Wir sehen uns den dritten Band des neuen Buffy-Reboots mal genauer an
Inhalt (Klappentext):
Drusilla hat den Höllenschlund geöffnet! Buffy darf keine Zeit verlieren und tut das, was jede gute Jägerin tun würde – sie attackiert das Problem. Aber was ist mit dem Rest von Sunnydale? Während die Stadt mit den dämonischen Konsequenzen des geöffneten Höllenschlunds ringt, versuchen Xander, Willow, Robin und die frisch eingetroffene Jägerin Kendra gegen äußere wie innere Dämonen zu kämpfen – und das ohne Buffys Hilfe. Könnte dies das Ende der Gang sein?
Kritik
Der inzwischen dritte Band des Buffy-Reboots wirft uns zurück in ein höllisches Sunnydale. Zeichnungstechnisch muss man sich aber ein wenig umgewöhnen, denn was den Detailgrad angeht, kann man hier nicht mit etwa vergleichbaren Superheldencomics mithalten. Die Ähnlichkeiten mit den Schauspielpendants von früher sind eigentlich gar nicht gegeben. Das müssen sie natürlich bei einer Reboot-Reihe nicht sein (auch, weil man vermutlich keine Tantiemen an die Schauspieler mehr zahlen will), aber wenn die meisten Charaktere wie abgehalfterte Versionen ihrer Selbst aussehen – am Besten wohl am Beispiel Giles zu merken – die eher an abstrakte Dracula-Zeichnungen erinnern, ist vielleicht irgendwas falsch. Zugegeben, es spielt auch das ausbrechende Fieber eine Rolle, was den verlotterten Look unterstützt und auch erklärt, warum die Charaktere in jedem zweiten Panel vor Schweißtropfen nur so triefen, es ging aber schon mal besser.
Auch was die Story angeht, gewinnt man hier keine Innovationspreise. Nach Buffys Abstieg in die Hölle muss sich die Gang ohne die Heldin durchschlagen. Und dabei bekommen sie es eben nicht nur mit den obligatorischen Monstern zu tun, sondern eben auch mit Psychopathen, die etwa Cordelia entführen. Typische Teenager-in-Sunnydale-Probleme also. Dabei muss die Truppe erst lernen, untereinander und natürlich ohne Buffy klar zu kommen (deren Abenteuer werden in einer anderen Geschichte erzählt).
So richtig will der Funke aber nicht überspringen. Klar, Willow hadert mit sich und ihrem Hexendasein, Xander ist nun ein Vampir und muss damit klar kommen und auch die neue Jägerin Kendra stürzt sich auf alles und jeden. Wo man aber in den anderen Teilen des Reboots noch frische Akzente setzen konnte, so will dies hier nicht so recht gelingen. Dafür wirkt es einfach ein Stück weit zu generisch, dass die Teenagergruppe sich untereinander zankt. Und wer solche Stories kennt, der weiß, dass man am Ende wieder zusammenarbeiten muss.
Das kommt auch diesmal soweit, wobei hier Anya das Zünglein an der Waage darstellt. Das Ende bleibt zwar offen, um für den nächsten Band zu rüsten, insgesamt hat man da aber schon Besseres gesehen.
Fazit
Die Story plätschert leider etwas leidenschaftslos vor sich hin und bietet nur die üblichen Teenager-Zankereien vor einem Monsterhintergrund. Auch die Charaktere vermögen nicht auf emotionaler Ebene zu überzeugen und bleiben eher blass, woran auch die neue Jägerin nichts mehr ändern kann. Hinzu kommen sehr gewöhnungsbedürftige Zeichnungen, die auch nicht jedermanns Sache sein dürften. Hier gibts deutlich Luft nach oben.
[usr 2.5]
Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.
Quick-Infos
Autor: | Jordie Bellaire |
Zeichner: | David Lopez |
Originaltitel: | Buffy the Vampire Slayer 3 |
Jahr der Veröffentlichung (Original): | 2020 |
Übersetzer: | Claudia Kern |
Seitenanzahl: | 128 |
Preis: | 17.- Euro |
ISBN: | 978-3-7416-2296-0 |
Verlag: | Panini |