Der erste Comic zur zweiten Phase der Hohen Republik.
Inhalt (Klappentext)
Einhundertfünfzig Jahre vor dem Untergang der Starlight Station brennt noch ein weiteres Leuchtfeuer hell in der Galaxis – ein Leuchtfeuer des Glaubens und der Spiritualität. Der Pilgermond Jedha. Doch die Spannungen in der heiligen Stadt nehmen immer weiter zu. Der Jedi Vildar Mac trifft gerade auf Jedha ein, als der zerbrechliche Frieden erste Risse bekommt. Ein Jedi wird tot aufgefunden, ein anderer nimmt die Suche nach dessen Mörder auf. Alle Spuren führen zu einem Tempel.
Kritik
Mit dem “Gleichgewicht der Macht” liegt der erste Comicband aus der zweiten Phase der Hohen Republik vor. Zeichnungstechnisch bewegt man sich auf gutem Niveau und damit einem hohen Detailgrad. Die Charaktere wirken durchgehend plastisch und bringen ihre Emotionen ebenso gut rüber und auch die Actionszenen sind hell und die Übersicht ist immer gegeben. Gute Voraussetzungen also.
Und das gilt auch für die Story, die gleich einen neuen Wust an Charakteren einführt. Da ist zum einen Vildar Mac, dem die Padawanin Matty an die Seite gestellt wird. Dann haben wir noch den (vermeintlichen) Dieb Tey Sirrek und die Jedi Oliviah mischt auch noch mit, wenn auch eher am Rande. Die drei Hauptfiguren werden dabei sehr witzig in Szene gesetzt, denn das Team muss erstmal jede Menge Missverständnisse aus dem -weg räumen und lernen, zusammen zu arbeiten.
Dabei ist es schön, das alle drei etwas unkonventionell sind. Tey hat seine eigenen Methoden, anderen zu helfen und eckt dauernd an, hat aber das Herz am rechten Fleck. Matty ist ebenfalls unkonventionell und Mac… ach, der sowieso. Und deswegen funktioniert das Ganze auch so gut und der etwas lustigere Ansatz des Comics kommt voll zum Tragen. Es macht einfach Spaß, den Charakteren und ihren Verwicklungen zu folgen. Man könnte hier höchstens argumentieren, das man ruhig etwas mehr Tiefgang hätte reinbringen können. Aber dafür entschädigt der spaßige Ansatz vollends.
Auch Fans, die schon länger dabei sind, kommen auf ihre Kosten, denn es werden wieder viele Elemente aus den Legends eingeflochten. So etwa die Zauberer von Tund aus der frühen Lando-Buchreihe der 70er/80er, um nur mal ein prominentes Beispiel zu nennen. Damit werden diese Sachen wieder Kanon, was durchaus gefällt, aber eben für neue Fans auch nicht zu aufdringlich ist. Überhaupt wird auch die Zerstrittenheit der Ratsmitglieder auf Jedha gut dargestellt und bietet den Rahmen der lustigen Geschichte.
Aber natürlich ist nicht alles lustig was lacht… äh, in Wort und Bild auf den Seiten steht. Denn der Pfad der Offenen Hand kommt auf dem Planeten an und der Comic mündet direkt in der Schlacht von Jedha! Damit spielt er direkt nach “Pfad der Täuschung” und vor “…Planet X“. Allerdings muss ich euch auch hier wieder einen kleinen Dämpfer verpassen, denn die Geschichte endet mittendrin, als es gerade spannend wird.
Dennoch ist es schön, die Charaktere aus dem “…Pfad…” auch mal in Bildform zu sehen. Der Herold, die Mutter, Yana – so geht eine Verquickung von Comic und Buch, respektive der ganzen Phase. Irgendwie habe ich den Eindruck, das klappt jetzt etwas besser als noch in Phase 1, was natürlich durchaus positiv gemeint ist. Die Geschichte macht also schon jetzt Lust auf mehr.