In seinen liebevollen Memoiren “Making It So” zeichnet Patrick Stewart den Weg von der Arbeiterklasse über die Shakespeare-Bühne zu “Star Trek” nach. Unter anderem geht er auf einen unerfüllten Wunsch für das “Picard”-Finale ein.
Die Memoiren
Patrick Stewart hat im Laufe der Jahre viele Angebote von Verlagen und Ghostwritern erhalten, seine Memoiren zu verfassen. Er hat sie fast alle abgelehnt. “Das hat mich nie interessiert, denn ich habe mir immer gesagt: ‘Wenn ich meine Geschichte erzähle, dann erzähle ich sie auch. Ich brauche niemanden, der sie mit mir erzählt'”, erklärte Stewart, 82, im April gegenüber Entertainment Weekly.
Die Pandemie brach aus, die Welt zog sich zurück, Studios und Bühnen wurden geschlossen. Patrick Stewart hatte plötzlich nichts zu tun. So trat sein Agent mit dem neuesten Buchangebot an ihn heran, diesmal von Simon & Schuster. Es wurde vereinbart, dass er seinen Vorschuss zurückzahlen dürfe, wenn ihm beim Schreiben die Puste oder die Ideen ausgehen würden. Doch er hielt durch. Seit dem 3. Oktober 2023 sind die Memoiren in englischer Sprache erhältlich. Über die deutsche Fassung können wir noch nichts berichten, doch wir sind am Ball.
Patricks frühes Leben ist eine Dickens’sche Geschichte von häuslicher Gewalt und Unglück, die sich durch Zufall und einige gute Menschen, in den international bewunderten und geliebten Schauspieler wandelte. Er schreibt so gut wie er schauspielt, mit Einsicht, Wahrheit und Leidenschaft. Ein weiterer Stewart-Triumph!
Sir Ian McKellen über die Memoiren seines guten Freundes Patrick Stewart
Auszug bei TIME MAGAZINE
Im Rahmen der Marketing-Kampagne zur Veröffentlichung dieser Memoiren veröffentlichte TIME MAGAZINE einen Auszug. Darin geht Sir Patrick auch auf “Star Trek: Picard” ein. Er erzählt, wie es zur Serie kam, warum es drei Staffeln sein mussten und welches Ende ihm versprochen worden war.
Ich sagte [dem Planungsteam der Serie], dass ich nur dann für “Star Trek: Picard”, wie die Serie heißen sollte, zurückkehren würde, wenn sie die folgenden Bedingungen erfüllten:
(-) Die Serie würde nicht auf einem Wiedersehen mit den Charakteren von The Next Generation basieren. Ich wollte, dass sie wenig oder gar nichts mit ihnen zu tun hat. Das war keineswegs eine Respektlosigkeit gegenüber meinen geliebten Schauspielerkolleg:innen. Vielmehr hielt ich es einfach für unerlässlich, Picard an einem völlig neuen Schauplatz, mit völlig neuen Figuren spielen zu lassen. Vielleicht würde Picard in der zweiten Staffel auf Riker oder Dr. Crusher treffen, aber solche Begegnungen sollten nicht die Daseinsberechtigung der Serie sein.
(-) Picard würde nicht mehr in der Sternenflotte dienen, und er sollte keine Uniform oder Abzeichen tragen.
(-) Die Serie sollte nicht länger als drei Staffeln laufen.
Für Staffel 3, unsere letzte, sagte mir Terry Matalas, damals Showrunner, dass das Studio eine vollständige “Next Generation”-Wiedervereinigung wollte. Igitt, genau das, von dem ich fest behauptet hatte, dass ich es nicht wollte. Aber das war schon drei Jahre her. Jetzt war ich weniger abgeneigt, denn ich hatte die Zusammenarbeit mit Jonathan, Brent, Marina, John und Whoopi genossen. Als ausführender Produzent erhielt ich ein Mitspracherecht bei der Frage, wie wir eine solche Wiedervereinigung bewerkstelligen könnten. Ich sagte zu Terry: “Ich finde die Idee gut, vorausgesetzt, wir holen sie nicht alle auf einmal zurück. Wir sollten sie in Etappen zurückholen.”
Die dritte Staffel ist großartig geworden. Doch die Schlussszene, in der die wiedervereinigte Crew um einen Tisch versammelt ist […], war nicht so, wie sie ursprünglich hätte enden sollen. Ich hatte eine andere Idee, die ich den Autoren ein paar Monate vor dem Finale der Serie vorstellte. Ich wollte Picard vollkommen zufrieden erleben; nicht ängstlich, nicht in Aufregung, nicht deprimiert. Und ich denke, das bedeutet, dass es eine Ehefrau dabei sein würde.
Die Szene wurde ihm abgenickt, aber dann nie gedreht.
Jemand erklärte mir irgendwann: ‘Das Studio will das nicht machen. Zu teuer. Und sie halten die Szene für unnötig.’ Unnötig? Ich dachte, es wäre entscheidend für die Vollendung von Picards Geschichte!
Sei’s drum: Die Fernsehserie endete mit dem Toast, der ein warmer, emotionaler Abschied war für meine Lieblings-Sternenflotten-Besatzung.
Den gesamten Auszug im englischen Original findet Ihr hier.
Trekbarometer zu “Picard”, Staffel 3
Wir hatten das deutsche “Star Trek”-Fandom befragt, wie sie denn Staffel 3 der Serie “Star Trek: Picard” fanden. Die Ergebnisse des so entstandenen Trekbarometers haben wir sowohl in Form von Graphen als auch als Podcast veröffentlicht. Im Podcast unterhielten sich unser Janik und unser Gregor über die Vielfalt der Antworten und Einsendungen, verglichen Datensätze und Meinungen, schweiften aber auch ab und wann vom Thema ab und gaben sich den Leidenschaften ihrer eigenen Trekkieherzen hin. Auszug: