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Melissa Navia und Celia Rose Gooding über “Star Trek: Strange New Worlds”, Staffel 2

Während das deutsche Fandom die FedCon zelebrierte, fanden in den USA mehrere Press-Junkets statt, um für die kommende zweite Staffel von “Strange New Worlds” zu werben. Die Schauspieler:innen der Serie stellten sich einem Marathon an Interviews. Unser Partner TrekMovie.com hatte mehrmals die Gelegenheit, mit dem Cast zu sprechen.

TrekMovies Unterhaltung mit Rebecca Romijn und Anson Mount ging bereits letzte Woche online. Unsere Übersetzung findet Ihr hier. Diese Woche veröffentlichte TrekMovie weitere Interviews. Heute haben wir für Euch die Übersetzung des Gesprächs mit Melissa Navia und Celia Rose Gooding. Morgen früh schieben wir eine Übersetzung des Interviews mit Ethan Peck und Paul Wesley nach. Aber Vorsicht! Die Interviews beinhalten kleinere Spoiler.

Interview mit Celia Rose Gooding und Melissa Navia

TrekMovie: Celia, erzähl uns doch etwas von dieser besonderen gemeinsamen Szene mit Uhura, Kirk und Spock.

Celia Rose Gooding: In Episode 2×06 gibt es so viel, was Uhura durchmacht und verarbeitet. Das war schon heftig. Die Dreharbeiten waren toll: Ich liebe es, mit Ethan Peck zu arbeiten, ich liebe die Arbeit mit Paul Wesley. Sie haben eine Bromance-Dynamik. Es macht Spaß, ihnen beim Schauspiel zuzusehen. Als die Kameras liefen und wir begriffen, dass wir jetzt Kirk, Spock und Uhura sind, in unserer schicken kleinen Enterprise-Raumfahrtbar, und uns darüber unterhielten, was gerade geschehen war; das war beeindruckend. Es schrieb Trek-Geschichte. Es fühlt sich an wie ein Geheimnis, das ich nicht teilen darf, von dem aber jeder weiß, dass es kommen wird. Es ist eines dieser Dinge, auf die man sich so freut, weil man weiß, wie viel es den Leuten bedeutet. Wenn man an einer Trek-Serie mitwirkt, die so stark im Kanon verankert ist und die Zukunft der Reihe festlegt, spürt man ohne Frage jeden Tag, wie wichtig der eigene Einfluss ist, den man auf die Serie hat; nicht nur auf diese spezielle Serie, sondern auf die gesamte Reihe.

TrekMovie: Melissa, glaubst du, dass die Fans, die mehr über Ortegas erfahren wollen, mit Staffel 2 zufrieden sein werden?

Melissa Navia: Unser Co-Showrunner Henry kam zu mir und sagte: ‘Die Fans haben nach mehr Ortegas gefragt, also werden wir ihnen mehr geben.’ Man kann ja schon was davon in dem Sneak-Peek-Clip erkennen. In Staffel 1 hatte ich eigentlich schon das Gefühl, dass Ortegas ein fester Bestandteil jeder Episode war. Ich verstehe, mehr Hintergrundgeschichte wird gewollt – und eine Art Zusammenspiel mit mehr Charakteren wird erwartet. Wir hatten viel über La’an gelernt. Und für Ortegas will man jetzt auch mehr. Ich verstehe es als Kompliment. […] In Staffel 2 wird man mehr von Ortegas sehen. Wir werden mehr über sie als Pilotin, als Soldatin, als Besatzungsmitglied und als Freundin erfahren, der vertraut wird.

Lt. Erica Ortegas, gespielt von Melissa Navia, wurde nach dem Navigator José Ortegas benannt, einer der Originalfiguren, die im ursprünglichen “Star Trek is…”-Pitch vorkamen. Ein Pitch ist die Zusammenfassung einer hypothetischen TV/Film-Produktion, einschließlich Handlung, Schauplatz, Themen und Figuren. Pitches werden von Drehbuchautoren ausformuliert, um Studios zu überzeugen, ihre Ideen zu verwirklichen. “Star Trek is…” war der erste “Star Trek”-Entwurf von Gene Roddenberry (1964).

Zitat aus dem Pitch: “Der Navigator. José Ortegas, geboren in Südamerika, ist groß, gutaussehend, etwa fünfundzwanzig und brillant, aber noch nicht ganz ausgereift. Er ist voller Humor und lateinamerikanischem Temperament. Er führt einen ständigen und sehr persönlichen Kampf mit seinen Instrumenten und Rechnern und vermutet, dass der Weltraum und wahrscheinlich auch Gott an einer gigantischen Verschwörung beteiligt sind, um sein berufliches und privates Leben so schwierig und unangenehm wie möglich zu gestalten.”

TrekMovie: In Staffel 2 führen Uhura und Ortegas persönliche Logbücher.

Melissa Navia: Ich war aufgeregt! Das ist einer dieser “Star Trek”-Besonderheiten. Aber plötzlich konnte ich mich an kein einziges Logbuch erinnern, das ich gehört hatte. Ich fragte mich: “Wie sprechen sie die Zahlen nochmal aus? Sagen sie ‘Punkt’?” Und so war es einer dieser Momente, in denen man sich einmal mehr klar wird: “Wir machen bei ‘Star Trek’ mit! Abgefahren!”

