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StartLiteraturStar-Wars-LiteraturRezension: "Star Wars - Geschichten von Jedi und Sith"

Rezension: “Star Wars – Geschichten von Jedi und Sith”

Ein weiterer Star Wars-Kurzgeschichtenband bei uns im Review.

Inhalt (Klappentext)

Tapfere Jedi gegen finstere Sith – diese legendären Helden und Schurken verkörpern den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse, der den Kern der Star Wars-Saga ausmacht. In dieser beeindruckenden Anthologie finden sich brandneue, spannende Geschichten von zehn berühmten Autorinnen und Autoren über die Jedi und die Sith, von Luke Skywalker bis Darth Vader, von Obi-Wan Kenobi bis Asajj Ventress und viele mehr. Jede einzelne Story erweckt das Gefühl, als sei sie direkt der Kinoleinwand entsprungen. Epische Duelle, listenreiche Intrigen, mutige Taten und schonungsloser Zorn finden sich hier versammelt, um einige der eindrucksvollsten Helden und Schurken aller Zeiten zu feiern.

Kritik

“Geschichten von Jedi und Sith” – gab es da nicht mal ein Buch mit einem ziemlich ähnlichen Titel? Das stimmt natürlich und besagtes andere Buch ist eine Sammlung von Kurzgeschichten für die ganz kleinen. Auch der vorliegende Band ist eine Kurzgeschichtensammlung, wobei ich hier nicht unbedingt als Zielgruppe die ganz kleinen einordnen würde.

Rezension: "Star Wars - Geschichten von Jedi und Sith" 1

Hier werden uns 10 solcher Kurzgeschichten präsentiert, auf die wir später alle einzeln eingehen werden. Die Geschichten umspannen alle Ären des neuen Star Wars-Kanon. Sprich: Sie beginnen in der Ära der Hohen Republik und enden bei Rey kurz vor Episode IX. An und für sich ist das ja ganz in Ordnung, schnell stellt sich aber heraus, das die Geschichten es nicht vermögen, viel Tiefgang einzubringen oder gar nennenswertes Neues hervorzuzaubern. Das mag in einem Kurzgeschichtenband durchaus mal vorkommen, leider muss man aber sagen, das irgendwie alle Stories nach diesem Schema aufgebaut sind.

Beginnen wir zum Beispiel in der Hohen Republik, wo der Junge Lohim einer Padawan hilft und dafür von Yoda in den Jedi-Tempel geholt wird. Das ist ja noch ein durchaus netter Einstieg, von den beiden Personen hört man allerdings später nie wieder was. Auch Qui-Gons Geschichte um die Befreiung einer entführten Jedi ist noch nett zu lesen, auch wenn man hier wieder auf den üblichen “Er ist krank und die Wachen öffnen die Tür”-Trick zurückgreift. Wobei ein Jedi vom Kaliber Qui-Gons sicher auch so hätte ausbrechen können.

Weiter geht es in die Klonkriege, dort spielen gleich drei Geschichten. So helfen Obi-Wan und Anakin einer Familie aus den Kriegswirren zu entkommen. Auch das aus der Sicht der Tochter Zohra geschrieben und bietet halt auch wenig Neues außer einem typischen Clone Wars-Scharmützel. Auch hier gibt es wenig Tiefgang für unsere Helden. Es folgen Barriss Offees Selbstzweifel, welche ihren späteren Fall in der Serie voraussagt. Auch das halt eher ein “Und ferner liefen”, ebenso wie die Episode um Darth Maul, der auf der Suche nach Sith-Tempeln ist und dabei ein paar Geister der Vergangenheit bekämpfen muss.

Auch das bietet dem Charakter wenig Neues und ist eher eine Ergänzung zur Rebels-Folge, in der er in einem solchen Tempel gefangen ist. Interessanter ist hier schon die Episode um Asaaj Ventress, die verletzt in einem Tempel landet und der ein Klon hilft, den wir später aus der Schadencharge kennen. Dies ist wohl eine der einzigen zwei Geschichten, der man zumindest ein bisschen Charakterentwicklung attestieren kann, denn Ventress verschont den Soldaten.

