In den USA streiken Drehbuchautor:innen und Schauspieler:innen. Hauptthemen des Streiks sind Streaming-Einnahmen und deren Verteilung sowie die Formulierung von Regeln für den Einsatz künstlicher Intelligenz in der Unterhaltungsindustrie. Die Autorengewerkschaft rief ihren Streik im Mai aus, die Schauspielgewerkschaft zog am 13. Juni nach, da die Gespräche mit einer Allianz großer Studios zu keiner Einigung geführt hatten. Wir wollen hier das Wesentliche zusammenfassen und auch darauf eingehen, was dies im Moment für das “Star Trek”-Franchise bedeutet.
Vorweg: Hashtags erklärt
- Streik der US-Autorengewerkschaft (WGA): #WGAstrike und #WritersStrike
- Streik der US-Schauspielgewerkschaft (SAG-AFTRA): #SAGstrike und #ActorsStrike
Hinweis: Mit “Schauspielgewerkschaft” ist eine Dach-Gilde gemeint, die nicht nur den Schauspielberuf abdeckt, sondern auch sehr viele andere Jobs der audiovisuellen Branchen vertritt: Newsredaktionen, Stuntleute, Tänzer:innen, Sänger:innen und selbst Synchronsprecher:innen gehören der “SAG-AFTRA”-Gewerkschaft an. (SAG-AFTRA steht für “Screen Actors Guild – American Federation of Television and Radio Artists”, also quasi, “Bildschirmschauspiel Gilde – Amerikanischer Verband der Fernseh- und Radiokünstler”.
Die meisten Kreativen Hollywoods streiken jetzt
Schauspieler:innen und Drehbuchautor:innen streiken gemeinsam. Das gab es das letzte Mal im Jahre 1960, als Marilyn Monroe noch in Filmen mitspielte und Ronald Reagan Chef der Schauspielgewerkschaft war. Mehr als 170.000 Beschäftigte, auch Casts & Crews aus “Star Trek”-Produktionen, sind nun in den Streik getreten — gegen Studios wie Disney, Universal, Sony und Paramount, aber auch gegen Streamingdienste wie Netflix, Amazon und Apple.
Wir fädeln einen langen Streikfaden auf Twitter, den wir immer wieder um News zum Thema ergänzen: Bilder, Videoclips, Zitate von “Star Trek”-Mitwirkenden. Schaut vorbei.
Writers’ Strike seit über 70 Tagen
Die heutige Arbeitsniederlegung der Schauspieler:innen wird den bereits seit 74 Tagen streikenden Drehbuchautor:innen einen unmittelbaren Vorteil verschaffen. Ihre Streikposten können jetzt zu lauten und mit Stars besetzten Spektakeln werden.
Sie hatten bisher nicht nur durch Arbeitsverweigerung Produktionen zum Halt gebracht. Sie begaben sich auch absichtlich in großen Gruppen in die Nähe laufender Dreharbeiten, um diese durch Demonstrationen und durch Hupen zu stören. Viele halten Schilder hoch, auf denen steht “Honk to support the strike”, also, “Hupe, um den Streik zu unterstützen”; einer Aufforderungen, der nicht wenige nachkommen.
Actors’ Strike: Streikaufruf
Schauspiel-Gewerkschaftspräsidentin Fran Drescher, die uns vor allem als “Die Nanny” aus der gleichnamigen Serie bekannt ist, hielt am Donnerstag, dem 13. Juli 2023, eine feurige Rede.
“Ich bin schockiert über die Art und Weise, wie die Leute, mit denen wir Geschäfte gemacht haben, uns behandeln”, erklärte Drescher. “Wie weit wir doch in so vielen Dingen auseinander liegen! Wie sie sich auf Armut berufen, dass sie links und rechts Geld verlören, während sie ihren Geschäftsführern Hunderte von Millionen Dollar geben. Schande über sie! […] Irgendwann muss man sagen: ‘Nein, das machen wir nicht mehr mit.'”