Celia Rose Gooding: Die persönlichen Logbücher sind ein Markenzeichen. Da entsteht Vorfreude: “Ich bekomme mein eigenes!” Es war aber wirklich so, wie Melissa es eben sagte. Ich ging auch zu den Autoren: “Sagen wir ‘Punkt’ oder sagen wir ‘Strich’ oder sagen wir ‘Schrägstrich’? Erklär’s mir genau, damit ich keine Fans in meinen Twitter-DMs habe, die mir vorwerfen, es vermasselt zu haben.” Ich denke, dass diese kleinen Franchise-Meilensteine, die unsere Charaktere passieren dürfen, das sind so Dinge, über die wir uns sehr freuen.

TrekMovie: Für Staffel 2 sind Genre-Wechsel angekündigt. Gibt es einen Favoriten? Bonusfrage: Wird es ein Musical geben?

Celia Rose Gooding: Ich kann Ihre Bonusfrage nicht beantworten. Aber eins meiner Lieblingsgenres, das wir machen durften, war eine Art klassische Komödie. Für meine Rolle gab es bisher nicht wirklich die Gelegenheit, etwas Lustiges zu machen. In Staffel 2 sehen wir immer noch Uhuras Wissbegierde und Neugier — und wie sie sich ihre Gedanken aber alles macht. Aber wir sehen auch, dass sie sich wohler fühlt und sozusagen ihr sehr, sehr kurzes Haar ein bisschen herunterlässt.

Melissa Navia: Das Genrespiel bewirkt, dass jede Folge wirklich wie ein Film ist. […] Wir gehen verspielt mit Humor um, auch mit Angst, mit dem Abenteuerlichen und mit all den Dingen, die eher zerebral sind. Wir vermengen das alles. Wir hatten vorhin [in einem anderen Interview] die Frage, ob es in Staffel 2 mehr um mentale oder physische Hindernisse geht. Meine Antwort ist: Was ‘Star Trek’ so gut macht, ist, dass es beides miteinander verbinden kann; wie wir es auch im Leben tun. Man kann nicht einfach ein emotionales Problem haben und die Welt deswegen anhalten. Man muss weiterhin zur Arbeit gehen und Lösungen finden. In Staffel 2 gelingt es uns gut, Charaktere zu zeigen, wie sie Schwierigkeiten durchleben, aber weiterhin die Mission erfüllen, auf die sie geschickt wurden.

TrekMovie: Celia, wie siehst Du Deine Verbindung zu Nichelle Nichols?

Celia Rose Gooding: Alles, was ich tue, habe ich ihr zu verdanken, besonders hinsichtlich dieser Serie. Leider habe ich Nichelle nicht mehr kennenlernen können, bevor sie starb. Das ist etwas, was mich beschäftigt. Ihr Einfluss, nicht nur auf diese Serie, sondern auf die gesamte Unterhaltungsbranche, bleibt nicht unbemerkt. Ich bin Spiritualist, also ein Mensch, der sich mit anderen verbunden fühlt. Auf diese Weise erlebe ich ihre Anwesenheit jeden Tag am Set. Ich will hier nicht zu kühn sein. Aber ich spüre sie bei mir, wenn wir die Geschichte Uhuras erzählen. Obwohl wir einander nie treffen konnten, weiß ich, dass es ein Treffen geben wird; wann immer das Universum es zulassen wird. Und darauf freue ich mich. Bis dahin verbleibt sie in anderer Form für mich präsent: ich fühle sie in mir, auch in den Geschichten, die die Menschen über sie mit mir teilen. Ich lernte auch ihre wundervolle Familie kennen. Da Nichelle einflussreich, liebenswert und großzügig war, habe ich nun Zugang zu vielen Informationen über sie — durch Berichte aus erster Hand und auch aus unserem schönen Internet. Und obwohl ich sie nie treffen durfte, habe ich den Eindruck, sie so zu kennen, als wären wir einander begegnet.

Nichelle Nichols war eine der bekanntesten “Star Trek”-Größen, vorrangig durch ihre Rolle als Lieutenant Uhura in der Originalserie und den sechs anschließenden Kinofilmen.

Als schwarze Frau in einer fiktionalen Führungsposition war sie ein Rollenvorbild für viele Mädchen und Menschen aus Minderheiten. Nahezu universell bekannt ist ihre Anekdote über Dr. Martin Luther King, der an sie persönlich appellierte, die Serie nicht vorzeitig zu verlassen, eben weil Lt. Uhura zur Ikone für Bürgerrechte und Gleichberechtigung geworden war.

Weniger bekannt, aber nicht weniger wichtig war ihre Arbeit für die Organisation “Women in Motion”, mit der sie für die NASA mit großem Erfolg zur größeren Diversität der Bewerber:innen für das Astronatenprogramm des Space Shuttles beitrug. Dr. Sally Ride, die erste US-Astronautin wurde von ihr rekrutiert, wie auch Guion Bluford, der erste Afro-Amerikanische Astronaut.

Diesen Donnerstag ist es soweit

Staffel 2 von “Star Trek: Strange New Worlds” wird am Donnerstag, den 15. Juni auf Paramount+ in den USA, Großbritannien, Australien, Lateinamerika, Brasilien, Frankreich, Italien, Deutschland, der Schweiz und Österreich online gehen; diesmal, so heißt es, sogar zeitgleich und nicht erst für uns verzögert am Freitagmorgen. Jeden Donnerstag wird eine neue Episode der zehnteiligen Staffel veröffentlicht.

Maja T Mo
Maja T Mo
Beim TZN dabei seit der Erstausgabe des DAILY-TREK-Newsletters, 1999.

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