Ein weiterer Kurzgeschichtenband aus dem Universum unseres Lieblings-Time-Lords.
Inhalt (Klappentext)
Eine Sammlung illustrierter Weihnachtsabenteuer! In der Hauptrolle: Zwölf Inkarnationen des Doktors sowie viele seiner Freunde und Feinde! In dieser festlichen Doctor Who-Anthologie finden sich zahlreiche Reisen in der Tardis, spannende Monsterjagden und jede Menge Weihnachtszauber – all das, was Fans an einem Doctor Who-Weihnachtsspecial lieben! Geschichten beigetragen haben Jacqueline Rayner, Colin Brake, Richard Dungworth, Mike Tucker, Gary Russell und Scott Handcock.
Kritik
Wie der kurz zuvor erschienene “Geschichten des Grauens” ist auch “Die 12 Doktoren der Weihnacht” wieder ein Kurzgeschichtenband im Hardcover-Format. Auf selbigem Cover gibt es dann auch die Silhouetten der 12 Doktoren und die TARDIS eingerahmt vom Weihnachtsschmuck zu sehen. 12 natürlich deswegen, weil auch hier wieder die zum Erscheinen des Bandes, 2016, aktuellen 12 Doktoren hier einen Auftritt erhalten. Auch hier macht die Aufmachung einiges her und ist für den ein oder anderen Blickfang gut.
Wie zuvor auch, so sind die Geschichten hier wieder auf 20-30 Seiten pro Doktor ausgelegt. Thematisch geht es, wie könnte es anders sein, um Weihnachten, was dem Buch aber ein Korsett aufzwängt, das ihm nicht unbedingt gut steht. Sprich: In jeder Geschichte wurde irgendwie, manchmal etwas krampfhaft bemüht, das Thema Weihnachten eingeflochten. Beim vorherigen Kurzgeschichtenband ging es zwar auch um Halloween, aber eben nicht nur, man konnte hier auch einfach Horrorgeschichten erzählen. Hinzu kommt auch, dass die einzelnen Geschichten im direkten Vergleich auch etwas lahmer wirken. Sie haben im Gesamtkontext nur wenig Bedeutung und sind noch kleinere Episoden aus dem Leben unseres Time Lords als bisher.
Zum Beispiel empfängt der achte Doktor lediglich eine Nachricht von Susan, was zwar schön nostalgisch für die Fans ist, im Grunde aber eher unbedeutend. Bei den “grauenvollen Geschichten” hat man hier aber zum Beispiel den Spielzeugmacher eingebaut und so für etwas mehr Thrill gesorgt. Es hilft hier dann auch nicht, dass man mit einer eher schwachen Story (Traummaschine) um den ersten Doktor in den Band startet. Nun sind diese Kurzgeschichtenbände natürlich auch eher für das junge Publikum gedacht, immerhin kommen in fast jeder Story auch Kinder vor, was unter diesem Gesichtspunkt auch ganz gut funktioniert. Denn als Geschichten für zwischendurch sind sie an und für sich nicht schlecht. Wie bereits zuvor werden wir jetzt nicht auf jede einzelne Story der 12 Doktoren eingehen, das wäre dann doch etwas viel, sondern picken Beispiele heraus.
Auffallend ist hier, dass viele der älteren Doktoren mit Ereignissen der neuen Serie verknüpft werden. So trifft der zweite Doktor etwa auf die Slitheen. Wobei hier nicht ganz aufgepasst wurde, denn der dritte Doktor erwähnt sie eine Geschichte später auch und bemerkt, er habe sie noch nie getroffen. Da der zweite Doktor aber nur immer von Raxacoricofallapatorianern (sic!) spricht, kann man dies sicher auch damit erklären. Und ja, zugegeben, das ist jetzt schon Meckern auf hohem Niveau. Von diesem Nostalgiegefühl leben die Storys auch, etwa wenn der dritte Doktor einen kurzen Blick auf den Zehnten erhaschen kann oder Charaktere wie Jackie und der Master (und ein anderer, vergessener Time Lord) zumindest kurze Cameos haben.
Allerdings kann man wieder keine großen Charakterszenen erwarten, immerhin hat eben jeder Doktor nur maximal 30 Seiten zur Entfaltung, und dann sind da noch die Begleiter. Aber ab und an blitzt dann schon etwas durch, etwa wenn sich Jo fragt, ob der Doktor sie auch irgendwann “rauswirft”.
Das funktioniert im Zusammenspiel recht gut und auch den friedvollen Geist von Weihnachten fängt man hier meistens gut ein, denn im Grunde haben der Doktor und seine Begleiter einfach viel Spaß – oder eben ein schönes Fest. Da es noch einige Kurzgeschichtenbände mehr vom Doktor gibt, werden wir die ja vielleicht auch noch auf Deutsch sehen. Lust bekommt man nach diesen hier in jedem Fall.
Wie bereits bei den “Geschichten des Grauens” gibt es übrigens auch hier wieder kurze Illustrationen zu den einzelnen Storys. Die sind hier sogar in Farbe gehalten und durchaus ansehnlich, sind aber alle in der Mitte des Buches statt bei der jeweiligen Geschichte platziert, was etwas suboptimal ist (Spoiler und so).