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StartGame ZoneStar Trek: InfiniteVorschau: "Star Trek: Infinite" sieht verdammt nach "Stellaris" aus

Vorschau: “Star Trek: Infinite” sieht verdammt nach “Stellaris” aus

Kurz nach der Ankündigung von “Star Trek: Infinite” gab es heute erstes Bewegsbild aus dem Spiel zu sehen. Und das erinnert stark an ein anderes Weltraum-Epos aus dem Hause Paradox.

Pünktlich zum “Captain Picard”-Tag hat Paradox einen ersten Gameplay-Trailer und Screenshots zu “Infinite” veröffentlicht. Was wir bereits vermuteten tritt ein, das Spiel zeigt sich Paradox-typisch als komplexe Globalstrategie. Damit erscheint nach fast 25 Jahren endlich ein inoffizieller Nachfolger zu “Birth of the Federation” von Microprose.

“Star Trek: Infinite” oder eher “Stellaris” mit “Star Trek”-Schiffen

Was aber bereits nach wenigen Sekunden des Trailers ins Auge sticht ist der Grafikstil und das Interface des Titels, der frappierend an ein anderes Science-Fiction-Epos vom selben Publisher erinnert. Die Rede ist von “Stellaris“, dem ultra-komplexen Weltraum-4X-Sandkasten von 2016, der immer noch regelmäßig mit neuen Erweiterungen ausgebaut wird.

Gameplay Reveal Trailer für “Star Trek: Infinite”

Die Shadereffekte für die Sonnen, Fonts, Menügestaltung, User-Interface und Ressourcenauswahl erinnern alle extrem stark an “Stellaris”. In unserem ersten Artikel hatten wir spekuliert, dass Nimble Giant eventuell sein Remake von “Master of Orion” als Grundlage für “Infinite” weiterentwickeln könnte. Stattdessen scheint es sich hier aber um einen Umbau des deutlich größeren, populäreren und bei der Kritik besser gelittenen “Stellaris” zu handeln.

Die Pressemitteilung bestätigt erneut das Setting im frühen 24. Jahrhundert, sowie einen Fokus auf den Alpha- und Beta-Quadranten. Allerdings ist Paradox berühmt berüchtigt dafür, seine Titel Jahrelang mit Erweiterungen zu versorgen. Es würde mich nicht wundern, wenn sowohl entlang der Zeit- als auch Raumachse der Spielumfang über die Jahre wachsen wird, und auch mittelfristig mehr als die vier angekündigten Völker spielbar sein werden.

Prognose

Neben der Presseerklärung laden die Screenshots zu einigen Spekulationen ein. Natürlich sollte man das Spiel erst dann beurteilen, wenn wir es in den Händen halten. Aber die große Nähe zu “Stellaris” lässt ein paar Tendenzen vermuten.

“Infinite” wird vermutlich komplexer ausfallen als “Birth of the Federation”. In “Stellaris” jonglieren Spieler:innen mit deutlich mehr Ressourcen und komplex ineinandergreifenden Systemen als in vergleichbaren Aufbauspielen. Und auf den ersten Blick offenbaren die Preview-Screenshots auch schon sehr viel von dem, was wir aus der vermeintlichen Vorlage kennen. Das heißt einerseits, dass “Infinite” auf einem ziemlich robusten und vor allen Dingen tiefgründigen Grundgerüst aufsattelt, allerdings wird es vermutlich nicht der zugänglichste Titel. Paradox-Globalstrategie ist berühmt-berüchtigt für die nicht ganz unerhebliche Lernkurve.

Daraus resultiert auch, dass das Spiel oberflächlich einen deutlich spröderen Charme hat als z.B. die moderne Neuauflage von “Master of Orion”. Man sollte viel und gerne Texte lesen, und bereit sein, einige weltverändernde Ereignisse im Kopfkino zu verfolgen. Denn aufwändige grafische Inszenierung war die Sache von “Stellaris” nie. Dafür gibt es dort viele gut geschriebene Geschichten zu entdecken, die aber häufig nur in der Gestalt von Textboxen auftauchen.

Was der Trailer schon jetzt bestätigt, ist dass “Infinite” ein Echtzeitstrategie-Titel wird, den man jederzeit pausieren kann, und kein Rundenstrategiespiel wie “Birth of the Federation”. Die Echtzeitberechnungen haben allerdings ihren Preis. “Stellaris” plagt seit Release ein gravierendes Problem: Je länger die Partien dauern, desto mieser wird die Performance des Titels. Das ist auch irgendwie logisch, weil viel simuliert wird, und die Imperien immer größer werden. Zahlreiche Patches über die Jahre haben die Performance immer wieder verbessert. Aber trotz der eher bescheidenen Grafik sollte man vermutlich dennoch einen halbwegs zeitgemäßen PC für ein ungetrübtes Spielerlebnis bereit halten.

Wenn dieselbe Engine wie bei “Stellaris” zum Einsatz kommt, wird das Spiel außerdem extrem umfangreich zu modden sein. D.h. die Community kann praktisch nach Belieben neue Inhalte erstellen und in das Spiel integrieren. Für die Vorlage gibt es bereits eine extrem umfangreiche “Star Trek”-Mod namens “New Horizons“. Das heißt aber auch, dass Konsolen außen vor bleiben. Das Spiel ist zunächst PC-exklusiv und ist bisher nur auf Steam gelistet. “Stellaris” ist mit Verzögerung auch DRM-frei auf GOG.erschienen, genau so wie “Master of Orion” vom selben Entwicklungsstudio.

christopher.kurtz
Christopher Kurtz
Seit den frühen 2000ern ist Christopher Redakteur im TrekZone Network. Wenn er nicht in den unendlichen Weiten nach kritisch rationalem Humanismus Ausschau hält oder sich über die Plausibilität fiktiver Technologien und Gesellschaftsformen den Kopf zermartert, findet man ihn meistens in der Nähe von Spielen der geselligen Art, egal ob analog oder digital, ob als Mitspieler oder Gelegenheitsautor.

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