Der neue Buffy-Band bei uns im Review.
Inhalt (Klappentext)
Anya ist seit ihrer Ankunft in Sunnydale eine Schlüsselfigur in Buffys Leben, aber hinter der Mission und der mysteriösen Vergangenheit der Dämonin steckt mehr, als irgendjemand weiß! Alles beginnt mit ihrer geheimen Verbindung zum Wächterrat und … dem ersten vollständigen Auftritt der Jägerin, die vor Buffy kam?! Und die Wahrheit hinter Anya verbindet Buffy(s) – ja, Plural, auf eine Weise, die niemand je geahnt hätte. Plus: Erfahrt die geheime Wahrheit hinter der als Faith bekannte Jägerin und woher sie kam … es ist nicht so, wie ihr denkt!
Kritik
Der inzwischen sechste Band der Buffy-Reboot-Reihe bietet Zeichnungen in der üblichen Qualität. Natürlich braucht man an der Stelle nicht unbedingt nach Ähnlichkeiten zu den Schauspielpendants suchen, die sind schon lange passé (wenn auch stellenweise immer noch erkennbar). Aber darum geht es ja auch gar nicht. Die Panels wirken zwar immer noch etwas kantiger, tragen so aber auch die dunkle Atmosphäre. Ansonsten können die Gesichter gut Emotionen darstellen und es wird nie so dunkel, das Hintergrunddetails verloren gehen.
Was die Handlung angeht, so spielt sich diese größtenteils auf zwei Ebenen ab. Zwar werden die ein oder anderen offenen Punkte der Vorbände (Stichwort Willow und Xander) kurz angesprochen, im Vordergrund stehen diesmal aber eher die alte Jägerin Morgan sowie das Training von Faith.
Letzteres ist eher der Schwachpunkt der Geschichte, auch wenn es natürlich ganz interessant ist, die teilweise Skrupellosigkeit der Wächter zu sehen. Da wird Faiths Gedächtnis gelöscht und sie in allerhand Situationen geschmissen, nur um ihr volles Potential zu wecken. Das ist natürlich mehr als grenzwertig und unterstreicht den Gedanken von Morgan (aus dem anderen Teil der Geschichte), das die Wächter beseitigt werden müssen.
So nett es hier auch ist, zu sehen, das Faith anfängt, diese Konditionierung zu durchbrechen und es den ein oder anderen (recht kurzen) Einblick in ihr Innenleben gibt, so ist dieser Teil doch eher routinierte 0815-Unterhaltung. Die Geschichte punktet hier eher mit dem ersten Teil und der erwähnten Morgan, wobei auch die altbekannte Anya auftaucht.
In kurzen Rückblenden sehen wir weitere Eskapaden der Wächter, die sicherlich auch den vergangenen Jahrhunderten geschuldet sind, trotzdem aber irgendwie auch ein wenig das Klischee des idiotischen Vorgesetzten bedienen. Da ist Morgans Wunsch nach Rache natürlich umso verständlicher. Allerdings wird dies auch in schönen Momenten gewürdigt. Denn als sie sieht, das Buffy und Giles anders miteinander umgehen und es auch für die Wächter Hoffnung gibt, kommt sie ins Grübeln.
Das sind starke Szenen, nicht nur für Buffy und Giles, sondern eben auch für Morgan. Eine Auflösung dieses Arcs erfahren wir indes nicht, hier wird man wohl auf den nächsten Band warten müssen. Insgesamt ergibt der Band so aber eine ausgewogene Mischung.