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StartLiteraturFantasyRezension: "Powder-Mage-Chroniken 1: Blutschwur"

Rezension: “Powder-Mage-Chroniken 1: Blutschwur”

Eine neue Fantasy-Welt und ein Buch, das eine durchaus faszinierende Reise bietet. Unsere Review spürt der Faszination nach.

Inhalt (Klappentext):

Powder Mage Chroniken 1 (Cross Cult)
Powder Mage Chroniken 1

Schwerter wurden durch Musketen und Pistolen ersetzt, Leibeigene sind in Gewerkschaften organisiert und die alten Regeln der Magie werden durch Pulvermagier herausgefordert: eine Zunft von Scharfschützen, die durch das Schnupfen von Schwarzpulver außerordentliche Fähigkeiten erhält.

Kritik

Die Powder-Mage-Chroniken starten eine neue Fantasy-Reihe in einer neuen Welt und haben bislang gute Bewertungen eingefahren – zu Recht, wie man nach dem Genuss dieses Bandes sagen muss. Wäre der Roman ein Musikstück, so würde sich das Crescendo immer weiter steigern, bis es am Ende in einem fulminanten Höhepunkt kulminiert. Und dabei ist der vorliegende Roman mit seinen knapp 800 Seiten gerade mal Teil Eins der Geschichte.

Doch der Reihe nach. In der Welt Adom, um die es geht, gibt es Zauberer, die in diversen Stufen eingeteilt sind, z.B. Begabte als Schwächste, Privilegierte als Stärkere usw., sowie eben die titelgebenden Pulvermagier. Die erstgenannten Zauberer benutzen für ihre Magie das Els, eine Art andere Dimension, aus der sie ihre Auren ziehen, während die Pulvermagier, wie könnte es anders sein, ihre Magie aus dem Schwarzpulver beziehen, das sie hier wie Drogen schnupfen (und das auch die gleichen Nebenwirkungen wie Drogen hat).

Die Story beginnt dabei mit einem verhinderten Putsch, was aber General Tamas zum Anlass nimmt, selber gleich zu putschen und den König und den ganzen Adel hinzurichten. Alle Macht dem Volk, wie es hier schön propagiert wird, eine Botschaft, die aktueller ist denn je und vielleicht deswegen so gut funktioniert. Im weiteren Verlauf der Handlung kommt besagter General mehreren Verschwörungen auf die Spur, immerhin wollen dem neuen Herrscher einige nach dem Leben trachten.

Die im Folgenden vorgestellten Charaktere werden dabei schön und langsam aufgebaut und man wird mit allen nach und nach warm. Im Grunde sind es fast zu viele, um sie hier aufzuzählen. Exemplarisch seien hier etwa die Truppe um Ermittler Adamat oder um Tamas Sohn Taniel erwähnt. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs. Auch viele Nebencharaktere werden gut eingearbeitet. So bekommt eine einfache Wäscherin Raum zum Glänzen oder ein Chefkoch erweist sich am Ende als waschechter Gott.

Dass man dabei nie den Überblick verliert und sogar besagte Nebencharaktere (und Bösewichte) gut aufgebaut werden, spricht für den mehr als exzellenten Schreibstil des Buches. Selbst mit den als Verräter beschuldigten Brigadiers, die nur kurz auftauchen, empfindet man Mitleid. Dabei sind die Dinge in der Welt nicht so, wie sie scheinen und aus Verbündeten werden Verräter und umgekehrt. Mehr sollte man von der großartigen Story auch gar nicht spoilern, denn wie bereits die letzten Bücher aus dem Hause CrossCult macht auch dieses einfach von Anfang bis Ende Spaß.

Trotz seiner 800 Seiten ist man am Ende enttäuscht, dass es schon vorbei ist – was natürlich ebenso für den Band spricht. Dabei funktioniert auch dieses Ende sehr gut. Da werden keine großen Rituale aufgezeigt und auch kein großes Drumherum gemacht, sondern es ist alles schon vorbei und auch der Gott ist … aber auch das soll an dieser Stelle nicht gespoilert werden. Dieses gute Buch muss wirklich jeder für sich selbst genießen.

Fazit

Ein rundum gelungenes Buch, das es schafft, eine epische Story zu erzählen und sogar dem kleinsten Nebencharakter Bedeutung zu verleihen. Dazu ist es auch noch so dick wie ein Backstein – hier sollte man einfach zugreifen.

Quick-Infos

Autor: Brian McClellan
Originaltitel: Powder Mage Trilogy 1 – Promise of Blood
Jahr der Veröffentlichung (Original): 2013
Übersetzer: Stephanie Pannen
Seitenanzahl: 776
Preis: 16.- Euro
ISBN: 978-3-95981-668-7
Verlag: Cross-Cult

[usr 4.5]

Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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