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StartLiteraturSuperheldenRezension: "Supergirl - Einfach super!?"

Rezension: “Supergirl – Einfach super!?”

Wir werfen einen Blick auf den Supergirl-Teenager-Band.

Inhalt (Klappentext):

Gar nicht so einfach, super zu sein! Auf den ersten Blick scheint Kara Danvers ein ganz normaler Teenager zu sein. Sie lebt mit ihren Eltern auf einer Farm in einem verträumten US-Städtchen, geht mit ihren besten Freundinnen Dolly und Jen auf die Highschool und hat mit Selbstzweifeln, besorgten Eltern und Riesenpickeln zu kämpfen. Doch Kara kam als kleines Kind mit einer außerirdischen Rakete zur Erde. Sie hat Superkräfte, ist ungeheuer stark und kann sogar fliegen. Das aber darf niemand wissen. Als jedoch ein Erdbeben ihre Heimatstadt erschüttert, kommt ihr wohlbehütetes Geheimnis ans Tageslicht. Kara gerät ins Visier skrupelloser Forscher und muss herausfinden, wer sie wirklich ist.

Supergirl - Einfach super!? (Panini)
Supergirl – Einfach super

Kritik

In der Panini-Ink-Reihe sind ja bereits früher die Vorgeschichten zu bekannten Helden bzw. ihre Teenager-Jahre erschienen. Nun ist mit dieser Ausgabe Supergirl dran, wobei die Geschichte in Teilen von dem, was man kennt, abweicht. Zeichnungstechnisch geht der Detailgrad grundsätzlich zwar in Ordnung – so kann man meist die Figuren und Hintergründe gut erkennen – es ist aber auffallend, das wie schon in den anderen Bänden der Reihe hier eher Blautöne vorherrschen. Bei Tagesszenen ist hingegen alles in einen Gelbton getaucht, während andere Farben nur dezent akzentuiert eingesetzt sind. Vor allem in besagten blauen Szenen sticht Karas rote Kleidung bzw. später der Umhang etwas hervor. Vom Symbolwert her mag das in Ordnung gehen, nachdem man nun aber bereits einige Bände in diesem Stil gesehen hat, muss man sagen, das es eher nicht der Unterstreichung der Nachtszenen dient, sondern viele Szenen einfach etwas eintönig wirken lässt.

Auch die Handlung erinnert stark an andere Bände der Reihe. Es geschieht eine Katastrophe und die Helden müssen lernen, ihre Fähigkeiten einzusetzen. Teenager-typischen machen sie erst einige Fehler, bevor es ihnen gelingt. Und dann gibt es da noch den obligatorischen Freund, der von ihren Kräften erfährt, am Ende dann aber entweder stirbt oder alles wieder vergisst. Okay, zumindest letzteres bleibt uns in diesem Band erspart und am Ende der Charakterreise steht diesmal wirklich jemand, der Kara unterstützt. Trotzdem kann man viele Versatzstücke auch in diesem Band wiederfinden und etwas mehr Abwechslung wäre auf lange Sicht wünschenswert.

Die Tragödie, die Kara in diesem Band ereilt, ist der Tod einer Freundin bei einem Erdbeben. Erschwerend kommt hinzu, das sie nicht in der Lage war, diese zu retten. Dabei wurde die Story des mit sich hadernden Teenagers auch auf die Moderne angepasst (auch das ist mit anderen Bänden der Reihe gemein). So texten sich die Teenager obligatorisch mit Handys zu, um die Ereignisse zu verarbeiten. Dabei wurde zumindest Karas Selbstfindung, inklusive „normaler“ Teenager-Probleme wie Pickel, ganz gut eingefangen. Erst gegen Ende verliert man sich in den obligatorischen Klischees, etwa das böse Wissenschaftler die Kräfte der Kryptonierin haben wollen.

Als kleiner Fanservice darf als Big Bad im Hintergrund sogar Lex Luthor agieren, der es hier aber nur zu einem Cameo-Auftritt bringt. Und auch das ein weiterer Kryptonier aus dem Hut gezaubert wird, vermag nicht so recht zu gefallen. Wenn man Clark und Kara immer als die letzten Kinder Kryptons verkauft, ist es eben schon fast blanker Hohn, wenn dann immer wieder weitere Bewohner des Planeten aus dem Hut gezaubert werden. Und auch wenn man sich für Kara was anderes wünscht, ist Tan-Oh in diesem Fall eben böse und will die Menschen ausrotten. Dreimal darf man raten, wem das nicht gefällt und wer es zu verhindern versucht.

Und da die El-Familie nunmal nicht tötet, darf man gespannt sein, ob man von diesem Feind irgendwann mal wieder etwas hören wird. Einen Touch von „Zod für Supergirl“ hat es halt und hätte es leider auch nicht wirklich gebraucht. Am Ende steht dann aber immerhin noch das Treffen mit Superman an, das man sich bestimmt für ein erstes Mal auch anders vorgestellt hat. Trotzdem ist auch dieser Cameo gelungen.

Fazit

Trotz einiger Charakterszenen ist die Story in vielen Teilen nach dem üblichen Teenagerschema aufgebaut. Die aufgezeigte Entwicklung ist für Supergirl zwar dennoch passend, durch die etwas eintönige Farbgebung verliert der Band allerdings auch optisch etwas an Reiz.

[usr 3]
Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.

Quick-Infos

Autor: Mariko Tamaki
Zeichner: Joelle Jones
Originaltitel: Supergirl – Being super
Jahr der Veröffentlichung (Original): 2020
Übersetzer: Anne Bergen
Seitenanzahl: 212
Preis: 16,99.- Euro
ISBN: 978-3-7416-2115-4
Verlag: Panini

Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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