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StartLiteraturRezension: “Die Star-Trek-Chronik Band 4 — Star Trek: Picard"

Rezension: “Die Star-Trek-Chronik Band 4 — Star Trek: Picard”

Deutscher TitelDie Star Trek Chronik 4: Star Trek - Picard
Buchautor(en)Throsten Walch, Björn Sülter, Reinhard Prahl
Verlagifub
Umfang (Seiten)364
Preis16,80
VerfügbarkeitRegulär erhältlich
Veröffentlichungsjahr2023
ISBN978-3959363983

Schon kurz nach dem Ende von “Star Trek: Picard” erschien Band 4 der “Star Trek Chronik”. Wir haben uns den Serien-Guide aus dem IFUB-Verlag natürlich ausführlich angesehen.

Inhalt (Klappentext)

Die Star-Trek-Chronik im Verlag in Farbe und Bunt, die ausführlich durch die Entwicklung, Produktionsgeschichte und Nachwehen jeder einzelnen Star Trek-Produktion führt, geht mit der Spin-Off-Serie rund um Jean-Luc Picard in die vierte Runde. Die Autoren Björn Sülter (Es lebe Star Trek) sowie Reinhard Prahl (Es lebe Captain Future, Es lebe Firefly) und Thorsten Walch (Es lebe Star Wars, Es lebe Captain Future, Es lebe Firefly) haben es sich darin zur Aufgabe gemacht, alle Serien aus dem Trek-Universum intensiv zu beleuchten und jeder ein eigenes Buch zu schenken. Der vierte Band deckt die Abenteuer rund um das spätere Leben des Ex-Captains Jean-Luc Picard ab. An seiner Seite stehen dabei neue Figuren wie Raffi Musiker, Elnor, Rios, Dr. Jurati und Soji, aber auch bekannte wie Seven of Nine und Picards Kolleginnen und Kollegen von der ehemaligen Enterprise-D. Auf drei Staffeln und insgesamt 30 Episoden bringt es die Serie. Dieses Buch erscheint ganz frisch zum Ende der Serie im Frühjahr 2023! Neben einem Kapitel über die Entstehungs- und Produktionsphase sowie das Casting und die Macher, drehen sich weitere Features um die Aliens der neuen Serie, die Synchronisation sowie das weitere Leben der Show im Comic- und Buchsektor. Abgerundet wird das Werk durch ausführliche Rezensionen der Autoren zu allen Episoden mit Einzelbesprechungen, Staffelfazits, zweiten Meinungen und vielen Fun Facts. Natürlich geht es auch um das Vermächtnis der Figuren aus TNG, die Chancen für die Zukunft und die Figur des Jean-Luc Picard auf seiner langen Lebensreise. Die Star-Trek-Chronik bringt alle Infos und Fakten zur Serie. Den Stil der vielfältigen Uniformen aus den verschiedenen Serien haben wir diesmal an die Gegebenheiten angepasst und ein eher ziviles Outfit Picards gewählt, um die Sonderstellung der Serie zu unterstreichen. Fans erhalten damit eine wertige Edition über alle Trek-Serien, die sich nicht nur wunderbar lesen, sondern auch sammeln lässt.

Kritik

Anmerkung: In einer früheren Fassung des Artikels haben wir gesagt, Band Drei und Vier kosten gleichviel. Dies ist nicht korrekt und wurde ausgebessert. Danke für den Hinweis.

Umfang und Design

Wer die letzten Bände der “Star Trek Chronik” kennt, der weiß in etwa schon, was ihn hier erwartet: Hintergrundinfos und Episodenreviews. Wobei man hier gleich zu Anfang einhaken muss, da ich weiß, dass es für einige womöglich ein Thema sein könnte. Denn im Vergleich zu den vorherigen Bänden mit ihren rund 700-800 Seiten hat man hier mit knapp 400 Seiten satte 300 weniger. Allerdings zahlt man fast denselben Preis (Band 4 ist drei Euro günstiger als Band 3).

Nun ist Papier ja generell teurer geworden und natürlich gibt es auch Bücher mit 400 Seiten in diesem Preissegment. Zudem hat die Serie “Picard” nun einmal nur 30 Folgen, die eben schneller abgehandelt sind als die 178 von TNG. Von daher kann man an dieser Stelle kaum einen Vorwurf machen. Bei der “Babylon 5-Chronik” schaut die Sache vielleicht anders aus, aber darüber reden wir demnächst an gleicher Stelle.

Auch Band 4 kommt wieder mit einem Cover, der hohen Wiedererkennungswert hat. Dieses Mal ziert allerdings keine Sternenflotten-Uniform den Einband, sondern Picards brauner Casual Look aus Staffel 1. Auch dadurch wird gleich deutlich, dass dieser “Star Trek”-Ableger im Vergleich zu den bisher besprochenen Serien – “Enterprise”, “TOS” und “TNG” – einen anderen Ton anschlägt.

