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StartLiteraturSuperheldenRezension: "Wonder Woman 13 - Die wilde Jagd"

Rezension: “Wonder Woman 13 – Die wilde Jagd”

Wir werfen einen Blick auf die extradicke Jubiläumsausgabe 750.

Inhalt (Klappentext):

Wonder Woman hat ihre wilde Erzfeindin Cheetah nach Themyscira verbannt – doch dort macht die Raubkatze nun Jagd auf Amazonen! Als Diana ihre alte Freundin erneut zum Kampf stellt, mischen sich unerwartete göttliche Kräfte ein! Darüber hinaus zelebrieren einige der besten Künstler unserer Zeit den Mythos der DC-Ikone in sensationellen Kurzgeschichten der großen Jubiläumsausgabe US-WONDER WOMAN 750, die komplett in diesem Band enthalten ist.

Wonder Woman 13 (Panini)
Wonder Woman 13

Kritik

Der aktuelle extradicke Wonder Woman-Band setzt nicht nur die begonnene Story fort, sondern beinhaltet die Jubiläums-Ausgabe 750. Ja, soviele Wonder Woman-Bände sind seit 1942 schon erschienen! Zeichnungstechnisch ist man dabei auf dem guten Niveau der Vorgänger geblieben – zumindest meistens, doch dazu kommen wir gleich. Über einen Großteil des Bandes wirken die Panels sehr detailliert und auch die Hintergründe und Gesichtszüge der Charaktere können sich sehen lassen. Ausnahmen sind hier die One-Shot-Ausgaben (siehe unten), die teilweise stark abweichen. Vor allem eine Geschichte um Dianas Besuch zu Hause wirkt hier fast wie aus einem grotesken Universum entsprungen, so abstrakt sind diese gezeichnet worden.

Bei der Story hat man zunächst den Abschnitt um Cheetah zu einem Abschluss gebracht. Die war ja im letzten Band noch aus ihrem Gefängnis befreit worden und stellt sich nun erneut Wonder Woman. Zwar gibt es die obligatorische Kampfszene hier zu bestaunen, aber auch charakterlich darf man wieder einmal zeigen, das Cheetah nicht per se böse ist. Inzwischen ist sie aber so verdreht, das sie gar nicht mehr anders kann, was vor allem in einem der späteren One Shots deutlich wird. Das Wonder Woman sie nicht aufgibt, spricht ebenso für Diana, auch wenn es nichts Neues ist.

Gleich darauf wird die neue Bedrohung um Warmaster aufgebaut, die ja eigentlich auch eher aus einem Missverständnis heraus auf die schiefe Bahn geraten ist. Dabei tritt Iron Maiden aus der Vergangenheit auf, was zu einigen schönen Verwicklungen führt, denkt man als Leser doch zunächst, das Warmaster es auf diese Frau abgesehen hat. Aber in Wahrheit sammelt sie eine viel größere Armee. Der Rest ist wieder ein Standard-Kampfszenario, wobei Wonder Woman an ihrem neuen Wohnort noch eine Polizistin kennenlernt. Zu der muss sie auch erst Vertrauen aufbauen und auch hier werden wieder schöne Charakterszenen eingeflochten.

Leider ist der Rest dann eher doch wieder nur die übliche Klopperei und man hätte an der Stelle durchaus noch etwas mehr auf Tiefgang setzen können. Gerade als die Story in Fahrt kommt, bricht man zugunsten der Jubiläumsausgabe (bzw. der Jubiläums One-Shots) ab und zeigt in Einzelszenen Episoden aus Wonder Womans Vergangenheit. Die gehen bis in die 30er-Jahre zurück und ihrem ersten Auftreten in der Menschenwelt im zweiten Weltkrieg. In einem Panel sieht man sogar Nazis, wobei die obligatorischen Symbole für die deutsche Ausgabe entfernt wurden. Scheinbar gilt für Comics diese Richtlinie immer noch, obwohl sie vor einigen Jahren ja bei Computerspielen inzwischen gefallen war. Aber wirklich störend ist das natürlich nicht.

Man sieht Wonder Woman beim Helfen von Menschen zu, oder wie sie sich in ihre anderen Teams integriert. In den 40ern sind das z.B. die Wonder Girls. Auch der erwähnte Besuch bei ihrer Familie ist sehr emotional. Und ja, das alles sind nette Szenen, die den Band spürbar aufwerten, es täuscht aber leider halt auch nicht darüber hinweg, das etwas wenig „Story“ in diesem Büchlein steckt. Am Ende gibt es noch eine etwas längere Cover-Galerie, die wieder schön anzuschauen ist.

Fazit

Vom Nostalgiefaktor her gibt es keine Zweifel: Hier kann der Band eindeutig punkten. Auch auf der Charakterebene gibt es ein paar schöne Szenen zu sehen. Der Rest der Handlung ist allerdings schon etwas dünn und besteht zu einem Großteil aus obligatorischen Actionszenen. Hier hätte man durchaus etwas mehr Abwechslung bringen können.

[usr 3.5]

Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.

Quick-Infos

Autor: Steve Orlando, Jesus Merino, Greg Rucka, Nicola Scott, Gail Simone
Zeichner: Colleen Doran, Scott Snyder, Bryan Hitch
Originaltitel: Wonder Woman 82-83, 750-753
Jahr der Veröffentlichung (Original): 2020
Übersetzer: Ralph Kruhm
Seitenanzahl: 244
Preis: 26.- Euro
ISBN: 978-3-7416-2232-6
Verlag: Panini
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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