In unserer Review sehen wir uns die frisch erschienene 20. Folge der Jan Tenner-Reihe an, die zugleich das Ende der aktuellen Staffel bedeutet. Daher an dieser Stelle auch ein Staffelrückblick. Achtung, Spoiler!
Cover
Das Cover zur neuen Folge zeigt einen riesigen Tintenfisch, der die Tauchkapsel von Jan in den Fängen hat. Wie bei Größenvergleichen üblich, wird das Cockpit bzw. Jan darin hervorgehoben dargestellt (symbolisiert durch einen Kreis).
Kurz, knackig, actionreich – was will man mehr? Das Cover zeigt eine Szene, die so auch im Hörspiel vorkommt, von daher kann man hier echt nicht meckern.
Story
Die Handlung dreht sich um die Bergung des Silbervogels, aber das war nach dem Ende der letzten Folge auch zu erwarten. Und das die titelgebenden Azzarus wieder eine Rolle spielen, sollte auch wenig überraschen.
Doch keine Angst. Zunächst muss man die Folge aus Classic nicht kennen, denn die damaligen Ereignisse werden (sogar mehrfach) zusammengefasst, so dass auch der letzte Hörer mitbekommt, was damals so in etwa passiert ist. Dabei stehen bei dieser Folge vor allem Jan und Tanja wieder im Fokus, die hier eben ihren Tauchgang machen.
Der obligatorische Monsterkampf vom Titelbild darf nicht fehlen, aber man findet auch große Teile der Unterwasserwelt zerstört vor. Das Werk der Klimaänderung durch Medusa aus der Vorfolge? Richtig spannend wird es dann aber, als die Helden den Silbervogel betreten können und dort von Zweisteins Erben geschnappt werden.
Die geben sich hier als eine Art von Zeitagenten aus, was sicher auch irgendwie zur verqueren Wahrnehmung der Terroristen passt. Überdies macht es Sinn, dass sie den Silbervogel wiederhaben wollen und dieser Teil der Handlung überzeugt auch. Ebenfalls schön ist, das Zeno und Lara zurückkehren und damit erneut mehr Screen.. ähem Hörzeit bekommen! Und ja, Lara war in der ersten Staffel (danke an User MaiBa für den Hinweis) präsenter, als ich es in Erinnerung hatte (und in meinem Review zur 18. Folge erwähnte). Die Tatsache, dass sie keinen wirklichen Eindruck hinterließ, spricht aber für die Austauschbarkeit der Rolle. Umso schöner, das sich das jetzt langsam zu ändern scheint!
Am Ende trifft man auch die Azzarus wieder, die sich in einem Kampf mit den Erben befinden. Auch das ist eine durchaus passende Weiterentwicklung und auch die Erklärungen sind an der Stelle mal logisch. Unterm Strich bleibt an der Stelle eine gute Folge zurück, die höchstens dadurch getrübt wird, das sie mit einem Cliffhanger endet.
Die angedeutete Fortführung der Handlung bedeutet hoffentlich nicht, das man alles auf einmal (Azzarus, Zweisteins Erben) auflösen will, denn geht man nach dem Ende dieser Folge, geht es gegen die Zeitbastion. Aber das ist natürlich Zukunftsmusik.
Fazit
Erneut dreht die junge Riege um Jan Jr. auf und darf zeigen, was in ihnen steckt. Vor allem Lara und Zeno vermögen erneut zu gefallen. Ein Abgesang auf die Original-Besetzung? Man wird sehen, alles in allem aber ein gelungener Staffelabschluss.
Staffel-Recap
Aus nicht nur sechs sondern ganzen acht Folgen bestand diese dritte Staffel von Jan Tenner. Leider hat bei der Quantität die Qualität zumindest etwas gelitten.
Nach einem durchaus starken Auftakt hatte die Staffel einen richtigen Durchhänger, bevor es gegen Ende dann nochmal ordentlich bergauf ging, nur um dann sogleich wieder eine kurze Talfahrt einzulegen.
Positiv ist an der Stelle zu vermelden, das man die Handlungen konsequent weitergesponnen hat. So hat man auch nicht gezögert, sich von eher unliebsamen Charakteren wie dem Hirn zu verabschieden. Selbst Zweistein hat man über die Klippe springen lassen (mit Hintertürchen). Zudem hat man sich auf neue starke Charaktere, wie Zeno, Tamara aber natürlich auch Zweisteins Erben, konzentriert. Vor allem die Terrororganisation vermag zu überzeugen, doch dazu kommen wir gleich.
Denn wie erwähnt hat man nicht nur Altes ausgebaut und Verbindungen zu Classic gezogen, sondern auch Neues aufgebaut. Da ist eben Zeno, der als Jan-Klon sicher einiges Potential für die Zukunft hat, als auch die Terrorzelle Zweisteins Erben. Zeno läuft dabei als blitzespuckender Imperator durch die Gegend und man darf gespannt sein, wohin seine Reise geht.
Und vor allem die Erben mit ihrer Verbindung zu den Leonen, den alten Widersachern, sowie dem Aufbau ihrer Zeitarmee, versprechen spannendes Potential für die Zukunft. Man darf hier also gespannt sein, was die nächste Staffel bringt.
Auf der Negativ-Seite sind allerdings auch einige Sachen zu vermelden, wie ein paar Klischeelastige Stories oder das besagte Hirn. Vor allem Szenen aus Folge 15 (“Jagd nach der Unsterblichkeit”) wirken manchmal so, als würden Themen angesprochen (die Alien-Prinzen), im weiteren Verlauf aber eher ignoriert, so dass man sich durchaus nach ihrem Sinn fragen kann. Auch werden in Staffel Zwei begonnene Änderungen, wie die Verhandlungen mit Ostland, nur am Rande angesprochen. Okay, zumindest das muss nicht negativ sein, wenn es künftig wieder aufgegriffen wird.
Ansonsten stehen vor allem die jungen Helden im Vordergrund und die alte Riege scheint etwas mehr zurückzutreten. Auffallend auch an der Stelle ein Sprecherwechsel von Mimo und Zweistein, was aber sicher dem Alter der Originalsprecher geschuldet sein dürfte. Auch Lara darf wieder mitmischen, und wird auch stärker in den Fokus gerückt. Hoffentlich nicht zum letzten Mal.
Insgesamt bleibt eine etwas durchwachsene Staffel übrig, die nicht mehr ganz an die zweite heranreicht, auch wenn sie durchaus neue Akzente zu setzen vermag an einigen Stellen. Trotz allem bleibt aber trotz einer etwas schwächeren Staffel die Lust auf mehr.
Bewertung [usr 4.5]
Quick-Infos
Autor: | Kevin Hayes |
Jahr der Veröffentlichung (Original): | 2021 |
Hörspiellänge: | ca. 45 Minuten |
Preis: | 8,99 Euro |
Label: | Zauberstern/Kiddinx |