Der bereits vierte Game of Thrones-Comic bei uns im Review.
Inhalt (Klappentext)
Das große Finale der Königsfehde-Geschichte aus der Game of Thrones-Vorlage Das Lied von Eis und Feuer von George R. R. Martin. Tyrion steht mit dem Rücken zur Wand: Stannis Baratheons gewaltige Armee ist im Anmarsch auf Königsmund. Interne Ränkeschmiede, ein Mangel an Respekt von seinen eigenen Gefolgsleuten, die Intrigen seiner Schwester Cersei, die Unfähigkeit seines Neffen Joffrey als Regent und die Tatsache, dass die Geisel Sansa Stark zunehmend mehr zur Bürde als zum Faustpfand wird, machen ihm das Leben zusätzlich schwer. Jon Schnee gerät in der Einöde in die Fänge der Wildlinge. Arya bereitet ihre Flucht vor … … und Daenerys stellt fest, dass alle sie fürchten und ihr, bei ihrem Versuch über das Meer zu kommen, keine Hilfe zukommen lassen wollen – es aber sehr wohl auf ihre Drachen abgesehen haben!
Kritik
Der vierte Band (zum zweiten Zyklus) der Comicreihe zum Lied von Eis und Feuer – gemeinhin besser als Game of Thrones bekannt. Zeichnungstechnisch bewegen wir uns auf gewohnt gutem Niveau. So sind die Panels farbenfroh und detailliert, was vor allem auch für die Gesichter der Charaktere gilt. Natürlich braucht man hier nicht unbedingt Ähnlichkeiten mit den Schauspielpendants erwarten, aber das war ja auch in den Vorgängern schon nicht der Fall, und ist ja auch nicht Sinn und Zweck des Bandes.
Denn, wie der Titel schon vermuten lässt, geht es hier immer noch um den zweiten Band der Buchreihe (auch wenn dieser mit der zweiten Staffel der Serie übereinstimmt). Es ist nämlich klar, das man sich hier eben vorrangig auf das Buch und nicht die Serie bezieht. So gibt es auch schöne kleine Szenen, etwa mit Theon und seiner Schwester, die es so in der Serie nicht gibt, die die Charaktere aber unheimlich bereichern. Auch Sansas Frauwerdung nimmt hier einen ähnlichen Stellenwert ein.
So bereichert der Band das was man kennt, sehr schön um weitere Szenen in visueller Form. Doch nicht nur das. Die Panels strotzen nur so vor Text. Hier wird nicht gekleckert, sondern geklotzt und bei der Fülle an Text bzw. Handlung, die nicht nur schön die Gedankenwelt der Charaktere sondern auch das Drumherum beschreibt, können sich andere Publikationen getrost ein Scheibchen abschneiden.
Ansonsten sind die Beziehungen der Charaktere untereinander hier genauso wie in der Serie oder den Büchern: sehr spannend. Übrigens wird der Unterschied zur Serie am deutlichsten bei der Schlacht am Schwarzwasser. Denn wie im Buch verliert Tyrion hier seine Nase – in der Serie hatte er ja nur die Narbe im Gesicht bekommen. Wobei an dieser Stelle – zumindest im Rezensionsexemplar – ein Fehldruck vorzuliegen scheint, denn plötzlich wechselt die Szene zu Tyrion im Krankenbett (also auf nach der Schlacht) und auch einige andere kleinere Dinge, die erst später kommen, sind an dieser Stelle früh im Comic zu sehen. Und hier wird nicht mit Vor- und Rückblenden gearbeitet, denn besagte Szenen kommen später (Kapitel 32) noch einmal, sind also in Kapitel 29 doppelt und verfrüht vorhanden. Hoffen wir, das dies bei der finalen Verkaufsversion noch berichtigt ist.
Handlungstechnisch wird auch hier zwischen einzelnen Charakteren gesprungen, wobei gerade Danaerys am Wenigsten spendiert bekommt. Dabei sind die ganzen Vorfälle bei Hofe, oder auch in Winterfell, viel zu interessant. Auch Jon Schnee darf sich zu den Wildlingen vorwagen und am Ende seine Loyalität beweisen. Das alles ist genauso erstklassig wie in Buch oder Serie.