Folge 8 von “Lower Decks” führt uns in dunkle Gefilde. Wie dunkel, klärt die Spoiler-Review.
(K)ein Ende in Sicht
Wir nähern uns mit großen Schritten dem Staffelfinale! Zeit, die Hauptstory um das fremde Schiff ad acta zu legen und eine Füllerfolge einzuschieben. Oder so ähnlich dachte man wohl, denn in dieser Folge geht es wie erwähnt eben um andere Dinge, während der große rote Faden brach liegen bleibt. Das muss natürlich nicht schlecht sein. Doch worum geht’s nun?
Unsere vier Freunde bleiben in einer Höhle stecken und erzählen sich dabei Geschichten, die wieder mit Anspielungen gespickt sind. Das ist jetzt nicht neu und innovativ. Und das wussten wohl auch die Autoren, weswegen sie hier das einfach eingebaut haben. So betont Mariner, dass das doch voll das Klischee ist, man jetzt bestimmt nicht das Schiff rufen kann, angegriffen wird usw.
Und genau so kommt es dann auch.
Ohne diese Portion Selbstironie hätte die Folge sicher nicht so gezündet, wie sie es letztlich tut. Das muss ich an dieser Stelle offen zugeben. Das aggressive Moos ist ja ganz nett, aber mehr halt auch nicht.
Ja, am Ende gibt es eine überraschende Wendung und die weiß zu gefallen. Man darf aber auch nicht vergessen, dass das alles nur die Rahmenhandlung für die vier Geschichten sind, die unsere Helden sich erzählen.
Märchenstunde
So gibt es zunächst die Story um Boimler, der mit Lieutenant Levy ebenfalls in einer Höhle verschüttet wurde – und die nur so vor Anspielungen strotzt. Zunächst mag dieses Szenario nämlich nicht so recht zünden und es sind doch ein paar Zufälle zu viel. Dann jedoch tauchen tatsächlich die Vendorianer auf und man freundet sich an. Für alle, die die Rasse nicht kennen: Sie stammt aus der “The Animated Series”-Folge 1×06 “Der Überlebende”.
Und nicht nur das, die starten sogar einen Moralitätstest, ähnlich dem der Vianern aus der Folge “Der Plan der Vianer” (TOS 3×08). Darüber hinaus erfährt man, dass es auch im 24. Jahrhundert noch Galaxie-Foren und Verschwörungstheoretiker gibt. Das Ganze lädt zum Schmunzeln ein und ist in der Tat gelungen.
Erneut eine Schwangerschaft
Die zweite Story handelt von Rutherford, der mit T’Ana unterwegs ist und dabei schwanger wird. Hatten wir zwar auch schon zuhauf in “Star Trek”, funktioniert aber auch in diesem Kontext sehr gut. Vor allem wie sich T’Ana und Rutherford unterschiedlich um das Baby kümmern, bis es beiden ans Herz wächst, ist sehr niedlich umgesetzt worden.
Ebenso gelungen ist auch die Auflösung, dass das vermeintliche Monster in Wahrheit eine eigentlich friedliche und freundliche Kreatur ist, die lediglich ihr Junges beschützt. Klar, klingt voll nach Horta aus “Horta rettet ihre Kinder” (TOS 1×24), überzeugt aber ebenfalls auf ganzer Linie – auch weil es halt den “Star Trek”-Geist perfekt atmet.
Chrono-Blitz
Die dritte Story von Mariner fällt dann ein kleines Stück ab, auch wenn die Idee an und für sich auch was hat. Sachen wie das abgetrennte Bein sind dann aber vielleicht einen Ticken zu viel.
Schön ist aber, dass sich die Charaktere auch hier aussprechen und zu einer Annäherung kommen. Man muss also nicht immer nur Konkurrenzdenken haben. Und ja, man muss hier anmerken: Die Höhlen sehen alle gleich aus, aber auch das ist quasi eine Selbstreferenz.
Übrigens ist das später auch bezeichnend für die Weiterentwicklung unserer Helden, denn obwohl sie etwas murren, dass keiner was über seine ‘Episode’ verraten hat, wachsen sie schnell wieder zusammen.
Turbolift
Die schwächste Story im Bunde ist die von Tendi. Steckengebliebene Turbolifts hatten wir nämlich schon zuhauf in “Star Trek”, siehe u.a. “Katastrophe auf der Enterprise” (TNG 5×05).
Hier nun sieht man wie unsere Freunde feststecken und sie sich dabei näher kommen. Eine nette kleine Referenz auf die erste Staffel, denn dieses Segment lässt sich hier gut einordnen. Und wie oben erwähnt, zeigt das eben auch auf, inwieweit man inzwischen zusammen gewachsen ist. Was schließlich auch zu einem versöhnlichen Ende führt.
Immerhin, es wird hier mal sowas wie ein Klogang erwähnt!
Podcast
Schaut die Episode doch nochmal! Mit uns! Gerne sabbelt Euch die TrekZone-Redaktion zu, während die Folge läuft. Viel unnützes Wissen inklusive, kein Problem. Habt die Episode parat, lasst den Podcast laufen und wartet auf das Kommando (“3, 2, 1: Auf den Schirm!”). Sodann klicken wir alle zeitgleich auf PLAY… und die Kommentartonspur Eurer Wahl nimmt ihren Lauf! Einer alten Fantradition folgend, schweifen wir auch gerne vom Thema ab. Auszug (1min):