Übersetzung der Rede (zu-/aufklappen)
“Dies ist eine sehr wichtige Stunde für uns. Ich bin ernsthaft davon ausgegangen, dass wir einen Streik abwenden können. Die Schwere dieses Schrittes ist weder mir noch unserem Verhandlungsausschuss oder unseren Vorstandsmitgliedern entgangen. Es handelt sich um eine sehr ernste Angelegenheit, die Tausende, wenn nicht Millionen von Menschen in diesem Land und in der ganzen Welt betrifft – nicht nur Mitglieder dieser Gewerkschaft, sondern auch Menschen, die in anderen Branchen arbeiten.”
“Und so kam es, dass wir mit großer Traurigkeit an diesen Scheideweg kamen. Aber wir hatten keine andere Wahl. Wir sind hier die Opfer. Wir werden von einem sehr gierigen Unternehmen zum Opfer gemacht. Ich bin schockiert über die Art und Weise, wie die Leute, mit denen wir Geschäfte gemacht haben, uns behandeln. Ich kann es, offen gesagt, nicht glauben, wie weit wir in so vielen Dingen auseinander liegen. Wie sie sich auf Armut berufen, dass sie links und rechts Geld verlieren, während sie ihren CEOs Hunderte von Millionen Dollar geben. Es ist ekelhaft. Sie sollten sich schämen.”
“Sie stehen in diesem Moment auf der falschen Seite der Geschichte. Wir stehen in Solidarität, in einer noch nie da gewesenen Einigkeit. Unsere Gewerkschaft und unsere Schwestergewerkschaften und die Gewerkschaften auf der ganzen Welt stehen uns zur Seite, ebenso wie andere Gewerkschaften. Denn irgendwann ist das Maß voll. Es kann nicht sein, dass man immer weiter schrumpft und an den Rand gedrängt wird, dass man nicht respektiert, sondern entehrt wird. Das gesamte Geschäftsmodell hat sich durch Streaming, Digitalisierung und KI verändert.”
“Dies ist ein historischer Moment und ein Moment der Wahrheit. Wenn wir jetzt nicht aufstehen, werden wir alle in Schwierigkeiten geraten. Wir werden alle Gefahr laufen, von Maschinen und Großunternehmen ersetzt zu werden, denen die Wall Street wichtiger ist als Sie und Ihre Familie. Die meisten Amerikaner haben nicht mehr als 500 Dollar für Notfälle. Das ist eine sehr große Sache, und sie lastet schwer auf uns.
“Irgendwann muss man sagen: ‘Nein, das machen wir nicht mehr mit. Ihr seid doch alle verrückt. Was macht ihr denn da? Warum tut ihr das?’ Hinter vorgehaltener Hand bestätigen sie, dass WIR das Zentrum des Rades sind. Alle basteln an unserer Kunst herum. Doch Taten sprechen lauter als Worte: und da [- in den Verhandlungen mit den Studios -] war nichts. Das war beleidigend.”
“Also kamen wir in Stärke, Solidarität und Einigkeit zusammen, mit der größten Streikabstimmung in der Geschichte unserer Gewerkschaft. Und wir haben die schwere Entscheidung getroffen, die wir Ihnen heute hier mitteilen. Es geht um viel. Es ist wirklich ernst. Und es wird Auswirkungen auf jeden einzelnen Arbeitnehmer haben. Wir haben das Glück, uns in einem Land zu befinden, das zufällig arbeitnehmerfreundlich ist, und dennoch sahen wir uns mit einer Opposition konfrontiert, die so arbeitnehmerfeindlich war, so taub für das, was wir sagen.”
“Man kann das Geschäftsmodell nicht so stark verändern, wie es sich verändert hat, ohne zu erwarten, dass sich auch der Vertrag ändert. Wir werden nicht weiterhin schrittweise Änderungen an einem Vertrag vornehmen, der nicht mehr dem entspricht, was im Moment mit diesem Geschäftsmodell geschieht, das uns aufgezwungen wurde. Was machen wir eigentlich? Möbel umstellen auf der Titanic? Es ist verrückt. Das Spiel ist also aus, AMPTP. Wir stehen aufrecht. Ihr müsst aufwachen und den Kaffee riechen. Wir sind Arbeiter und wir stehen aufrecht und wir verlangen Respekt und Anerkennung für unseren Beitrag. Ihr teilt den Reichtum, weil ihr ohne uns nicht existieren könnt. Vielen Dank.”
