Es ist mal wieder soweit: Die großen Filmstudios sortieren ihre Release-Kalender um. Wegen Covid-19 sind die Ankündigungen im Wesentlichen durch Verspätungen gekennzeichnet, aber Paramount setzt unerwartet den ersten Termin seit 5 Jahren für einen neuen “Star Trek”-Kinofilm auf’s Programm.
Das Branchenmagazin Deadline berichtete zuerst von dem Programmpunkt. Demnach soll das nächste Kinoabenteuer am 09. Juni 2023 starten, also gerade noch genug Zeit, wenn man sich tatsächlich nach zahlreichen abgebrochenen Versuchen endlich auf ein konkretes Projekt geeinigt haben sollte.
Wir erinnern uns: Schon 2016 wurde ein Sequel zu “Beyond” mit Stargast Chris Hemsworth als Papa-Kirk angekündigt, das in den Vertragsverhandlungen mit den Schauspielern krachend scheiterte – Regisseurin Clarkson sprang ab. Danach hielt uns Quentin Tarrantino damit in Atem, eine nicht jugendfreie Neuinterpretation von “Star Trek” (vermeintlich inspiriert von “Yesterday’s Enterprise” oder “A Piece of The Action”) auf die Leinwand bannen zu wollen. Indes durfte sich Noah Hawley kurz Hoffnung machen, “Star Trek 14” in den Kasten zu bringen. Aber nach dem Wechsel an der Spitze von Paramount, hieß es zuletzt, dass Kalinda Vazquez an einem gänzlich neuen Drehbuch schreiben würde.
An dieser Stelle wird es nun ein bisschen verrückt. Einer bislang unbestätigten Meldung von io9 zufolge geht es bei dem nun angesetzten Start nicht um den Film, für den Vazquez’ gerade ein Skript schreibt, sondern ein anderes von J.J. Abrams produziertes Projekt. Wenn es stimmt, müsste man davon ausgehen, dass eines der auf Eis gelegten Vorgängerprojekte nun wieder Fahrt aufnimmt, oder ein anderes Drehbuch von der Öffentlichkeit unbemerkt zur Reife entwickelt wurde. Schließlich sind zwei Jahre bis zum Release sind nicht endlos viel Zeit, um einen aufwändigen Blockbuster wie “Star Trek” abzudrehen und durch die Post-Produktion zu bringen. Da aber bislang eine Bestätigung aus einer weiteren Quelle fehlt, stufen wir diese Meldung noch als Gerücht ein.
Update: Laut TrekMovie bestätigt Paramount, dass der Film ein bislang unangekündigtes “Top-Secret-Projekt” mit J.J. Abrams als Produzenten ist.
Was das alles bedeutet? Die Ankündigung von Paramount ist ein weiteres Zeichen dafür, dass es mit den Kinofilmen tatsächlich bald weitergehen soll. Über Inhalt oder auch nur die relevante Zeitlinie darf indes fleißig spekuliert werden. Es ist in jedem Fall das erste Filmprojekt, seitdem alle Teile der “Star Trek”-Lizenz wieder unter dem Dach von ViacomCBS vereint sind. Zusammen mit dem Antritt von Emma Watts an der Spitze von Paramount Pictures und der jüngsten Experimentierfreudigkeit mit Streamingformaten möchten wir keine Wette darüber abgeben, ob wir einen vierten Kelvin-Film, ein experimentelles Spin-Off à la “Joker”, einen neuerlichen Reboot oder etwas ganz anderes zu Gesicht bekommen werden.
Wer mehr über das Für und Wider von Paramounts Optionen wissen möchte, dem sei diese Analyse von Matthias Suzan ans Herz gelegt.