Vorgezogener Erscheinungstermin

Lobenswert ist auf jeden Fall auch der rasche Erscheinungstermin des Bandes – nur einen Monat nachdem die letzte Folge von “Star Trek: Picard” ausgestrahlt wurde. Die drei Autoren haben sich also ordentlich ins Zeug gelegt und die Tastaturen glühen lassen, damit die Fans der Serie nicht lange auf den Serien-Guide warten müssen. Da wurde offensichtlich hinter den Kulissen bereits mit Hochdruck daran gearbeitet. (Die Details werden wir vielleicht demnächst in einem Podcast besprechen.)

Selbstverständlich ist es legitim, den Hype um Staffel 3 mitnehmen und das Buch zu “Picard” schon früher zu veröffentlichen. Allerdings torpediert dieses Vorziehen aber auch den ursprünglichen Ansatz, “Star Trek” chronologisch (also in-universe) aufzuarbeiten. Immerhin haben die Autoren mit “Enterprise” begonnen, um dann als viertes Buch nicht mit “Deep Space Nine” (erscheint am 22. Dezember 2023) fortzufahren, sondern zunächst “Picard” einzuschieben. Darauf gehen sie im Vorwort auch ein und erklären, dass es sich eben anbot und man das neue und alte “Star Trek” durchaus mischen kann.

Aber man soll ja nicht nur meckern, sondern auch Lösungsansätze bringen. Also warum nicht den Band einfach Nummer 7 nennen? So könnte man auch die Geschichte um die Kinofilme – also Picards Vorgeschichte – später in der richtigen Reihenfolge lesen wenn man dann später alle Nummern beisammen hat. Wie jetzt, Band 7 vor Band 4 bringen? Why not? Und ja, ich gebe zu, das ist in der Tat Meckern auf hohem Niveau.

Hinsichtlich dieser Veröffentlichungsreihenfolge der “Star Trek Chronik” besteht allerdings das Problem (zumindest für Gelegenheitszuschauer oder “Star Trek”-Neulinge), dass man einige der Handlungsstränge – oder auch die Grundlagengeschichte von “Star Trek: Picard” – ohne Vorkenntnisse der Ereignisse aus den TNG-Kinofilmen (und dem Reboot-Film von 2009) nicht vollständig nachvollziehen kann. Gleiches gilt auch für den Charakter-Arc von Seven of Nine, der “Voyager” weitererzählt. Anders gesagt: Hätte man sich vielleicht zuerst diese Serien zu Gemüte führen müssen. Es wurde aber nicht ganz so schlimm, wie von mir befürchtet, denn in der Review zur ersten “Picard”-Folge wird kurz sein weiterer Werdegang nachskizziert. Auch bei Seven of Nine oder der sonstigen Vorgeschichte der Charaktere hatte ich beim Lesen jetzt nicht den Eindruck, etwas Entscheidendes zu verpassen.

Aufbau und Inhalt

Auch Band 4 folgt dem bereits bekannten Aufbau mit mehreren Vorworten, insgesamt neun Kapiteln sowie einigen Zwischenspielen, in denen Themen behandelt werden, die mit der “Picard”-Serie in Zusammenhang stehen, aber durchaus eigene Akzente setzen. Den Großteil des Inhalts bilden selbstredend erneut die Episodenführer zu den insgesamt drei Staffel der Serie.

Die Anzahl der Episodenbesprechungen ist aufgrund der deutlich geringeren Folgenzahl der Serie logischerweise deutlich weniger umfangreich als in den ersten drei Bänden. Als Ausgleich gibt es aber ausführlichere Besprechungen zu den einzelnen “Picard”-Folgen. Aber dazu gleich mehr.

Rezension: “Die Star-Trek-Chronik Band 4 — Star Trek: Picard" 1

Tatsächlich liest sich der Einstieg ins Buch sehr flüssig und weist den schon vom Vorgänger bekannten Flow auf. Klar kann man darüber diskutieren, ob man den die Serie einführenden “Short Trek” nicht schon vor der ersten Season besprechen sollte. “Children of Mars” wird erst nach der Serienbesprechung im weiteren Buchverlauf thematisiert. Aber es ist schön, dass man es trotzdem nicht vergessen hat.

Episodenbesprechungen

Zurück zu den Episoden-Rezensionen. Hier fallen zwei Dinge auf. Zum einen lesen sich die Rezensionen zur ersten Staffel, als wären sie direkt nach der Erstausstrahlung geschrieben worden. Denn hier wird öfter erwähnt, dass man hoffentlich in der nächsten Folge die Auflösung wichtiger Fragen sehen wird. Bei den anderen Staffeln ist dies nicht der Fall. Hier werden – wie schon in den Vorgängerbänden – Bezüge zu späteren Episoden erwähnt. Insgesamt kein Beinbruch, es ist mir beim Lesen aber aufgefallen.

