Welche ältere Science-Fiction-Serie könnten wir uns denn unter die Lupe nehmen? Da kommt “Stargate” doch gerade Recht…
Nicht nur wegen der aktuellen Fedcon sondern auch wegen simpler Unkenntnis (ihr wisst schon, Frau und so) steht ein Stargate-Rewatch an. Grund genug, den hier zu begleiten.
Auch, weil ja ein Reboot bzw. eine Weiterführung durch Amazon ansteht (bitte bitte kein Reboot – es gibt so gute Ansätze die Story auch für eine neue Generation von Zuschauern zugänglich zu machen).
Erwartet aber keine großen Rezensionen zu einzelnen Folgen. Das hier wird eher ein Abtauchen in die Vergangenheit mit der ein oder anderen Erinnerung an früher.
Die zweite Hälfte der ersten SG-1 Staffel zieht stellenweise schon etwas deutlicher an. So langsam entwickelt sich nicht nur die Serie sondern auch die Produktion zu einem eingespielten Team. Auch hier sehen wir uns kurz und knapp die Episoden an.
1×12: Blutsbande
Zurück auf Chulak. Hier lernen wir Teal’cs Familie und den obercoolen Bra’tac kennen, der später ein wichtiger Verbündeter werden wird und einfach auch genial verkörpert wird von Tony Amendola. Auch sonst ist diese Folge wieder ein Charakterstück gepaart mit etwas Action, das aber zu überzeugen vermag.
Klar, man kann sich fragen, warum Goa’uld-Larven einfach so in der Wildnis stehen und von Daniel getötet werden können. Im Übrigen steht hier einer der ersten NID Auftritte im Hintergrund, denn die wollen eben jene Larven bergen. Das NID wird im späteren Verlauf noch für einigen Wirbel sorgen. Auch heute noch ist die Folge gut schaubar.
1×13: Feuer und Wasser
Ich gebe zu, bereits vor knapp 30 Jahren war ich von der Folge eher gelangweilt. Was interessiert mich ein oller Außerirdischer, dessen Freundin von Ra getötet wurde? Zumal er dann nichtmal SG-1 hilft und in späteren Folgen nicht mehr auftaucht. Zudem: 5000 Jahre ist eine lange Wartezeit….
Ansonsten ist es zwar durchaus nett, das Daniel vermisst wird und wie das Gedächtnis von SG-1 manipuliert wurde, aber auch im Rewatch bleibt die Folge eher Mittelmaß.
1×14: Der Kuss der Göttin
Diese Episode kann aus dem Vollen schöpfen und erklärt, wo die Kleinen Goa’uld herkommen ;). Mit Hathor taucht eine sehr attraktive Gegenspielerin auf, die allen auf der Basis den Kopf verdreht (auch wenn man drüber streiten kann das sie das Stargate von Mexico aus in den USA spüren kann).
Auch hier wird wieder eine Menge für die Mythologie der Serie getan und auch ein Sarkophag ist mit von der Partie. Gemäß dem Status quo muss dieser aber zerstört werden – leider und irgendwie auch unnötig. Musste man in der Videovariante damals noch ganz genau hinschauen, um Hathor am Ende aus den Flammen gehen zu sehen, kann man das in HD nun ziemlich eindeutig sehen – auch wenn meine Mitgucker das trotzdem nicht gesehen haben, seufz.
Übrigens wird hier Daniel quasi zum Beischlaf gezwungen, wie später Sha’re auch – auch das in einer heutigen Serie wohl eher fragwürdig. Aber damals war alles noch ein bisschen anders…
1×15: Cassandra
Die Folge ist vermutlich nur deswegen interessant, weil am Ende ein Goa’uld-Schiff gezeigt wird. Ansonsten fand ich sie auch im Rewatch etwas langweilig. Vor allem da es (scheinbar) schon wieder um eine Seuche geht und vor allem am Ende wenig Zweifel daran bestehen, dass die Helden überleben.
Okay, es erweist sich als Plan von Nirrti (hier noch durch die Bank als ER bezeichnet) und keine Seuche und Cassandra wird in den weiteren Staffeln noch einige Auftritte haben, aber ein bisschen Action habe ich dann doch vermisst.
