Wir werfen einen Blick auf den ersten Weltenwanderer-Comic.
Inhalt (Klappentext)
200 Jahre sind vergangen, seitdem die Welten auf magische Weise voneinander getrennt wurden. Das Rote London, die Hauptstadt von Arnes, gedeiht unter der Herrschaft des Maresh-Reiches. Aber als König Nokil Maresh erfährt, dass sein Sohn Prinz Maxim sich eher auf die anderen Londons als auf sein eigenes Reich konzentriert, schickt er ihn auf eine gefährliche Reise, die für den Prinzen eine Lehre sein soll … wenn er sie denn überlebt. Maxims Ziel ist Verose – auch als die Blutküste bekannt –, eine gefährliche Hafenstadt, in der es immer wieder Ärger gibt. Nur Minuten nach seiner Ankunft begegnet er bereits Gaunern und Dieben, Betrügern und Schlägern … Schlimmer noch ist aber, dass die berüchtigte Piratenkönigin Arisa, die ebenso von Gesetzlosen wie Soldaten gefürchtet wird, soeben im Hafen angelegt hat!
Kritik
Mit „Der stählerne Prinz“ wird der erste Comic aus der Weltenwanderer-Saga vorgelegt, der die Vorgeschichte (nicht unüblich) zur Romanreihe erzählt. Zwar muss man die Romanreihe nicht unbedingt kennen, allerdings gibt es kaum Hintergründe oder eine Einführung in die Welt, so das es manchmal schwer ist, der Handlung zu folgen, wenn man allzu unwissend an den Comic herangeht. Natürlich entgehen einem dann auch die vielen Anspielungen auf kommende Ereignisse.
Auch zeichnungstechnisch kann man sich nicht mit anderen Comics, wie etwa Superheldenstories, die für mich immer noch als Referenz gelten, messen. Dafür wirken die Charaktere zu kantig und eher mit vielen Strichen gezeichnet, als das sie wirklich plastisch sind. Auch herrscht die ganze Zeit eine eher dunkle Atmosphäre vor. Das mag auf der einen Seite zwar für die Atmosphäre tauglich sein, führt bei dem eher kantigen Zeichenstil aber eher dazu, das man schon sehr genau hinschauen muss, wenn man in den Actionszenen dabei bleiben will. Normalerweise hat man sich bis zum Ende der Geschichte an den leicht abweichenden Stil gewöhnt, hier fiel es mir zugegebenermaßen schwer.
Zumindest storytechnisch holt der Comic dann aber noch das ein oder andere raus, auch wenn das Grundprinzip bekannt ist. Prinz Maxim wird für sein Betragen in die Stadt Verose verbannt. Dort herrscht die Piratenkönigin Arisa, gegen die er zusammen mit ihrer Nichte Isra kämpft. Dabei lernen die beiden, nach und nach zusammen zu arbeiten und sich besser kennen.
Auch hat man hier darauf verzichtet, Maxim als den rettenden Helden darzustellen. Denn Isra kämpft schon länger gegen ihre Tante, aber ohne Erfolg. Hier hilft den beiden, allem Konkurrenzdenken zum Trotz, wirklich nur Teamwork. Auf der anderen Seite hat man aus Maxims Wunsch, sich nicht wie ein Prinz zu benehmen und bei den Soldaten zu sein, etwas wenig gemacht und dieser Charakterzug verschwindet nach dem Beginn zugunsten des Teamgespanns mit Isra.
Anlässlich des Status, den die beiden in den Romanen innehaben, auf der einen Seite sicher nachvollziehbar, denn es vertieft wirklich die Charakterentwicklung. Auf der anderen Seite ist Arisa als Bösewicht aber auch nicht mit derart viel Tiefe gesegnet, um das vollständig als Gegengewicht auszugleichen. Dies sind aber die einzigen Mankos der Geschichte.