Der zweite Punkt – und den muss ich an dieser Stelle hoch anrechnen – ist die recht objektive Auseinandersetzung mit der Serie. Es wird nicht in den Himmel gelobt, auf der anderen Seite aber auch nicht zerrissen, wie es viele Fans gerne tun. Hier wird ein neutraler Mittelweg gefunden, der die Schwächen und Stärken der Episoden gut herausarbeitet. So werden z.B. auch Aspekte des Älterwerdens aufgezeigt und die Episoden in einen entsprechenden Kontext gesetzt. Das ist gerade deswegen gut, weil man so eine andere – und manchmal teils erfrischend neue – Sichtweise auf die Folgen erhält. So macht das Lesen von Rezensionen einfach Spaß!

Zwischenspiele

Zwischen den einzelnen Staffeln gibt es dieses Mal allerdings manchmal nur halbseitige Infos darüber, was “dazwischen” alles so passiert ist. Das war in den vorherigen Büchern noch anders. Denn dort wurden das etwas länger beschrieben und diente auch als Auflockerung, wobei es in Band 3 eher Infos zu den Einschaltquoten waren, die jetzt auch nicht unbedingt das gelbe vom Ei waren.

Hier hätte sich womöglich angeboten, die Resonanz bei den Fans, die oft auch ihre Unzufriedenheit zum Ausdruck brachten, in diese Abschnitte einfließen zu lassen. Oder den Umstand, dass Patrick Stewart mit der neuen Serie auch neue Wege gehen wollte, was dann mit der Erwartungshaltung eines Teils des Fandoms in Konflikt geriet. Bitte nicht falsch verstehen: Diese Infos kommen alle, aber erst im Nachgang der Episodenbesprechungen. Und hier hätte man vielleicht durchaus noch etwas detaillierter sein können.

Aber auch diesbezüglich ist anzunehmen, dass sich auch dieser Band wieder vornehmlich an Einsteiger richten dürfte, da die Hardcore-Fans das meiste ohnehin schon wissen werden. Und aus dieser Sicht muss man den Band letztlich auch bewerten.

Zusätzlich zu den Rezensionen lockern natürlich wieder einige Interviews den Band auf, wie etwa eines mit Markus Rohde vom CrossCult-Verlag, der die deutschsprachigen Begleitromane zur Serie herausgibt. Hier ist man der altbewährten Formel treu geblieben. Soll heißen: Die Interviews sind je nach Interessensgebiet mal mehr, mal weniger interessant. Hinzu kommen – bereits bei den Episodenbesprechungen, dann aber auch nochmal separat im Nachgang – Besprechungen der BluRay-Boxen, wobei auf die Extras, wie etwa Deleted Scenes, eingegangen wird.

Weniger interessant ist dagegen ein Tag mit Call Sheet-Nutzung, wohingegen die Betrachtung der vier “Picard”-Bücher dieses Mal etwas ausführlicher erfolgt. Selbst die Comics finden Erwähnung.

Auch hier könnte man sicher noch ein bisschen mehr rausholen. Wer aber einen Überblick über das Drumherum der Serie haben will, erhält hier sicherlich einen ausgewogenen Querschnitt.

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Zum Streaming-Start haben auch wir endlich "Dune 2" geschaut - und gehen mit dieser Spoilerkritik in die Vollen. Der zweite Teil Eigentlich war ja ein Kinobesuch...
Klar, etwas mehr Feintuning geht immer. Wer die Reihe aber kennt, der dürfte inzwischen wissen, was man geboten bekommt: Ein Querschnitt durch die Serie (in dem Fall "Picard") und das Drumherum - plus ausführliche Episodenbesprechungen. Das mag vielleicht nicht viel Neues bieten und vor allem erst bei Einsteigern die volle Wirkung entfalten. Insgesamt ist aber auch dieser Band, trotz leichter Abzüge in der B-Note, wieder durchweg gut zu lesen.

Bewertungsübersicht

Bewertung
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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3 Sterne hätten es vermutlich auch getan. Das Buch ist ganz nett, mehr aber leider auch nicht.

Klar, etwas mehr Feintuning geht immer. Wer die Reihe aber kennt, der dürfte inzwischen wissen, was man geboten bekommt: Ein Querschnitt durch die Serie (in dem Fall "Picard") und das Drumherum - plus ausführliche Episodenbesprechungen. Das mag vielleicht nicht viel Neues bieten und vor allem erst bei Einsteigern die volle Wirkung entfalten. Insgesamt ist aber auch dieser Band, trotz leichter Abzüge in der B-Note, wieder durchweg gut zu lesen.Rezension: “Die Star-Trek-Chronik Band 4 — Star Trek: Picard"
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