Dann springen die Geschichten nach vorne zur Schlacht von Hoth, bei der Luke mit einem Sergeanten der Rebellen verschüttet ist, und sich freigraben muss. Auch das halt eher eine sehr kurze Geschichte ohne viel Nachhall, die allerdings durch die homosexuellen Untertöne etwas verliert. Ich habe nichts gegen solche Charaktere, es wirkt hier aber leider in der Häufigkeit, in der Sgt. Hollis betont, wie gut Luke riecht, etwas zu aufdringlich. Wobei es vielleicht ein super Kniff gewesen wäre, Luke darauf positiv reagieren zu lassen. Das wäre mal ein Gamechanger für Star Wars gewesen… (ob es passt, muss jeder selber entscheiden). Aber das traut man sich dann doch nicht.

Es folgt eine Episode mit Vader, der auf einem Planeten ein paar Rebellen jagt. Diese Geschichte ist eine der gelungensten, denn Vader schafft es nicht, die Rebellen zu besiegen und erhält eine blutige Nase. Eine wohltuende Abwechslung zu den Dutzenden von Geschichten, in denen Vader Rebellen niedermäht. Mal sehen, ob man von der Wookiee Kataarynna (jap, der Name ist allzu offensichtlich), die hier Vaders Gegnerin ist, nochmal was hört.

Weiter geht es mit Palpatine vor der Schlacht von Endor, der nochmal an Yoda denkt. Und dann erscheint ihm Yoda als Geist nach seinem Tod und das ist irgendwie mehr als unpassend. Nur um ihm zu sagen, das er nicht gewinnen kann? Warum sollte Yoda das tun? Und sollte Palpatine dann nicht eher danach streben, wie er selber ein Machtgeist werden kann? Zudem widerspricht die Szene auch dem Roman zu Episode VI. Dort fragt Palpatine Luke nämlich, ob Yoda schon tot ist… das hätte er aber nicht tun müssen, wenn er es wie hier durch Yodas Geist direkt erfährt. Es passt also alles nicht so wirklich zu unserem grünen Freund – zumal viele Szenen der Geschichte auch einfach Nacherzählungen von Episode III und VI sind.

Zuletzt gibt es noch eine Story von Rey und Poe, die BB-8 aus den Fängen von Schrottsammlern befreien müssen. Auch das nicht neu, aber hier gibt es erneut Charakterentwicklung, denn die beiden lernen einander besser zu vertrauen und zu verstehen. Das ist gut und passend eingeflochten, schade halt, das nicht alle Geschichten so geschrieben sind. Achja, und habt ihr schonmal einen Wolkenwagen (Episode V, Wolkenstadt) in den Hangar des Falken fliegen sehen? Der Falke hat einen Hangar? hüstel

Bewertungsübersicht

Bewertung

Fazit

Man sieht also, es sind einige bessere Geschichten vertreten, im Großen und Ganzen sind alle aber eher nicht der Rede Wert und tragen halt auch nicht viel zum Star Wars-Kanon bei. Selbst unter dem Gesichtspunkt, das man sie vielleicht für jüngere Leser gedacht hat, bleiben viele Stories eher langweilig. "Gerettet" wird der Band durch ein paar Geschichten, die etwas besser sind, aber insgesamt verpasst man nicht viel, wenn man diese Geschichten nicht gelesen hat.
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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Man sieht also, es sind einige bessere Geschichten vertreten, im Großen und Ganzen sind alle aber eher nicht der Rede Wert und tragen halt auch nicht viel zum Star Wars-Kanon bei. Selbst unter dem Gesichtspunkt, das man sie vielleicht für jüngere Leser gedacht hat, bleiben viele Stories eher langweilig. "Gerettet" wird der Band durch ein paar Geschichten, die etwas besser sind, aber insgesamt verpasst man nicht viel, wenn man diese Geschichten nicht gelesen hat.Rezension: "Star Wars - Geschichten von Jedi und Sith"
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