Der neue Halo-Roman bei uns im Review.
Inhalt (Klappentext)
2526. Vor rund einem Jahr hatte die Menschheit ihren verheerenden ersten Kontakt mit einem theokratischen Verbund außerirdischer Spezies, der sich die Allianz nennt. Jetzt haben die Feindseligkeiten zu einem offenen Krieg geführt, und das Weltraumkommando der Vereinten Nationen (UNSC) weiß praktisch nichts über diesen neuen Feind. Es gibt nur zwei Gewissheiten – die Allianz ist fest entschlossen, die Menschheit auszulöschen, und sie verfügt über die nötige Technologie, um genau das zu tun. Die einzige Hoffnung des UNSC sind die SPARTANs. Dabei handelt es sich um genetisch verbesserte Supersoldaten, die in einem Geheimprojekt von Kindesbeinen an zu lebenden Waffen erzogen und ausgebildet wurden. Ihr designierter Kommandeur, Petty Officer John-117, wurde beauftragt, die Spartans bei einem verzweifelten Gegenangriff anzuführen, der die Allianz in die Knie zwingen und der Menschheit die Zeit verschaffen soll, die sie braucht, um Informationen zu sammeln und ihre Verteidigung zu organisieren. Doch nicht alle haben ein Interesse daran, dass die Spartans Erfolg haben …
Kritik
“Stiller Sturm” ist ein neuer Halo-Roman, der quasi auf der Prequel-Welle mitspielt. Anders ausgedrückt: Er erzählt die allererste Spartan-Mission unter John-117, im zarten Alter von 15 Jahren. Troy Denning hat ja bereits öfter auch für die Halo-Reihe geschrieben und ja, im Universum kennt er sich sicherlich aus.
So richtet der Roman auch ein Hauptaugenmerk auf die Charakterszenen. Denn nach den ersten Überfällen der Allianz werden die Spartaner quasi an die Front geschickt und müssen sich erst noch beweisen. Da kommt natürlich hinzu, das noch keiner die Spartaner kennt und als man ihr Alter offenbart wird die Lage noch einmal zusätzlich erschwert. Die Dynamik zwischen den regulären Truppen und den Supersoldaten ist hier durchaus gut umgesetzt und zumeist auch nachvollziehbar. Eine besondere Dynamik erhält die Charakterkonstellation dadurch, das auch noch Verräter auf dem Schiff eingebaut werden.
Ursprünglich waren die Spartaner ja zur Niederschlagung der Aufstände konstruiert worden, aber im weiteren Verlauf des Krieges änderte sich das eben. Die meisten Stories spielen halt in der Endphase des Krieges, und da sind die Aufständischen kein Thema mehr. Daher ist es an der Stelle umso schöner, das dieser Aspekt etwas mehr in den Mittelpunkt rückt – und mit einem offenen Ende in der Beziehung sogar eine Fortsetzung in Aussicht stellt.
Was sich als Schwäche erweist, sind ausgerechnet die Kampfszenen. Diese stellen sich meist so dar, das die Spartaner in Unmengen von Feinde hineingeworfen werden und diese niedermetzeln. Was nun etwas langweilig klingt, liest sich leider auch so, vor allem da die Kämpfe am Ende fast schon etwas repetitiv sind. Klar, es gibt immer Nuancierungen, die sich unterscheiden und teilweise auch etwas neue Dynamiken, aber die Ballerorgien sind sich immer recht ähnlich – ein allgemeines Problem bei Shooter-Romanen.
Zum Glück halten sich diese Actionsequenzen aber in Grenzen und gehen gerade so als erträglich durch. Was allerdings auch noch negativ anzumerken ist, ist das (wieder einmal) abrupte Ende. Die letzte Schlacht ist vorbei und es gibt nur noch zwei Seiten, bevor der Roman durch ist. Zuvor offene Handlungsstränge werden nur in Nebensätzen abgehandelt, etwa die Einsammlung der Gestrandeten oder eben die Flucht der Verräter. Übrigens kommen auch die Aliens der Allianz nicht ganz so gut weg, da man sich deren Szenen auch hätte sparen können, zumal deren “Helden” dann später auch einfach schnell abgefrühstückt werden. Vor allem auch das Bündnis mit den Verrätern spielt später auch keine Rolle mehr und ihre Flottenwerft kommt auch ein wenig aus dem Nichts.