen…
Ralph Sander: Das Buch habe ich vorgeschlagen; und es war mein bislang schnellster Vertragsabschluss überhaupt. Die Mail an Klartext ging raus, und zwei Stunden später rief der damalige Verlagsleiter an und sagte: “Das Buch machen wir.”
Die Gefahr der Wiederholung besteht natürlich. Der Aufbau der Bücher dieser Reihe sorgt aber automatisch dafür, dass auch bereits Geschriebenes in eine andere Form gebracht wird. Die Chronik ist zum Beispiel kurz und knapp gefasst, dafür werden einzelne Themen breiter behandelt, als es vorher der Fall war, weil das den Lesefluss gestört hätte.
Ein fünfter Band des “Universums” würde mich zwar nach wie vor reizen, aber da müsste sich ein Verlag finden, der so was in der heutigen Zeit in Angriff nehmen möchte.
Ralph Sander
Man muss bei solchen Büchern auch immer berücksichtigen, dass der durchschnittliche Fan vieles nicht weiß, was für den hartgesottenen Fan selbstverständlich ist. Das wird mir immer wieder bewusst, wenn ich z.B. auf Facebook unterwegs bin und sehe, dass jemand ein Foto von William Shatner in Polizeiuniform postet und schreibt: “Kann mir jemand verraten, in welcher Serie er einen Gastauftritt als Polizist hatte?” Wer “Star Trek” sozusagen mit der Muttermilch aufgenommen hat, der verdreht die Augen und stöhnt: “Das ist Shatner in seiner eigenen Serie T.J. Hooker!” Aber nicht jeder ist so in der Materie, dass das für ihn alles selbstverständlich ist; und an diese Fans richtet sich das Buch in erster Linie.
Tom Götz (TrekZone): Das ist ja wohl durchaus gelungen. Und ich hatte auch den früheren Ralph-Sander-Flair in den Zeilen gespürt. Daher an dieser Stelle logischerweise die Frage: Kommen eventuell noch weitere “Star Trek”-Bücher von Dir?
Ralph Sander: Oh, ich wusste gar nicht, dass ich Flair habe, aber danke für das Lob. Theoretisch könnte man noch einen zweiten Band zum Thema machen, aber das wäre in der Reihe ein Novum. Ob es dazu kommen kann, weiß ich derzeit nicht. Ein fünfter Band des “Universums”, der dann mit dem Ende von “Enterprise” abschließt, würde mich zwar nach wie vor reizen, aber da müsste sich ein Verlag finden, der so was in der heutigen Zeit in Angriff nehmen möchte.
Tom Götz (TrekZone): Wird es ein eBook geben?
Ralph Sander: Soweit ich das gesehen habe, gibt es in der Reihe keinen Titel als eBook, was aber auch zum Konzept passt, weil das ein Buch ist, nach dem man mal eben greift und eine beliebige Seite aufschlägt, um den Artikel zu lesen, der auf dieser Seite steht. Es ist kein Buch, dass man fortlaufend lesen muss, sondern in das man mal kurz hinein blättert. Ob das bei einem eBook so funktionieren würde, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.
Tom Götz (TrekZone): Vielen Dank für das Interview!
“Star Trek – Populäre Irrtümer und andere Wahrheiten” (Klartext-Verlag, Funke Medien) ist erhältlich in den gängigen Buchläden und Onlineshops.
Unsere Review des Sachbuchs findet Ihr hier.
Vor relativ kurzer Zeit habe ich dann mitbekommen, wie einer meiner Leser über Facebook beim Verlag vorschlug, doch da den immer noch von vielen erwarteten Band 5 des “Universums” zu veröffentlichen. Kommentar des Verlags: “Kein Interesse.” Ich habe eben mal nachgeschaut, weil ich die Frage vor Ewigkeiten auch mal an Cross Cult bzw. die Star Trek-Abteilung von dort gestellt habe: Während sie mir alle anderen Fragen beantwortet haben kam darauf einfach nichts. Hatte ja neulich in einem anderen Beitrag hier zu Sanders neuem Buch schon geschrieben, dass mich die Star Trek Universum-Bücher jahrelang begleitet haben. Für mich wäre Teil 5… Weiterlesen »