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StartLiteraturDoctor-Who-LiteraturRezension: "Doctor Who - Roboter des Todes"

Rezension: “Doctor Who – Roboter des Todes”

Wir werfen einen Blick auf den neuesten Doctor Who-Roman.

Inhalt (Klappentext):

Der Doktor und Leela landen auf dem Planeten Kaldor. Dort finden sie eine Gesellschaft vor, die von ihren harmlosen und gehorsamen Robotern abhängig ist. Die beiden sind diesen Robotern jedoch auf einem riesigen Sandminenträger in der Wüste von Kaldor schon einmal begegnet und wissen, dass es sich nicht immer nur um harmlose Diener handelt … Außer ihnen kennen nur die drei Überlebenden von jenem Sandminenträger die Wahrheit, und nun werden sie einer nach dem anderen beseitigt. Das verdrehte Genie hinter dem Massaker ist tot, aber jemand anders entwickelt gerade eine neue, tödlichere Art von Robotern. Wenn der Doktor und Leela sie nicht aufhalten, werden sie diesmal wirklich die Welt zerstören …

Roboter des Todes (Cross Cult)
Roboter des Todes9

Kritik

Der inzwischen sechste Band der Doctor Who-Monster-Edition trägt den Titel „Roboter des Todes“ und dürfte für Kenner der Materie zu Verwirrungen führen. Immerhin gibt es nicht nur eine gleichnamige Episode (die vermutlich auch diesen Titel tragen wird, wenn sie irgendwann auf Deutsch herauskommt), sondern auch noch einen Roman zur Folge, der natürlich ebenso den gleichen Titel trägt. Auch wenn man ein bisschen nachvollziehen kann, dass man damit die eher weniger bekannten Roboter vorstellen will, hätte man hier vielleicht doch noch eine andere Lösung finden können. Vielleicht war das Ganze aber auch eine bewusste Entscheidung?

Immerhin sind die titelgebenden Roboter kaum bekannt und sind auch bei Doctor Who nur in einem Serial aufgetreten. Dass sie es daher so prominent in die Buchreihe geschafft haben, darf an der Stelle dann schon verwundern. Ach ja, der Roman trägt im Original den Titel „Corpse Marker“, also „Leichenmarker“, und bezieht sich auf die Plättchen, die die Tarenisten bei zerstörten Robotern zurücklassen. Zugegeben, im Roman selbst spielen diese Plättchen dann allerdings auch kaum eine Rolle.

Als direkte Fortsetzung der TV-Folge dürfen hier erneut Leela und der vierte Doctor ran – was auch wenig verwundert, erschien der Roman doch im Original noch vor der Jahrtausendwende und damit vor „New Who“. Der Doctor agiert in diesem Falle auch nicht ganz so witzig-spritzig wie in einem der anderen Romane und ist daher wohl am ehesten wieder zu erkennen. Dennoch fällt auch hier auf, das er wieder einmal die Bedrohungen weg-humorisieren will. Vielleicht nicht so stark wie in anderen Büchern, trotzdem ein, inzwischen nerviger, roter Faden in vielen Doctor Who-Büchern, auch wenn es stellenweise die Doctor-Charakterisierung trifft.

Was die Charaktermomente angeht, so kratzt man auch in diesem Fall eher an der Oberfläche. Zwar bekommen der Doctor und Leela die eine oder andere schöne Szene spendiert und – das ist an der Stelle löblich zu erwähnen – vor allem einige Nebencharaktere werden hier stärker in den Fokus gestellt, allerdings darf man an dieser Stelle nichts wirklich Tiefsinniges erwarten. Auch das ist leider ein Charakteristikum (Achtung, Wortspiel!) der Doctor Who-Bände (dieser Zeit). Wer die TV-Folge noch im Kopf hat (oder kürzlich gesehen hat), wird aber wohl dennoch ein paar Personen wohlwollend wiedererkennen.

Dass diese Charaktermomente nicht derart ziehen, wie es wünschenswert wäre, liegt zu einen an der (unnötigen) Komplexität der hier gezeigten Verschwörung. Da wird zum einen zwischen vielen Schauplätzen hin und her gesprungen und eine Menge Situationen eingeführt, richtig hilfreich ist davon aber nur wenig. Und auch wenn man manchmal ein paar zuvor eingeführte Charaktere dort agieren sieht, wäre etwas weniger an der Stelle auch „mehr“ gewesen, wie man so schön sagt. Am Ende wird dann noch kurz der wahre Drahtzieher enthüllt, was aber im Großen und Ganzen auch wieder ohne Belang bleibt. Vor allem kommen eben auch eine Menge neuer Charaktere in diesen Szenen im Firmenvorstand zum Einsatz, die dann entweder gleich wieder drauf gehen oder später keine Rolle mehr spielen.

Dass es nicht derart verwirrend wird, dass man den Überblick verliert, liegt dann aber wohl durchaus an Bouchers Schreibstil. Zwar fragt man sich manchmal, wer jetzt wie zusammenhängt, meistens kann man aber dann zumindest den groben Überblick behalten. Unterm Strich bleibt zwar ein Standardwerk zurück, das aber immerhin eine Tendenz nach oben hat.

Fazit

Der Doctor auf einer weiteren typischen Mission, die diesmal durch schöne Nebencharaktere glänzt, allerdings auch unnötige Komplexität aufweist, die später nicht mehr wichtig wird. Insgesamt an vielen Stellen altbekanntes Schema, aber mit durchaus interessanteren Ansätzen.

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Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.

Quick-Infos

Autor: Chris Boucher
Originaltitel: Doctor Who – Corpse Marker
Jahr der Veröffentlichung (Original): 1999
Übersetzer: Bernd Sambale
Seitenanzahl: 348
Preis: 14.- Euro
ISBN: 978-3-96658-026-7
Verlag: Cross Cult
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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