Ein extradicker Supergirl-Band.
Inhalt (Klappentext)
Supergirl feiert ihren 21. Geburtstag auf einem rückständigen, barbarischen Planeten. Unter dessen roter Sonne, die ihre Superkräfte hemmt, kann sie sich so richtig volllaufen lassen. Doch dann wird sie in den Rachefeldzug der jungen Einheimischen Ruthye verstrickt, die den Mörder ihres Vaters zur Strecke bringen will. Supergirl und Ruthye folgen der Spur des brutalen Killers quer durchs Universum und von Planet zu Planet. Auf das ungleiche Gespann warten Wunder, Schrecken, Gefahren und jede Menge Aenteuer ….
Kritik
“Die Frau von Morgen” ist ein weiterer extradicker Supergirl-Band. Zeichnungstechnisch ist man auch hier wieder etwas von dem wegegangen, was man vielleicht aus Superheldencomics so kennt. So wirkt alles etwas kantiger, mit vielen einfarbigen Flächen, aber dennoch sind genug Details vorhanden, um den Gesichtszügen auch Emotionen zu entlocken. Das ist auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig, aber auch die Story des Bandes ist etwas anders und da wundert es nicht, das man sich eben auch im künstlerischen Stil mal anders orientiert.
Denn im Grunde verfolgen wir in diesem Moment die Geschichte von Ruthye, deren Vater von Krem ermordet wurde. Und bei ihren Reisen trifft sie die etwas angeheiterte Supergirl, die gerade ihren 21.Geburtstag feiert. Nach einigen Missverständnissen tut sich das etwas ungleiche Team zusammen auf die Jagd. Und das ist der Beginn einer wirklich guten Story mit einer Menge Emotionen. Übrigens soll die Geschichte hier eher Science-Fantasy sein, aber für mich war das gar nicht störend oder zu auffällig
Da ist natürlich zum einen Ruthye selbst, deren Schicksal uns nahegebracht wird und die auf die Jagd geht. Das allein wäre vielleicht noch nicht so spannend, aber auch Supergirl macht hier einen Leidensweg durch. Wie gesagt ist sie zu Beginn betrunken in einer Alien-Taverne. Und am Ende muss sie erkennen, das sie Kryptons Vernichtung eben doch noch nicht so verkraftet hat, wie sie es vielleicht gerne hätte.
Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs. Zur Auflockerung sind dann noch ein paar Ereignisse mit Aliens eingeflochten, denen Supergirl die Leviten liest und bei denen Ruthye mit ihrer Freundin angibt. Auch das ist anfangs schönes Beiwerk und vertieft die Beziehung der beiden nochmal. Das wahre Drama kommt aber auf den Spuren des Massenmörders Krem. Denn je weiter die beiden ihm folgen, desto mehr von seinen Verbrechen sehen sie.
Da werden ganze Völker samt Frau und Kind ausgelöscht, oder wenn sich verzweifelte Aliens an Supergirl mal abreagieren dürfen (keine Sorge, sie widersteht dem Schlag), oder auch wenn das letzte überlebende Kind eines solchen Massakers geborgen wird, dann dürften diese Szenen wohl auch dem letzten Leser unter die Haut gehen. Supergirl überstrahlt diese Szenarien natürlich wie das Fanal der Hoffnung, das sie ist (und das ihr Cousin eigentlich noch viel mehr ist). Und doch stellt sich beim Leser die Frage, ob man Krem wirklich am Leben lassen sollte, nachdem er diese furchtbaren Verbrechen begangen hat.
Spoiler
Demgegenüber steht natürlich der Kodex der Helden, der an dieser Stelle eindeutig besagt: es wird niemand getötet. Aber da hat natürlich auch Supergirl zu kämpfen, was man ihr auch ansieht. Dem entgegen steht natürlich eine Bemerkung zu Beginn, nämlich das es letztlich Supergirl war, die Krem getötet hat. Also was ist passiert?
Nun, an dieser Stelle müssen wir zum Ende vorspringen und ja, an dieser Stelle wird massiv gespoilert. Denn Supergirl greift letztlich wirklich zum Schwert – oder doch nicht? Denn es ist letztlich nur eine Geschichte, erzählt von Ruthye. Und irgendwie hatte man sich schon gefragt, ob alle unter dem Witcher-Syndrom leiden. Denn Supergirl und Ruthye jagen Krem von Planet zu Planet, während Krypto im Sterben liegt. Tempo anyone? Aber auch dafür gibt es eine gute Erklärung am Ende und dann ist da noch die Magiekugel, die Supergirl auf einen Planeten versetzt der… hach, es passiert einfach wirklich wahnsinnig viel in dieser Geschichte.
Und auch das Ende soll hier kurz erwähnt werden, denn wir machen natürlich einen 200-jährigen Zeitsprung und Supergirl und Ruthye verabschieden sich auf eine Weise die… nun sagen wir einfach, auch das Ende der Geschichte rundet hier die Geschehnisse sehr schön ab. . Muss ich noch mehr sagen außer: zugreifen?