Wir werfen einen Blick auf den ersten Band aus der neuen Marvel-Reihe.
Inhalt (Klappentext):
Die scharfsinnige, glücksmanipulierende Söldnerin Domino stellt sich in diesem explosiven Roman sowohl einem gefährlichen Kult als auch ihrer dunklen Vergangenheit. Der Auftrag: Die Sekte eines Chicagoer Hochstaplers infiltrieren und ein gehirngewaschenes Zwillingspaar befreien. Die Antwort der ehemaligen X-Force-Agentin Domino: Nein. Fanatiker bedeuten bloß Ärger. Sie hat noch immer Albträume wegen Projekt Armageddon, das Supersoldatenprogramm, das ihr Leben und ihre Familien zerstört hat. Wenn sie doch damals nur jemanden gehabt hätte, der ihr geholfen hätte, jemanden … wie sie. Vielleicht wird es Zeit, sich den Dämonen zu stellen. Mit ihren wahrscheinlichkeitsmanipulierenden Superkräften sollte sich doch alles zum Guten wenden lassen.
Kritik
Mit dem vorliegenden Roman startet eine neue Reihe bei Cross Cult, die sich um die Marvel-Helden dreht. Wie der Titel schon andeutet, dreht sich in diesem Band alles um die Mutantin Domino (X-Men-Universum), die denjenigen, die nur die Filme kennen, vermutlich am ehesten aus „Deadpool 2“ bekannt sein dürften, ihrem bislang einzigen Auftritt.
Das ist allerdings nicht schlimm, denn man muss den Charakter nicht wirklich kennen, um an diesem Buch Spaß zu haben. Denn allen voran ist der Roman eine Charakterstudie zu Domino, denn von ihrer Jugend bis hin zur Entwicklung als Söldnerin wird hier alles aufgezeigt. Und das funktioniert sogar ganz gut, denn von Beginn an fiebert man mit unserer Heldin mit, kann ihre Motivationen verstehen und auch, warum sie so geworden ist. Die Geschichte selbst wird dabei aus drei Perspektiven erzählt: einmal besagte Jugend, dann eine prägende Mission etwas später und eben der aktuelle Stand in der Gegenwart.
In letzterer tauchen sogar ein paar weitere Helden auf (von denen Black Widow die bekannteste sein dürfte), aber auch hier sollte man sich nichts vormachen, denn die anderen Heldinnen absolvieren bestenfalls Cameo-Auftritte, obwohl sie am Ende kurz das ein oder andere beitragen. Dreh- und Angelpunkt ist und bleibt Domino. Im vorliegenden Fall ist das auch ganz gut so, da vor allem auch die Ich-Erzählung uns so weiter auf Domino konzentriert. Da fällt auch nicht weiter ins Gewicht, das die Bösewichte nur den üblichen Klischees entsprechen.
Auch die „Hauptmission“, die Infiltration einer Sekte, ist jetzt nichts Weltbewegendes, auch wenn sehr eindrücklich aufgezeigt wird, wie Manipulation in solchen Organisationen funktioniert. X-Men-typisch darf natürlich auch der erhobene Rassismus-Zeigefinger nicht fehlen. Vor allem bei den Passagen in Dominos Jugend kommt sehr zum Tragen, wie sich Mutanten und Menschen auch gegenseitig fürchten. Dabei wird das Ganze auch eher dezent eingesetzt, der Holzhammer also stecken gelassen.
Fazit
Eine schöne Charakterstory, die man gut als Einführung in den Charakter von Domino ansehen kann. Die eigentliche Handlung sticht zwar nicht hervor, der Roman gewinnt aber durch besagte Konzentration auf die Heldin genug Profil, um durch die Bank weg interessant zu bleiben.
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Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.
Quick-Infos
Autor: | Tristan Palmgren |
Originaltitel: | Domino – Strays |
Jahr der Veröffentlichung (Original): | 2020 |
Übersetzer: | Stephanie Pannen |
Seitenanzahl: | 332 |
Preis: | 15.- Euro |
ISBN: | 978-3-96958-404-3 |
Verlag: | Cross Cult |