Band Vier ist der Abschlussband der aktuellen Spider-Woman-Reihe. Wir werfen einen Blick darauf.
Inhalt (Klappentext)
Kingpin Wilson Fisk befindet sich auf einem Vernichtungsfeldzug gegen alle kostümierten Superhelden und nimmt auch Jessica Drew alias Spider-Woman ins Visier. Als Waffe dient ihm eine Feindin, die Jess’ Leben schon einmal zerstört hat – und ganz nah an ihren Sohn Gerry herankommen kann! Darüber hinaus tun sich neun von Spider- Womans hasserfülltesten Gegnern als Anti-Arach9 zusammen, darunter Lady Bullseye und Octavia Vermis.
Kritik
Band Vier der Spider-Woman-Serie ist das Ende der aktuellen Storyline. Zeichnungstechnisch braucht man sich an der Stelle nicht beschweren und Jessica mischt eindeutig vorne bei den Superhelden mit. Nicht nur ist alles recht farbenfroh und detailliert, auch die Charaktere vermögen ihre Emotionen zu vermitteln. Und von der reichlich vorhandenen Action gibt es genug zu sehen, so das man auch hier nichts in den Hintergründen verpasst.
Handlungstechnisch kann der Band da leider nicht ganz mithalten. Zum einen liegt das daran, das die Story in die aktuelle Daredevil-Storyline eingebettet ist, in der Kingpin gegen die maskierten Rächer in New York vorgeht. Nun muss man diese Storyline nicht unbedingt kennen, um mit diesem Band klar zu kommen, es kann an der Stelle aber keinesfalls schaden, da einem sonst der ein oder andere Hintergrund entgeht. So ist ein Großteil der Story, von einem kleinen Treffen mit Kingpin abgesehen, eben der Kampf gegen Veranke, welche versucht, Jessicas Familie (aka. Sohn) zu jagen.
Daher darf man an der Stelle leider auch nicht sehr tiefgründiges erwarten, es ist halt ein Actionband. Man hat versucht, das etwas zu kaschieren, denn es gibt Spider-typisch immer wieder witzige Bemerkungen, die zwischendrin eingeflochten werden. Und ja, vor allem zu Beginn kann die Handlung um Lindsay durchaus auch noch punkten, aber im Grunde wird auch Jessicas Freundin nur gejagt und sie muss eingreifen. Da helfen auch Cameo-Auftritte von Spider-Man und Captain Marvel nicht darüber hinweg, das die Story insgesamt etwas dünn bleibt.
Zusätzlich dazu wird bei vielen Szenen, vor allem im letzten Drittel, das Spiel mit den redaktionellen Anmerkungen übertrieben. Das kommt wohl nicht unbedingt von der deutschen Fassung sondern auch aus dem englischen Original, das beständige Verweisen auf vergangene Ausgaben ist aber leider irgendwann wirklich nur noch nervig und reißt auch unnötig aus dem Storyfluss. Immerhin hat man selber gemerkt, das man es übertrieben hat und kommentiert das lapidar ironisch.
Auf der positiven Seite steht dann immerhin noch die Arach9-Truppe. Eine Reihe von Schurken, die es einfach nicht drauf haben und die deswegen immer wieder auf die Schnauze fallen (und logischerweise gegen Jess total abloosen) ist mal was anderes und ja, es macht durchaus Spaß, den verpeilten Plänen zuzusehen. Das täuscht aber leider auch nicht darüber hinweg, das auch dieser Storyteil wieder nur auf Kampfhandlungen ausgelegt ist.