Ein neuer Cinema-Band, diesmal über Actionfilme!
Inhalt (Klappentext)
Schon die ersten Filme aus den frühen Tagen des Kinos am Ende des 19. Jahrhunderts waren nichts anderes als Actionfilme – gezwungenermaßen. Denn die nur wenige Minuten langen Streifen konnten eben noch kein kompliziertes Drama erzählen, sie hatten Erfolg wegen der Sensation der auf der Leinwand zu sehenden Bewegung – „Movies“ eben. Viele Filme aus Hollywood und anderen Kinoländern enthielten Actionsequenzen, aber erst zu Beginn der 1970er- Jahre wurden Actionszenen zum organisierenden Prinzip: Stunts, Fights und Crashs übernahmen dabei dieselbe Funktion wie die Lieder im Musical. Mit den muskelbepackten Hünen der 1980er und 1990er wurde das Genre des Actionfilms beherrschend und zeigte seine enorme Vielfalt. Der moderne Actionheld war im Grunde der alte Westernheld, der aus der Natur in den Großstadtdschungel kam, um dann ab den 2000ern großenteils vom Superhelden abgelöst zu werden, der in Comicwelten seine Abenteuer bestand. Für „Und… Action!“ hat CINEMA, Deutschlands renommierteste Filmzeitschrift, die Archive geöffnet. Und präsentiert auf 224 Seiten die Geschichte des modernen Actionfilms, die 100 besten Filme des Genres wie etwa „Stirb langsam“ oder „Mad Max: Fury Road“, die wichtigsten Stars wie Keanu Reeves, Arnold Schwarzenegger oder Charlize Theron sowie die prägenden Regisseure wie George Miller, John Woo oder Kathryn Bigelow.
Kritik
“Und… Action” ist die nächste Reihe der Cinema-Bücher, die sich diesmal, wie könnte es anders sein, den Actionfilmen widmet. Hier werden 100 Actionfilme im Detail vorgestellt, wobei die Aufmachung wie gewohnt gut ist. Neben dem informativen Text und Textboxen mit Infos dazwischen, werden viele Bilder gezeigt, welche Szenen aus eben diesen Filmen zeigen.
Das kennt man also schon, trägt aber nicht minder zu einer gewissen Konsistenz innerhalb der Buchreihe bei. So kann man sich auch diesen Band getrost neben die vorhandenen ins Regal stellen. Was bei so einer Aufmachung natürlich wieder etwas mehr ins Gewicht schlägt, ist der Preis, aber auch das kennt man ja schon.
Und ja, wer die Reviews zu den anderen Cinema-Bänden gelesen hat, der weiß, das wir gleich zu Beginn mit dem größten Kritikpunkt aufräumen müssen: Finde ich das nicht alles auch im Internet? Und da kann man an dieser Stelle ein klares NEIN geben. Klar, man findet sicher auf einzelnen Seiten etwas mehr Input zu den jeweiligen Einzelfilmen, denn hier werden sie nur vergleichsweise kurz dargestellt. Aber das ist ja auch nicht der Anspruch dieses Bandes, denn hier werden eben die 100 Besten Actionfilme gezeigt. Und ja, in gewisser Weise ist die Liste subjektiv, aber das ist nicht schlimm, denn andere Ansichten bereichern bekanntlich den eigenen Blickwinkel.
Zunächst wird aber erstmal definiert, was denn ein Actionfilm überhaupt ist, oder woran die Kritierien festgemacht werden. Denn in diesem Buch finden sich nicht nur die obligatorischen Cop-Kracher wie etwa “Stirb langsam” sondern auch Filme wie Independence Day (ist das jetzt Science Fiction? Katastrophenfilm? Oder Actionfilm?). Auch bei James Bond kann man darüber streiten (Agentenfilm? Thriller? Actionkracher?). Und so definiert sich hier der Actionfilm eben dadurch, das die Action einen Großteil der Handlung stützt. Und deswegen tauchen hier mitunter durchaus auch Science Fiction-Filme auf.
Bemängeln könnte man an der Stelle vielleicht, das einigen Filmen mehr Raum geschenkt wird als anderen. Warum liest man über diesen Film, der einen weniger interessiert, mehr und umgekehrt? Aber das ist freilich Meckern auf hohem Niveau, denn wie gesagt, ist die Liste zum einen eben subjektiv und zum anderen sollten sich zu jedem Film die ein oder andere nette Anekdote finden lassen, so dass das Lesen nicht langweilig wird.
Das ist in der Tat bis zum Ende der Fall, wobei der Band fast schon etwas zu schnell „vorüber“ ist. Aber wer wirklich noch einen Film sucht, der kann sich am Ende ja im Index gütlich tun. Und nein, wir verraten jetzt nicht Platz 1, ihr sollt ja auch noch selber lesen ;).