Der zweite Band der neuen “Poison Ivy”-Reihe.
Inhalt (Klappentext)
Pamela Isley alias Poison Ivy will die Natur vor der Zerstörung durch den Menschen retten – koste es, was es wolle! Aber diesmal hat sich Pamela zu viel vorgenommen, denn ihr neuer Gegner ist ein mächtiger Fracking-Konzern, der von sich behauptet, Umwelt und Natur schützen zu wollen, hinter dessen grüner Fassade sich allerdings furchtbare Monster verbergen – Monster des Floronic Man, Dr. Jason Woodrue, der dafür verantwortlich war, dass Pamela einst zu Poison Ivy wurde. Als dann auch noch ihre große Liebe in ihr Leben zurückkehrt, gerät ihre Mission völlig aus dem Ruder ‒ denn Harley Quinn ist zurück!
Kritik
Der zweite Poison Ivy-Band der neuen Reihe entführt uns erneut in Ivys Leben, nachdem sie mit Dr. Woodrue abgerechnet hat. Zeichnungstechnisch sind die Panels diesmal aber mehr als gewöhnungsbedürftig. Sie erscheinen etwas grob gezeichnet und nicht ganz so detailliert wie in anderen Superheldencomics. Alles wirkt etwas verwaschen. Das an und für sich mag nicht schlimm sein, immerhin kann man durchaus noch Emotionen an den Charakteren ablesen. Es wird aber vor allem gegen Ende hin noch viel schlimmer, wenn die Drogenphantasien einsetzen. Dann erreicht der Wash einen neuen Level und man kann kaum noch durchblicken (auch wenn sich hier sichtlich Mühe gegeben wird). Das ist jetzt nicht ganz so schlimm wie in “Dante’s Inferno” (erinnert sich noch jemand an diesen Comic? Ist bestimmt schon 10 Jahre her), wo man quasi nur noch Farbschlieren sah, schön, geht aber trotzdem anders.
Klar, das ist immer auch Geschmackssache, so richtig warm wurde ich aber bis zum Ende diesmal leider nicht mit den Zeichnungen. Auch storytechnisch hapert’s ein wenig. So ist Ivy die meiste Zeit damit beschäftigt, gegen Ökoterroristen zu kämpfen, wobei das in diesem Fall ein klein wenig zu hoch gegriffen ist. Auch das ist für sie nichts Neues, denn eigentlich macht sie das dauernd, es kommt aber vor allem zu Beginn hier recht langweilig rüber.
Wenn Ivy sich zwar wehrt, weil sie in eine Falle gelockt wurde, ist das zwar in Ordnung, im Grunde ist es aber nur ein üblicher Schurken-Clash. Auch am Ende, als es gegen den neuen, nennen wir ihn mal “Pflanzenboss” geht, ist es eine ähnliche Geschichte. Hier kommt natürlich noch die Sache mit den erwähnten Drogen hinzu, und auch wenn die verwaschenen Zeichnungen das High-Sein sicher unterstützen, so richtig vermag auch dieser Kampf nicht zu fesseln. Hinzu kommen Sachen wie eine “unterirdische” Reise durch das Myzelnetzwerk (Wer hat jetzt von “Discovery” abgeschrieben? Oder doch eher umgekehrt?), was mir dann doch wieder ein Ticken zu viel “Mystik” war.
Dafür ist es aber schön, dass Ivy sich weiter entwickelt und am Ende auch selber erkennt, dass sie gewachsen ist und vor ihrer Vergangenheit nicht davon laufen muss. Dazu trägt auch Janet bei, die sie hier rettet und die eine Art Beziehung mit Ivy entwickelt. Vielleicht nicht ganz mit soviel Tiefgang, wie möglich gewesen wäre, aber es ist okay.
Richtig gut wird die Geschichte aber wieder mit dem Auftauchen von Harley. Die hat hier zwar nur einen kleinen Auftritt, aber im Zusammenspiel mit Ivy stimmt einfach alles: ihre gemeinsame Liebesgeschichte, das gemeinsame Herumalbern – allein davon kann man kaum genug kriegen und es ist fast schade, dass das Stelldichein nur so kurz ist. Aber gut, es ist ja auch eine Ivy-Serie. Zumindest auf dieser Ebene darf es aber gern so weiter gehen.