Warum streiken Autor:innen und Schauspieler:innen?
Die Forderungen beider Gewerkschaften decken sich. Sie wollen existenzsichernde Löhne gewährleisten, insbesondere für diejenigen, die Filme oder Fernsehsendungen für Streaming-Dienste produzieren.
- Autor:innen befürchten sehr, dass die Studios KIs, also Künstliche Intelligenzen, zur Erstellung von Drehbüchern einsetzen werden. Sie kämpfen dafür, dass ihr Beruf ein Vollzeitjob mit Zusatzleistungen bleibt; sie wollen für ihre Arbeit unabhängig vom Medium fair entlohnt werden; sie wollen, dass ihr Gehalt angemessen erhöht wird, wenn sie in Führungspositionen aufsteigen; und sie wollen die Garantie, dass ihre Jobs nicht ersetzt werden.
- Schauspieler:innen haben ähnliche Gedankengänge; sie befürchten außerdem, dass KI-Technologie genutzt werden könnte, um digitale Kopien ihrer Konterfeis zu erstellen (oder dass Darbietungen digital verändert werden könnten), ohne dass sie dafür bezahlt werden oder ihre Zustimmung geben/zurücknehmen können.
Über Einnahmen und Tantiemen
Viele Kreative in Hollywood verdienen den größten Teil ihres Geldes mit “Tantiemen”: Jedes Mal, wenn z.B. eine von ihnen geschriebene Folge wieder ausgestrahlt wird, erhalten sie einen Scheck. Das Geld stammt aus den Werbeeinnahmen, die in Werbepausen erzielt wurden. Autor:innen, Schauspieler:innen und andere Kreative hinter den Kulissen erhalten so einen Prozentsatz der Gewinne aus den Werbeeinnahmen.
Seit Jahren sind z.B. die Autor:innen der US-Unterhaltungsindustrie daran gewöhnt, Tausende von Dollar an Restzahlungen zu erhalten, wenn ihre Arbeit neu ausgestrahlt wird. Diese Schecks können bis zu 20.000 Dollar betragen und gleichen den Unterverdienst an anderen Enden aus. Wenn jemand eine Sendung auf Streamingdiensten statt im Fernsehen schaut, erhalten die Autor:innen für diese Einschaltquote so gut wie keine Vergütung.
Ein Artikel im “New Yorker” mit dem Titel “‘Orange Is the New Black’ signalisierte die Fäulnis in der Streaming-Wirtschaft” beschreibt, wie unverhältnismäßig Streaming-Erfolge und Gehälter bisher waren. Mehrere Darsteller:innen werden zitiert, dass sie nie fair entlohnt wurden.
- Auszug/Übersetzung 1:
Jenji Kohan [die Schöpferin der Serie “Orange Is the New Black”] hatte wenig Einfluss auf die Schauspiel-Gehälter, und sie und ihre Mitarbeiter:innen wussten genauso wenig über die Einschaltquoten wie die Darsteller:innen selbst. [Drehbuchautorin Tara] Herrmann erinnert sich an den Tag der Premierenfeier der letzten Staffel: “Jenji und ich wurden in einen Konferenzraum gebracht, und sie teilten uns schließlich die Zahlen mit: Hundert Millionen Nutzer hatten mindestens eine Folge gesehen, und ich möchte behaupten, dass mindestens die Hälfte alle sechs Staffeln gesehen hatte. Vom künstlerischen Standpunkt aus gesehen sind diese Zahlen atemberaubend. Und aus geschäftlicher Sicht sind sie ebenso atemberaubend. Nach der Bekanntgabe der Zahlen fragte uns der Geschäftsführer: “Wie fühlen Sie sich, wenn Sie das hören?” Jenji schwieg und sah mich an, und ich sagte: “…als ob ich meinen Vertrag neu verhandeln wollte.”
