Mit der Vorab-Veröffentlichung von Folge 7 hat Paramount uns allen ein Schnippchen geschlagen. Wie die Folge sonst schnippt, schreibt Rezensent Tom Götz seiner “tierischen Spoiler-Review”.
Ja, so nennt er sie.
T.O.S.
Tierisch lange hat man auf diese Folge gewartet, war sie doch schon seit der Ankündigung Thema diverser Spekulationen. So ist die Vorab-Veröffentlichung auch ein durchaus interessanter Schachzug gewesen – oder ein Mittel, die etwas verwaiste Comic-Con zu füllen.
Jedenfalls heißt die Folge auch im deutschen “Tierisch olle Sternreisende”, womit man an der deutschen Übersetzung von “TOS” geblieben ist – tierisch!
Der Beginn dieser “Strange New Worlds”-Episode ist im “Lower Decks”-Stil gehalten, denn die Folge startet in der Zukunft. Genauer gesagt zwischen Folge 6 und 7 der dritten “Lower Decks”-Staffel, wenn man nach der Sternzeit geht.
Dabei ist der Aufhänger durchaus klassisch: Man findet ein Zeitreise-Portal und Boimler wird in die Vergangenheit geschleudert. Hier wechselt die Serie dann auch in den Realfilm-Modus und wir sehen Jack Quaid “live” auf die Crew der Enterprise treffen. Tierisch gut!
Danach folgt der tierisch veränderte — da gezeichnete — Vorspann, der sogar ein paar “Lower Decks”-Intro-Elemente einfließen lässt. Und ja, was dann folgt, ist eine tierische Tour de Force an Easter Eggs und Fanservice. Diese ist nicht ganz ohne Schwächen, macht aber durchaus Spaß.
Headed for the Past
Denn Boimler ist natürlich hin und weg davon, seine Ikonen zu treffen. Aber er muss dabei versuchen, sich nicht zu sehr in die Zeitlinie einzumischen. Wobei ich mich ja frage, ob es die temporalen Direktiven nicht erst später gibt, also zur TNG-Zeit. Weil, Kirk hat es ja auch noch nie so genau damit genommen.
Aber über die Logik der Folge sollte man – wie so oft – nicht allzu sehr nachdenken. Sonst muss man sich fragen, warum man das Portal auf dem Planeten lässt, nachdem man es von den Orionern zurückerhalten hat, wenn man es auch mitnehmen und mobil betreiben kann? Oder warum man den Orionern leichtgläubig von der Zukunft erzählt? Ruhm in allen Ehren, aber will man uns ernsthaft verkaufen, dass Portal steht dann weitere 100 Jahre unangetastet in der Gegend ‘rum — und weder die Orioner noch die Sternenflotte sichern es irgendwie? Auch wenn man vielleicht nicht weiß, wie es funktioniert oder kein Oronium hat (— was für ein Zufall, der Name! —), warum sollten Orion-Wissenschaftler es blank liegen lassen? Das wurde in den Büchern mit den Sicherungseinrichtungen beim Wächter der Ewigkeit z.B. besser gelöst.
Aber sei es drum, die Folge will einfach nur unterhalten und quirlig-bunte “Lower Decks”-Unterhaltung einfließen lassen. Und das gelingt ihr ganz gut.
So ist Boimler in gewisser Weise der typische Regelgetreue, der trotz Heldenverehrung versucht, das Beste zu tun. Das kennen wir aus “Lower Decks”. Beckett hingegen würde am liebsten von allen Autogramme sammeln und auf die Regeln pfeifen.
Am besten wirken die Szenen, wenn die Zwei sich kabbeln und die Enterprise-Crew direkt daneben steht. Ja, eigentlich bringt nur Anson Mounts Pike hier die passenden Gesichtsausdrücke rüber, aber auch die anderen Darsteller haben sichtlich Spaß.
Und irgendwie wird bei all dem gar nicht vergessen, auch die Charakterszenen einfließen zu lassen. So wird zumindest Chapel durch die Blume mitgeteilt, dass sie und Spock keine Zukunft haben. Während Spock richtig argumentiert, dass er zu diesem Zeitpunkt so zu sein habe.
Tränen zum Abschied
Das sind aber nur die i-Tüpfelchen, denn eine wichtige Info liefert uns die Folge im Vorbeigehen: Scheinbar ist das Gen-Gesetz zumindest aufgeweicht worden, wenn man ein Werbeplakat von Una im Spind hängen hat – und vor allem ihr Spruch darauf abgedruckt ist (siehe auch Folge 2×02 “Strange New Worlds”) …
Fand ich sogar ganz gut, dass man uns das so gezeigt hat. Auch wenn ich hoffe, dass das Thema irgendwann eine tiefergehende Betrachtung erhält. Und natürlich darf auch noch Tendi aka ihre Großmutter aka die Orioner schön gepusht werden. Ob wir irgendwann auch mal grauhäutige Orioner sehen wie in TAS?
Natürlich könnte man jetzt noch über jede Menge Easter Eggs sprechen — der erste Teil der NX-01 zum Beispiel, oder dass Ransom Una anhimmelt (die Akteure sind in echt verheiratet) —, aber das könnte den Rahmen sprengen.
Daher gehe ich lieber die Folge ein zweites Mal ansehen. Und viele von Euch wissen ja, wann immer eine Folge diesen Impuls bei mir auslöst, gibt es die Höchstwertung.
Also ich habe mich köstlich amüsiert. LD war sehr präsent und witzig, dagegen wirkte SNW teilweise arg spießig, aber auf lustige Weise. Ich fand es klasse…
Habe die Folge schon dreimal gesehen. Geht mir also wie Thomas. Liegt vielleicht daran, dass niemand getötet wird, keine Welt unterzugehen droht und allgemein trotz Zeitreise nicht die halbe Geschichte der Föderation auf dem Spiel steht.
Albern und oberflächlich. Mir hat es nicht gefallen.
Sie war okay aber trotzdem irgendwie nicht so meins. Wesentlich besser als die Folge „Subspace Rhapsody“.
Ja die Fusion von SNW und LD war schon gut gemacht.Mehr gibt es nicht dazu zu sagen