Wir werfen einen Blick ins 31. Jahrhundert in dieser Ausgabe der Legion.
Inhalt (Klappentext):
Die Legion der Superhelden tritt im 31. Jahrhundert ein für Frieden in der Galaxis. Doch nun müssen sich Brainiac 5, Cosmic Boy, Saturn Girl und ihre Teamgefährten vor den United Planets verantworten und stehen plötzlich vor Gericht! Denn sie haben in den Zeitstrom eingegriffen, als sie Superboy alias Jon Kent aus dem 21. Jahrhundert in ihre Zeit brachten. Außerdem ist da noch der düstere Magier Mordru, der einen von Supermans gefährlichsten Feinden aus der Phantom-Zone befreit! Und der greift New Krypton an, den Heimatplaneten von Legion-Mitglied Mon-El, der auf ungeahnte Weise mit Superboy verbunden ist!
Kritik
Wie wir uns erinnern, war Jon Kent ja in die Zukunft geschickt worden, um dort seine Ausbildung bei der Legion zu machen. In der Reihe “Legion of Super-Heroes” werden also seine Abenteuer in der Zukunft beschrieben. Zeichnungstechnisch ist man dabei – zumeist – auf dem gewohnt gutem Superheldenniveau. Die Gesichter wirken detailliert und ebenso sind die Hintergründe immer ausreichend hell, um auch in den Actionszenen nicht den Überblick zu verlieren. Nach diesem Einstand wechseln die Zeichnungen und werden etwas “simpler”, sprich, es wirkt alles etwas comichafter und nicht mehr ganz so detailliert. Es herrschen auch öfter einfarbige Flächen vor. Man gewöhnt sich aber auch daran recht schnell.
Von der Handlung her steht hier vor allem der Konflikt zwischen den United Planets und der Legion im Vordergrund. Diese debattieren teils öffentlich mit der Präsidentin und es ist manchmal schwer zu entscheiden, auf welche Seite man sich schlagen soll. Die Präsidentin agiert teilweise wie eine Tyrannin, wohingegen die Jugendlichen der Legion wie hitzköpfige Teenager reagieren – was bei einigen mehr, bei anderen weniger deutlich wird. Dieser Konflikt ist von den Machern sicher so beabsichtigt, weiß man eben nicht, was nun der richtige Weg ist.
Diese Zankereien nehmen einen großen Raum in der Geschichte ein, auch wenn zwischendrin noch der ein oder andere Angriff einiger Gegner erfolgt. So schön es allerdings auch ist, mal etwas auf der politischen Showbühne zu sehen, so wenig “zieht” das Ganze. Es kommen eben auch die vielen Charaktere der Legion hinzu. Selbst wenn man die ersten Bände kennt, ist es einfach manchmal schwer, den Überblick zu behalten. Da sind die Charaktermomente schon um einiges besser gelungen, etwa wenn sich Jon und Saturn Girl annähern. Auch diese werden aber im politischen Konflikt der Planeten eher nur oberflächlich behandelt.
Am Ende gibt es noch einmal bildgewaltige Schlachten zu bestaunen und ein Geist aus der Vergangenheit taucht auf. Ebenfalls ganz nett, aber nichts, das man so nicht schon gesehen hätte. Interessanter scheint da eher die neue Lantern-Verschwörung zu sein, aber hier muss sich erst noch zeigen, was dahinter steckt.
Fazit
Trotz einiger guter Charakterszenen kratzt der Band nur etwas an der Oberfläche des Möglichen. Zwar werden politische Verwicklungen schön aufgezeigt und sind eine nette Abwechslung im Superheldenallerlei, am Ende läuft es aber wieder auf die übliche bildgewaltige Schlacht hinaus. Wen das nicht stört, der kann einen Blick riskieren.
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Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.
Quick-Infos
Autor: | Brian Michael Bendis |
Zeichner: | Ryan Sook |
Originaltitel: | Legion of Super-Heroes 7-12 |
Jahr der Veröffentlichung (Original): | 2020 |
Übersetzer: | Christian Heiß |
Seitenanzahl: | 164 |
Preis: | 19.- Euro |
ISBN: | 978-3-7416-2266-3 |
Verlag: | Panini |