- Auszug/Übersetzung 2:
“Wir müssen das System aktualisieren”, erklärte Schauspielerin Beth Dover. “Die Studios finden Wege, unsere Löhne zu kürzen, und so werden arbeitende Schauspieler:innen der Mittelklasse aufs Kreuz gelegt.” Obwohl die Show einigen Darstellern […] zu einer großen Karriere verhalf, hatten andere zu kämpfen. Das ist im Showbusiness nicht ungewöhnlich, aber die Hauptrolle in einem weltweiten Hit verschafft einem normalerweise ein gewisses finanzielles Polster. “Wenn man ein Kind ist, hat man diese Vorstellung: Wenn ich einmal in etwas mitspiele, das die Leute wirklich sehen, werde ich reich sein und ein Haus mit Badewanne haben”, sagte Myles. “Und wenn man sich nach einer Erfolgssendung umschaut, denkt man: Wow, ich wohne immer noch in derselben Einzimmerwohnung. Sollte es denn so sein?”
KIs: Künstliche Intellizenz
Gewerkschaftsgeschäftsführer Duncan Crabtree-Ireland ging während der gestrigen Pressekonferenz, in der der Streik verkündet wurde, auf das KI-Thema ein; im Hintergrund seht Ihr u.a. Geschwerkschaftsmitglied Michelle Hurd, bekannt als Raffi aus “Picard”:
“Ein ‘bahnbrechender KI-Vorschlag’, den [die Studios] uns gestern unterbreitet haben, sieht vor, dass unsere Background-Darsteller:innen gescannt werden dürfen, dafür einen Tageslohn erhalten und dass die Studios nun Eigentümer dieser Abbilder sind und sie für den Rest aller Ewigkeit für jedes beliebige Projekt verwenden können, ohne Zustimmung und ohne Vergütung. Wer glaubt, dass dies ein ‘bahnbrechender Vorschlag’ sei, sollte noch einmal darüber nachdenken.”
Die Alliance of Motion Picture and Television Producers (AMPTP), die im Namen von Hollywood-Firmen verhandelt, erklärte, sie habe sich um eine vernünftige Einigung bemüht, und das in einer Zeit, in der die Branche durch die Streaming-Revolution und die Pandemie ins Wanken geraten sei. “Die Gewerkschaft hat sich bedauerlicherweise für einen Weg entschieden, der für Tausende von Menschen, die von der Branche abhängig sind, finanzielle Härten mit sich bringen wird”, so die Allianz in einer Pressemitteilung. “Wir sind zutiefst enttäuscht, dass die [Schauspielgewerkschaft] SAG-AFTRA beschlossen hat, die Verhandlungen abzubrechen. Das ist die Entscheidung der Gewerkschaft, nicht unsere.”
Pausierende Hollywood-Produktionen
Die Auswirkungen des seit Mai laufenden Autorenstreiks sind überall spürbar.
Beispiele von Filmproduktionen, die bereits pausieren
- “Blade” (2025, Disney): mit Mahershala Ali!
- “Community — The Movie” (Drehstart 2025, Peacock): mit Donald Glover!
- “El Muerto” (2023, Sony): Veröffentlichungstermin auf unbestimmte Zeit verschoben.
- “Thunderbolts” (2025, Disney): und noch ein Marvelfilm; aber pausiert!
- “Spider-Man: No Way Home”-Fortsetzung (Sony): Drehbuchphase pausiert.
Beispiele von Serienproduktionen, die pausiert wurden
Der Autorenstreik hat auch Produktionspläne von Serien beeinflusst. Da die TV-Saison 2022-2023 zum Zeitpunkt des Streikbeginns gerade zu Ende ging, waren laufende Serien nicht betroffen. Doch als die letzten Folgen derselben TV-Saison ausgestrahlt wurden, beriefen die Studios, wie es so üblich ist, die Autorenteams für kommende Staffeln ein; doch viele reagierten darauf diesmal nicht. Die Seriensaison 2023-2024 wird die stärkeren Auswirkungen des Streiks zu spüren bekommen. Hier eine Liste nennenswerter Serien, die bereits jetzt pausieren:
- American Horror Stories (FX/Hulu)
- American Horror Story (FX)
- Andor (Disney+)
- Blade Runner 2099 (Prime Video)
- The Boys (Prime Video)
- Daredevil: Born Again (Disney+)
- The Handmaid’s Tale (Hulu)
- A Knight of the Seven Kingdoms: The Hedge Knight (HBO/Max)
- The Last of Us (HBO)
- The Mandalorian (Disney+)
- The Penguin (Max)
- Severance (Apple TV+)
- Stranger Things (Netflix)
- Strange New Worlds (Paramount+)
“Star Trek” & der Hollywoodstreik
Seit gestern steht also auch das “Star Trek”-Franchise still. Dies wird so bleiben, bis Studios und Kreative zu einer Einigung kommen. Die Produktion der dritten Staffel von “Strange New Worlds” hätte im Mai beginnen sollen, kurz nach den Nachdrehs für “Discovery”, Staffel 5. Beides fand wohl noch nicht statt.
