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StartDiscoveryDiscovery - Season 5Rezension: Star Trek: Discovery 5x03 - "Jinaal"

Rezension: Star Trek: Discovery 5×03 – “Jinaal”

In der dritten Folge der neuen Staffel geht es nach Trill. Wir werfen einen Blick darauf. Achtung: SPOILER!

House of Trek

Fangen wir diese Rezension doch mit Saru und T’Rina an. Erstmal ist es schön, dass Saru nicht sang- und klanglos verschwunden ist, sondern auch als Botschafter weiterhin von Bedeutung für die Handlung zu sein scheint. Das politische Parkett, auf dem sich Saru und T’Rina hier bewegen, ist jedenfalls sehr interessant und macht irgendwie Lust auf eine “House of Trek”-Serie. Sprich: Da steckt durchaus einiges an Potential drin.

Die Art und Weise, wie Saru hier zu der Erkenntnis kommt, dass er seine Partnerin nicht bevormunden sollte, ist einfach gut und passend. Hier hat man scheinbar mal mitgedacht und die Beziehung der beiden konsequent weiterentwickelt. Das ist bei Discovery ja nicht immer der Fall gewesen, passt hier aber eben wie die Faust aufs Auge. Und Fanliebling Saru – was kann da schon schiefgehen? Das alles funktioniert ganz ohne weitere bekannte Charaktere, aber immerhin gibt es hier einen politisch versierten Vulkanier. Die Szenen sind klar eines der Folgen-Highlights.

Kitschiges Beziehungsende

Aber auf ein Highlight folgt bei “Discovery” ja bekanntlich ein “Ausfall”. Und diesen haben wir hier ganz klar in Gestalt der Beziehung von Gray und Adira. Immerhin ist man konsequent und bringt Ian Alexander in seiner Rolle zurück. Hier trägt man auf der einen Seite durchaus der Charakterentwicklung Rechnung (wie bereits letzte Woche erwähnt: Wehe ihr vergesst auf eurer Abschiedstournee Nhan!). Auf der anderen Seite ist die Trennung der beiden halt so dermaßen vorhersehbar, dass die entsprechende Szene vor Kitsch nur so trieft. Oder wollen wir besser sagen: vor Klischee. Ob man vielleicht nur Blu del Barrio (als Single) für eine etwaige sechste Staffel an Bord haben wollte?

“Discovery” war bisher ohnehin stellenweise mit Charakteren überladen, sodass ein Reduzieren der Charaktere in gewisser Weise konsequent ist. Auf der anderen Seite war Gray aber bereits in Staffel 4 rausgeschrieben worden. Ich hätte nie gedacht, dass ich es mal sage, aber in diesem Fall wäre mir ein Satz nebenbei à la “Wir haben Schluss gemacht” lieber gewesen. Aber ich muss hier dazusagen, dass ich mit beiden Charaktere nie warm geworden bin, hier also quasi ein bisschen vorbelastet bin.

Speed-Dating mit einem Badass

Die nächsten Charakterszenen punkten dafür wieder, denn hier handelt es sich um den Schlagabtausch zwischen Rayner und Tilly. Ersterer wurde zum Commander degradiert und übernimmt – wie in der letzten Folge bereits angedeutet – Sarus Posten als Burnhams neue Nummer Eins. Sein erster Befehl: Burnham möchte, dass er die Besatzung besser kennenlernt – also mehr als das, was in deren Personalakten steht. Und so lässt Rayner die Crew antanzen, wobei man auch wieder mal Tig Notaro als Commander Reno zu Gesicht bekommt.

Allerdings bekommt Rayner von Tilly recht schnell einen Rüffel verpasst und zwar wegen dessen schroffer Art mit Menschen umzugehen. Diese Szenen sind kurzweilig und komödiantisch, was natürlich auch beabsichtigt war. Aber doch, sie funktionieren. Sie zeigen nicht nur, welches Potential noch immer in Tilly steckt. Vielmehr wird dadurch auch bei Rayner ein Prozess des Umdenkens in Gang gesetzt. Später in der Bar gibt es sogar eine Art Aussprache – inklusive einer Slug-O-Cola, die ein netter Insider-Gag für “Deep Space Nine”-Fans darstellt.

