Wir werfen einen Blick auf den neuen Poison Ivy Comic.
Inhalt (Klappentext)
Batmans langjährige Widersacherin Poison Ivy verlässt Gotham City und hat sich von ihrer Geliebten Harley Quinn getrennt. Denn nach vielen Wandlungen und Veränderungen in ihrem Leben ist sie als Pflanzen-Mensch-Hybrid zu dem Schluss gelangt, dass sie die Menschheit ausrotten muss, um den Planeten Erde zu retten! Dafür reist sie durch die USA und verbreitet mörderische Pilzsporen. Aber sie trifft dabei auch Menschen, deren Schicksal ihr zu Herzen geht, und das lässt sie immer mehr an ihrer Entscheidung zweifeln. Und dann ist da noch Jason Woodrue alias Floronic Man, der Pamela Isley einst durch seine Experimente zu Poison Ivy machte und sein eigenes, verderbliches Spiel treibt! Der Auftakt der großartigen POISON IVY-Soloserie.
Kritik
Poison Ivy ist wohl neben Harley Quinn einer der Charaktere mit der größten Entwicklungsgeschichte bei DC. Zunächst als Bösewicht eingeführt, wurde sie später quasi eine Art Heldin (wenn auch nie so strahlend wie Batman oder Superman) und ging sogar eine Beziehung mit Harley Quinn ein. Tatsächlich erwies sich diese Kombo als ungemein stark und es machte einfach Spaß, dem Gespann zuzuschauen. Nun steht ein neuer Comiczyklus an, der einiges an Veränderungen für die “Retterin der Pflanzen” einherbringt.
Zeichnungstechnisch ist man allerdings nicht so detailliert unterwegs, wie es vielleicht bei anderen Superhelden der Fall ist. Zwar wirken die Gesichtszüge der Charaktere durchaus noch ordentlich und man kann dort auch Emotionen ablesen, davon ab wirkt vieles aber auch etwas kantiger. Dies liegt vermutlich daran, das, vor allem bei den Hintergründen, stärker auf Vereinfachung und einfarbige Flächen gesetzt wird. Ist jetzt nicht allzu schlimm, aber man hatte hier schon höhere Detailgrade zu bewundern.
Etwas überfordert wird man zudem sein, wenn man als Neuling in diese Reihe einsteigt. Ivy hat mit Harley Schluß gemacht und ist mit einer alternativen Version ihrer Selbst verschmolzen, was ihr neue Fähigkeiten vermacht hat. Wer die Vorgeschichte nicht kennt, schaut erstmal in die Röhre, denn es gibt nur wenige Erklärungen dazu. Dafür verwandelt sich Ivy in eine blutrünstige Killerin, die nichts lieber tun würde, als die Menschheit auszulöschen – was sie dann auch versucht, umzusetzen.
Allerdings ist Ivy das nicht (mehr) und es wird ein Großteil des Bandes auch damit verbracht, Ivys inneren Kampf zu zeigen. Allerdings ist dieser nicht ganz so ausgeprägt, wie man es sich gewünscht hätte. Zwar fragt sie sich schon, ob das, was sie tut, richtig ist – vor allem wenn sie Menschen trifft, die gut sind und ihr auch helfen – es überwiegt aber eindeutig der mörderische Anteil. So kommt ihre Zerrissenheit leider nicht so gut zur Geltung, wie es vielleicht beabsichtigt war. Erst gegen Ende ändert sich das, als Ivy quasi am Ende ihres Weges angelangt ist – und es ein Cameo von Harley gibt. Das allerdings zeigt wiederum, das eben nichts über das gute Dreamteam hinausgeht ;). Auf jeden Fall hat man dann gleich Lust auf den nächsten Band.
Zusätzlich werden manchmal durchaus wichtige Botschaften wie etwa gegen sexuelle Belästigung vermittelt. Im Grunde aber beschränkt sich der Hauptteil des Bandes auf Ivys Abrechnung mit ihrem Erschaffer, den man hier auch zu Gesicht bekommt. Auch der dürfte nur eingefleischten Fans etwas sagen und auch wenn man die Misshandlungen sehen kann, lässt einen das letzte Gefecht doch eher kalt und gewinnt eher dadurch, das es in Ivys oben erwähnte Charakterentwicklung mündet. Auf der Actionseite könnte man also noch das ein oder andere tun.