Wenn man sich bis Ende Juli einigt, wäre der 2023er der kürzeste Streik seiner Art. Der bisher kürzeste Streik fand 1973 statt, genau zu dem Zeitpunkt, als Gene Roddenberry NBC gerade dazu bringen wollte, “Star Trek” wieder auszustrahlen. Der längste Autorenstreik der Geschichte war 1988 und dauerte ganze 22 Wochen. Er fiel mit dem Beginn der zweiten Staffel von “Star Trek: Das nächste Jahrhundert” (TNG) zusammen und legte die Produktion lahm, sodass sie auf recht wackligen Beinen stehend veröffentlicht wurde. Trekkies vom Dienst werden jetzt nicken und zustimmen, dass sich die Serie erst ab Staffel 3 zu stabilisieren wusste.
Studios und Streaming-Services sehen sich nun womöglich gezwungen, großen Events wie der Comic Con abzusagen; denn ihre Schauspieler:innen können sie nun nicht dorthin entsenden. Zwar hindern Gewerkschaften ihre Mitglieder nicht, an Conventions teilzunehmen und Autogramme zu geben. Allerdings ist es untersagt, über Serien und Filme zu sprechen; denn dies ist einer der Jobs/Aktivitäten, die bestreikt werden. Mit Cast & Crew auf Conventions zu werben, wird dadurch also schwierig für Studios und Streamingdienste. Vermutlich wird im Ausgleich vermehrt auf Online-Marketing gesetzt werden.
Tja, wenn Paramount nicht “Prodigy” abgesetzt hätte, dann könnten sie die (durch die Streiks entstehende) klaffende Contentlücke, die auf sie (und uns) zukommen wird, mit Staffel 2 schließen. Tja.
Tweets zum Thema
Melissa Navia, die das Schiff in “Strange New Worlds” fliegt, schrieb vor einigen Stunden: Heute Abend streiken wir! Aber zunächst sei gesagt: “Star Trek” und mein verstorbener Partner Brian Bannon haben mein Leben verändert. Nächste Woche wird er in #StrangeNewWorlds geehrt. Er war eine Naturgewalt, überlebensgroß und zu hell für diese Welt. Ein Nebel scheint also passend. [Bild der Enterprise-Brücke. Auf dem Schirm der “Bannon-Nebel”.]
Tonight we go on strike, but first: Star Trek & my late partner Brian Bannon changed my life. Next week’s #StrangeNewWorlds honors him. He was a force of nature, larger than life, and too bright for this world. So a nebula seems fitting. #BannonsNebula @AkivaGoldsman @alonsomyers pic.twitter.com/bNla1QaxRe
— Melissa Navia 🚀 (@melissaCnavia) July 14, 2023
Schauspieler Anson Mount (Pike, “Strange New Worlds”): Wie ihr wisst, hat sich meine Gewerkschaft der Writers Guild angeschlossen, um die größte Arbeitsniederlegung zu organisieren, die die Unterhaltungsindustrie seit über 60 Jahren erlebt hat. Da ich die Werbung für alle Projekte, an denen ich beteiligt bin, einstellen werde, möchte ich die Gelegenheit nutzen, um einige Fragen zu beantworten, die Ihr vielleicht über den Streik habt.