Nicht so schön ist hier lediglich, dass man quasi nebenher erfährt, dass die in der letzten Staffel noch zur Stammbesetzung gehörende Nillson (Sara Mitich) quasi ebenfalls gestrichen wurde, da sie auf die Voyager-J versetzt worden sei. Über die Nachfolgerin erfährt man indes nur wenige kurze Sätze. Da dies die letzte Staffel ist, wird sie wohl auch kaum in Erinnerung bleiben. Und beim Auftauchen des anderen Steuermanns (oder ist es der Sicherheitsoffizier?), dessen Namen ich gar nicht mehr weiß (und den ich jetzt auch nicht nachschlage), durchfuhren mich die Zuckungen der letzten Staffel, wo er bereits in der größten Krise einfach mal ein paar Minuten drauflos laberte und erzählte, wie gern er surft. So geht Charakterentwicklung…NICHT! Es wurde hier aber zum Glück nicht ganz so schlimm.

Auf jeden Fall kann man festhalten, dass die Kombo Rayner und Tilly extrem gut funktioniert und unterhält. Und in der Konstellation hat sogar Stamets noch einen witzigen Auftritt. Davon gern mehr!

Und da war sie wieder, die Jagd

Was uns natürlich zum Haupttplot der Geschichte zurückführt: der Jagd nach dem MacGuffin. Hierfür wird das Bewusstsein eines alten Trill names Jinaal, welcher der Folge auch ihren Titel gibt, auf Dr. Culber transferiert. Diese Prozedur kennt man schon aus “Deep Space Nine”. Wilson Cruz hatte hier jedenfalls sichtlich Spaß dabei, mal eine etwas andere Rolle zu spielen. Dieser Teil funktioniert demnach auch ganz gut, wobei der restliche Weg allerdings nicht ganz frei von Stolpersteinen ist.

Das beginnt zunächst mit dem Rätsel, das man erst später, als Jinaal seine Begründung dafür liefert, etwas besser versteht. Zunächst mutet die Szenerie nämlich etwas komisch an. Puristen können sich auch darüber streiten, warum es ausgerechnet wieder mal Burnham ist, die die Mission ausführen muss. Selbstverständlich quatscht sich dann auch noch Book mit rein, es fehlt ja noch die ein oder andere Aussprache der beiden. Auf der anderen Seite kann man natürlich argumentieren, dass es Trill ist, eine der sichersten Welten der Föderation. Da ist es durchaus legitim, dass Burnham hier selbst auf den Tisch haut.

Wobei sicher angesichts der später auftauchenden Lebewesen hier etwas relativ ist. Wenn solche großen und gefährlichen (und kaum sichtbaren, weil man muss ja Kosten sparen) Lebewesen auf dem Planeten rumkreisen, fragt man sich unwillkürlich, wie viele Trill es überhaupt noch gibt. Na schön, na schön, auf der Erde gibt’s ja auch Elefanten. Die Lösung ist hier natürlich Book, der seine Fähigkeiten einsetzen darf, um die Tiere zu beruhigen. (Also das, was man in “Star Wars” mit der Macht macht. Jep, zweimal Macht in einem Satz, das wollte ich schon immer mal schreiben 😉 ). Wobei dann plötzlich recht einfach geht, was vorher nicht so einfach ging. Will heißen: Ich nehme es irgendwie nicht ab, dass diese Viecher erkennen, dass keine Phaser mehr da sind.

Aber hey, immerhin wird ein wichtiger Kritikpunkt der letzten Folge (zumindest in anderen Reviews) aufgelöst: Man kann Phaser einfach so aus programmierbarer Materie erzeugen. Na dann. Positiv ist auch, dass endlich das richtige Jahr genannt wird, das immerhin akkurat zur Story ist, wenn auch nicht zu den Sternzeiten.

Und ich rechne es auch hoch an, dass man auf die offensichtlichen Logiklöcher der Story eingegangen ist: Denn Book fragt geradeheraus, warum Jinaal sie nicht einfach gleich zur Maschine führt. Nope, da muss ein Rätsel her, man muss ja seinen Wert beweisen. Und ja, er hätte die beiden echt fressen lassen, so ein Pech aber auch. Auch wenn man, wie gesagt, daran gedacht hat, etwas holprig ist die Story an diesen Stellen schon.

