Vom 03.06. bis 05.06.2022 fand die FedCon 30 im Maritim-Hotel in Bonn statt. Grund genug für uns, uns erneut an einen Rückblick zu wagen.
Im ersten Teil unseres Rückblicks sehen wir uns die Con im Allgemeinen an und was dort so los war.
30 Jahre FedCon
Von 1992 bis 2022 – so lange gibt es die Fedcon nun schon. Jedes Jahr also quasi eine Con, so gesehen traf es sich gut, das 2020 ausgefallen ist, da die Nummer so genau mit dem 30-Jährigen Jubiläum zusammenstimmt.
So richtiges Anniversary-Feeling wollte sich aber leider nicht einstellen. Im Rückblick war die Con ein wenig zu blass, was vermutlich auch daran liegt, das es weniger Darsteller als üblich waren und man sich viel zu sehr auf Vorträge und ähnliches konzentriert hat. Die Vortragenden nehmen inzwischen mehr Platz auf der Bühne ein, als die Stars selbst.
Nichts gegen die Vortragenden, da waren wieder Highlights dabei, aber auf einer (teuren) Con geht es ja auch und vor allem um die Stars. Davon abgesehen gab es aber wieder ein gutes Intro-Video (diesmal in Form einer begleitenden Kampfshow) sowie ein Lied, das diesmal nicht mehr übersteuert war wie letztes Jahr. Auch die Opernsängerin Tiffany Gauger durfte bei der Closing ihren Beitrag leisten und zum Soundtrack von “First Contact” trällern. Wobei ich mir hier gewünscht hätte, ihre Stimme auch mal in vollem Textgesang zu hören, aber das ist Meckern auf hohem Niveau.
Die Pandemie war ja offiziell (kaum) noch Thema und man durfte nun auch ohne Maske herumlaufen.
Ein Preis, sie zu knechten
Womit wir auch gleich bei einem der Negativpunkte der Con sind, nämlich die hohen Essenspreise. Inzwischen zahlt man 9 Euro für eine kleine Portion Nudeln, 8 Euro für einen Döner oder eben 7 Euro für den Conburger. Vergleich zum Vorjahr: Burger 5, Penne 7 Euro. Kein Wunder, das bei diesen Preisen die Pizzalieferdienste eine Renaissance feierten und ebenso prominent vertreten waren.
Nicht nur das, wird der Preis pro Zimmer nächstes Jahr um 40 Euro steigen und man wird zum Zwangsbuffet verpflichtet – etwas, das viele Fans sauer gemacht hat. Das Maritim begründet dies mit Personalmangel und auch wenn man vielleicht beide Seiten irgendwie verstehen kann, ist das schon eine bittere Pille zu schlucken. Wie das gelaufen ist, werden wir wohl hier an derselben Stelle in einem Jahr sehen…
Immerhin: Die Preise der Contickets bleiben gleich und für die Hotelpreise kann die Fedcon ja mitunter nichts. Viele quartieren sich auch in den Hotels um das Maritim herum ein.
Von kürzeren Panels…
Ebenso ärgerlich ist, das einige Panels auf nur 30 Minuten verkürzt wurden. Früher waren diese mal bei 60 Minuten, bereits letztes Jahr hatte man sie auf 45 heruntergefahren. Nun waren einige auf 30 Minuten heruntergebrochen.
Auch wenn man sicher nachvollziehen kann, das man mehr Inhalte im Conwochenende, das ja auf drei Tage “heruntergekürzt” ist, unterbringen will, ist das mehr als ärgerlich. Besonders getroffen hat es hier die “Brent & Johnny-Morning Show” vom Sonntag. Brent Spiner und Jonathan Frakes hatten hier wieder ihre Talkshow aufgebaut – die allerdings fast 30 Minuten später begann, da man mit der Autogrammstunde nicht rechtzeitig fertig war und die Umbauten länger dauerten.
Gerade bei diesem Event hätte man sich denken können, wie beliebt es ist und das der Andrang entsprechend gross ist. Man hätte es hier also durchaus auch erst später ansetzen können. Dementsprechend wurde Brent Spiner nach etwas über 30 Minuten auch zu seinem Photoshoot “gepeitscht” und das Event beendet, da die späteren Programmpunkte pünktlich starten sollten. Sehr ärgerlich.
…und weniger Modellen
Auch die Modell- und Arträume waren diesmal irgendwie weniger gut besetzt. Klar, es gab noch Modelle und Kunstwerke zu bestaunen, gefühlt aber deutlich weniger als in den Vorjahren, wo es ganze Räume voller Raumschiffe zu bestaunen gab. Und nein, schlecht waren die alle nicht, aber es war schon etwas auffällig.
Dies ist einer der Gründe, warum nicht so recht Jubiläumsfeeling aufkam. Der andere ist sicher, das ein rechtes Jubliäumsevent gefehlt hat. Auch die Parties waren wohl nicht mehr ganz so voll wie zuvor, aber dies war sicher auch noch Corona geschuldet.
Der Rest der Con verlief aber in gewohnt routinierten Bahnen. Es gab Optimierungen bei den Photoshootschlangen, die Fans wurden wieder schnell durchgeschleust (auch wenn die Fotos dieses Jahr gefühlt länger zum Ausdruck brauchten) – altbekannt im Fedcon-Land.
Die Stars
Bei den Stars waren aus dem Star Trek-Bereich neben Frakes und Spiner vor allem aus den neuen Shows einige vertreten (nebst obligatorischen Absagen). So waren Ian Alexander, Michelle Hurd und Evan Evagora aus “Discovery” bzw. “Picard” zugegen und waren von der Con durchaus angetan.
Auch eine DS9-Riege (Nana Visitor, Max Grodenchik, Vaughn Armstrong und Casey Biggs ) gab es, wobei diese auch ihre eigene Gesangseinlage (bzw. Band), das Ratpack, zu Gemüte führten.
Daneben gab es noch den ein oder anderen Star Wars-Star und, wenn auch nur für einen Tag vertreten, Christopher Eccleston und Simon Pegg. Als Con-Highlight war natürlich John Barrowman am Start, der wieder eine gute Show lieferte und mit extrem derbem Humor überzeugte. Ansonsten waren auch die Panels wieder in gewohnter Manier vertreten.
Fazit
Insgesamt war die Fedcon 30 etwas durchwachsen, da keine Jubiläumsstimmung aufkommen wollte und vieles etwas gekürzt daherkam. Dies merkte man auch daran, das sich der Con Blues (das Vermissen der Con-Freunde) diesmal nicht so recht einstellen wollte. Der Rest war eben das immer noch gelungene Standard-Programm.