As you know, my union has joined the Writers Guild in the largest labor walkout the ent. industry has seen in over 60 years. Since I’ll be ceasing my promotion of all projects I’m associated with, I’ll take this opportunity to answer some questions you may have about the strike.
— Anson Mount 🖖 (@ansonmount) July 14, 2023
Anson Mount zur Frage, wie man den Streik unterstützen kann: Um einem möglichen Rechtsstreit aus dem Weg zu gehen, werde ich hier einfach sagen, dass ich wahrscheinlich alle meine Streaming-Dienste in absehbarer Zeit abbestellen werde.
I’ll steer clear of potential litigation by simply stating that I will likely be cancelling all of my streaming services for the foreseeable future.
— Anson Mount 🖖 (@ansonmount) July 14, 2023
Anson Mount zur Frage, ob es PUBLIC-DOMAIN-Schutzklauseln geben werde, die physische Veröffentlichungen von Streamingsendungen erzwingen, um sicherzustellen, dass nicht ganze Werke für immer verloren gehen, sobald sie aus Onlinebibliotheken gelöscht werden: Nichts davon liegt in unserem Einflussbereich. Und PUBLIC DOMAIN ist ein Wunschtraum. Wenn es als Eigentum aufgegeben wird, kann es nicht als Verbindlichkeit und damit als Steuer absetzbar gelten. Damit will ich nicht sagen, dass ich diese Taktik unterstütze. Ich hasse sie sogar.
None of that is within our purview. And public domain is a pipe dream. If it is relinquished as an owned property, it cannot exist as a liability and, therefore, a tax write-off. None of this is to say I support that tactic. I hate it actually.
— Anson Mount 🖖 (@ansonmount) July 14, 2023
Anson Mount zur Frage, ob er über KI-Verwendung in der Unterhaltungsindustrie besorgt sei: YES! Es gibt einen Grund, warum sie sich weigern, über diesen Punkt zu verhandeln: Sie sehen eine zukünftige Möglichkeit, 1) uns als digitale Dateien zu besitzen und 2) uns somit aus der Kostenabrechnung herauszunehmen.
YES! There is a reason they are refusing to negotiate this point: they see a future opportunity to 1) possess us as digital files, and 2) thus, cut us out of the expense report.
— Anson Mount 🖖 (@ansonmount) July 14, 2023
Aaron J. Waltke, Drehbuchautor und ausführender Produzent bei “Prodigy”: [Ein Videoclip, in dem wir Griffin Mill sehen, gespielt von Tim Robbins, im Film “The Player” (1992); er sagt: “Ich habe nur gerade darüber nachgedacht, was für ein interessantes Konzept es ist, den Autor aus dem künstlerischen Prozess auszuschließen. Wenn wir nur diese Schauspieler und Regisseure loswerden könnten, hätten wir vielleicht etwas.”]
Thinking about this clip from “The Player” (1992) for no reason at all… pic.twitter.com/HJzGuVhla3
— Aaron J. Waltke (@GoodAaron) July 13, 2023
Mike McMahan, Schöpfer der Serie “Lower Decks” und Autor der unveröffentlichten achten TNG-Staffel: Mann, wenn sich die Studios schon über das Hupen geärgert haben, dann werden sie eine Armee von wütenden, extrovertierten Schauspielern auf den Streikposten wirklich hassen. Die Drehbuchautoren singen nicht einmal — die Schauspieler werden zu CHORMASCHINEN.
Man, if the studios were annoyed with the honking, they're really going to hate an army of angry, extroverted actors on the picket line. The writers don't even chant – actors are going to be CHANT MACHINES.
— Mike McMahan (@MikeMcMahanTM) July 14, 2023
“Discovery”-Autor Carlos Cisco in einem Tweetgespräch über den Umstand, dass Showrunner oft bei Mitarbeiter:innen nachfragen, ob sie schon bezahlt wurden; falls nicht, rufen sie dann bei den Studios an, um an die Gehaltsauszahlung zu erinnern: Es dauerte 2,5 Monate, bis ich meinen ersten Gehaltsscheck für Staffel 5 von Discovery erhielt.