Und die Bösewichter ganz zum Schluss

Wie man inzwischen auch herausfindet, kann die Maschine nämlich Leben erschaffen, wie man es sich wünscht, man kann also quasi Gott spielen (und wie gesagt: Ich wette, es wird auf “Destroy all Life” hinauslaufen). Und damit nicht genug, man kann sogar Tote wiederbeleben. Denkt da noch jemand an den eingelagerten Körper von Kirk aus Picard? Oder wird Burnham am Ende doch sterben, nur um kurz darauf wiederbelebt zu werden? Passt mal auf, irgend so etwas wird bestimmt kommen.

Apropos Suche nach dem MacGuffin: Eigentlich hat man nach der Konstellation in dieser Folge denken können, dass die Bösen – Moll und L’ak – abgehängt worden wären. Immerhin hat die Discovery alle Vorteile auf ihrer Seite. Schön ist auch, dass man erwähnt, dass die nochmal auf den Planeten der Vorwoche zurückmüssen, um den Richtigen aus dem Rätsel zu ziehen. Die Crew hat also Zeit gewonnen, die sie auch gut genutzt haben.

Folglich gibt es nur einen kleinen Auftritt von Moll am Ende, als sie Adira den Peilsender anheftet. So können die Bösen der Discovery einfach hinterherfliegen, wenn sie von einem Ort zum nächsten springt. Mal sehen, wie schnell der entdeckt wird. Auf der einen Seite ist es ja löblich, dass man daran gedacht hat, die erwähnten Bösewichter nicht abzuhängen. Auf der anderen Seite dürften die beiden der Discovery halt so rein gar nicht hinterherkommen, da diese dank Sporenantrieb in Sekunden an jeden Ort der Galaxis springen kann. Aber gut, wir werden ja nächste Woche sehen, wie es weitergeht.

Bewertungsübersicht

Bewertung

Fazit

Unter dem Strich passiert in dieser Folge gar nicht allzu viel. Allerdings lebt sie von ihren guten Charakterszenen, die einfach durchaus unterhaltsam sind und Lust auf mehr machen. Die MacGuffin-Jagd ist stellenweise etwas holprig, wobei es hier auch hier die eine oder andere gute Szene gibt. Insgesamt eine solide Folge.
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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Ich habe nach Staffel 3 aufgehört zu gucken, weil Disco mir einfach nur noch wie eine Soap Opera vorkam. Kann man mögen, ist aber einfach nicht meine Baustelle. Jetzt habe ich diese Folge mal geguckt, um zu sehen, wie sich Disco entwickelt hat. Yup, ist immer noch eine Soap Opera, eher noch mehr als in Staffel 3! ☺️

Komisch auch jeder wußte das Moll & L’ak nach Betazed unterwegs sind…warum hat niemand versucht sie dort gefangen zu nehmen???

Ich fand die Folge sehr lahm und öde. Die immer nervtödendere Tilly belehrt den ausgebufften Rayner? Ernsthaft? Der würde sich doch von solch einer neumalklugen Tussi keine Vorschriften machen lassen. Am Anfang fand ich Rayner mit seiner großen Klappe großartigund ich hoffte auf einen tollen Schlagabtausch mit Burnham. Jedoch mutiert er rasend schnell zum braven Schoßhündchen der total übergeschnappten Weiblichkeit. Eklig. Rayner ist ebenso enttäuschend wie Tilly. Zudem ist Tillys Suff-Szene zum Fremdschämen. Die “Jagd” ist auch mehr als lächerlich und komplett unlogisch. In einem Moment kann Book sich vor den aus Starship Troopers geklauten BUGS weg beamen, dann plötzlich… Weiterlesen »

1 Stern von mir. Die Folge ist Kindergarten.

Unter dem Strich passiert in dieser Folge gar nicht allzu viel. Allerdings lebt sie von ihren guten Charakterszenen, die einfach durchaus unterhaltsam sind und Lust auf mehr machen. Die MacGuffin-Jagd ist stellenweise etwas holprig, wobei es hier auch hier die eine oder andere gute Szene gibt. Insgesamt eine solide Folge.Rezension: Star Trek: Discovery 5x03 - "Jinaal"
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