Took 2.5 months before my first season 5 paycheck came in on Discovery. https://t.co/P8XxAleOYd
— Carlos Cisco (@carlos_cisco) July 14, 2023
Anson Mount über ein Zitat von Disney-Chef Bob Iger, der die Streik-Erwartungen für “nicht realistisch” und die Entwicklungen für “sehr beunruhigend” halte: Und das von einem Mann, der jährlich 27 Millionen Dollar verdient, ohne Boni (die fast doppelt so hoch sind) und Aktienoptionen. Der Mangel an Selbstwahrnehmung in diesem Geschäft erstaunt mich immer wieder.
This from a man who earns $27M annually, not including bonuses (which almost double that figure) and stock options. The lack of self awareness in this business never ceases to amaze me. https://t.co/Z09PEwqzte
— Anson Mount 🖖 (@ansonmount) July 13, 2023
Wilson Cruz (Culber, “Discovery”), auch über Bob Iger: Habe ich Euch jemals erzählt, dass mir 1994 (während der “My So-Called Life”-Premiere), als ich nach einem UPFRONT-Empfang auf mein Auto wartete, die Führungskraft eines Senders sein Parkticket gab und mich also als Parkservice behandelte? Ich erwiderte, ob das Auto dann mein Bonus sei.
Have I ever told you that in 1994 (the season My So-Called Life premiered) while waiting for my car at the valet after an Upfronts reception in Pasadena a certain network exec handed me his valet ticket, mistaking me for the valet? I asked him if the car was my bonus?
— Wilson Cruz (@wcruz73) July 13, 2023
“Strange New Worlds”-Autor Bill Wolkoff über den Autorenstreik: Jedes Jahr entlassen die Studios, anstatt Urlaubsgelder auszuzahlen, Mitarbeiter:innen der Schreibstuben […]. Das ist eine gängige Praxis in der Branche. Die TV-Autor:innen/Produzent:innen bezahlen die Mitarbeiter:innen (gerne) aus ihrer eigenen Tasche, um dieses Defizit auszugleichen.
Every year in lieu of a holiday bonus studios lay off writers room support staffs during Xmas & new years when shows are idle. It's a common industry practice. So TV writer/producers (gladly) pay the staff out of their own pockets to cover this deficit. Please spare me this bs. https://t.co/UuRmKop4AR
— Bill Wolkoff (@flying_lobster) July 13, 2023
“Prodigy”-Co-Produzent Jennifer Muro als Reaktion auf die Rede von Fran Dreschner (siehe ganz oben): Was Fran Drescher sagte, ist das, was wir in der Zeichentrickbranche seit Jahrzehnten erleben. [Die Zeichentrickgewerkschaft] TAG ist solidarisch mit WGA und SAG. Wir haben lange Zeit allein gekämpft. Da jetzt unsere Zeit gekommen ist, wird es diesmal anders sein. Sie kennen unsere Notlage. Wir sind alle zusammen. Es gibt keinen Weg zurück.
What Fran Drescher said is how we’ve felt in The Animation Guild for decades. TAG is in solidarity w WGA and SAG. We’ve been fighting alone a long time, but now, when our turn comes, it will be different this time. They know our plight. We’re all together. There’s no going back.
— Jennifer Muro (@jennifermuro) July 13, 2023
Drehbuchautorin Tilly Bridges, die u.a. für das “Star Trek Adventures”-Rollenspiel schreibt, erinnert sich: Wir haben mal innerhalb eines Jahres SECHS gewerkschaftlich abgesicherte Zeichentrick-Episoden geschrieben, und das hat nicht mal für eine halbe Jahresmiete gereicht… NOCH VOR DEN STEUERN! Das ist unhaltbar, und das muss sich ändern!
Yep. I think @susanlbridges posted about this before, but we wrote SIX TAG-covered animated episodes over the span of a year and it wasn’t enough to pay even half a year’s rent… BEFORE TAXES
— Tilly Bridges (@TillyBridges) July 13, 2023
it’s untenable, and it’s got to change https://t.co/Hb23hbBjWh
Jeff Topolski, Autor bei “Brooklyn Nine-Nine”: [Meme]: [Ich bin immer pleite.]
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