1×16: Vergeltung
Trotz des Auftauchens von Apophis und einer entscheidenden, moralischen Frage – nämlich: was hat Teal’c alles Böses getan? – bleibt der Rest der Folge eher schwach.
Das moralische Dilemma wird nur kurz angeschnitten und natürlich muss Teal’c das Dorf retten, um sich zu rehabilitieren. Ebenso wird angedeutet, das er quasi den Schwachen Vater mit Absicht erschossen hat. Das mag auch so gewesen sein, seine wahren bösen Taten kommen hier aber fast schon etwas zu kurz und werden am Ende halt gar nicht mehr thematisiert. Das geht besser.
1×17: Enigma
Erster Auftritt der Tollaner, wobei man nun in HD erst so richtig sieht, wie billig der Vulkan im Hintergrund des Planeten eigentlich ist. Trotzdem werden mit den Tollanern interessante Personen eingeführt, die uns noch einige Staffeln begleiten werden. Hier wird auch gut das moralische Dilemma aufgeführt, denn der NID hätte die Tollaner gerne gefangen genommen.
Vor allem auch das Auftauchen der Nox zeigt dann eindrucksvoll, auf welcher Augenhöhe die beiden Kulturen sind und was die Erde noch zu lernen hat. Ja, es ist auch mal wieder eine kostensparende Basis-Folge, die trotzdem mit zu einem der Highlights gehört.
1×18: Im ewigen Eis
Vor 30 Jahren hab ich ja schon fast mit Sam und Jack mitgefroren, als diese in der Arktis stranden. Jetzt in HD kann man deutlich sehen, das die Kulissen nur Pappe sind und die Darsteller nicht wirklich frieren. Deswegen verliert die Folge einiges an Atmosphäre, zählt aber trotzdem noch zu den Highlights.
Denn mit dem zweiten Tor und der Basis in der Arktis werden einige wichtige Sachen für die Zukunft etabliert. Fast könnte man meinen, die Produzenten hatten damals schon einen Plan. Und natürlich weiß die Folge auch so zu gefallen. Wobei weder Sam noch Jack auf die Idee kommen, einen anderen Planeten zur Flucht anzuwählen und von dort zurück zur Erde zu gehen, aber hey…
1×19: Übermenschen
Eine Folge, die im späteren Verlauf sogar eine Fortsetzung erhält, hier aber vor allem durch den nervigen Harlan so richtig nervt. Die Idee der Doppelgänger ist zwar ganz nett, aber in der Science Fiction halt auch nichts Neues. Immerhin dürfen Jack und Teal’c mal kämpfen…
Tja, was soll man zu dieser in einem Lagerhaus gedrehten Folge sonst noch sagen? Besser schnell zum Season 1 Finale weitergehen.
1×20: Die Invasion Teil 1
Hier wird das übliche Klischee des Paralleluniversums bedient, das in Stargate zugegeben noch neu ist. So gesehen ist es auch hier faszinierend, die verschiedenen Inkarnationen unserer Helden zu sehen.
Auch hier findet das meiste natürlich offscreen statt. Die großen Städte werden vernichtet, aber wir sehen nur rote Flecken auf der Landkarte. Auch das Goa’uld-Schiff sehen wir nur andeutungsweise und die angreifenden Jaffa scheinen etwas gemütlich vorzugehen. Wobei der Nabel der Welt wohl sowieso das Stargate-Center ist und wir auf allzuviel Blut verzichten.
Trotzdem eine gute Folge und eines der Highlights der ersten Staffel.
1×21: Die Invasion Teil 2
Und auf ein Highlight folgt sogleich ein Tiefpunkt, in dem Fall eine Bottle Show. Eine Episode, die mit Clips aus vorangegangenen Episoden bestückt ist, um Geld zu sparen.
Zurecht ist diese Episode unter Fans eine der schlechtesten und traurigerweise wird es bis zur 6.Staffel noch solche Bottle Shows geben. Auch Senator McKinsey wird uns erhalten bleiben. Am besten schnell weiter…
1×22: Die Invasion Teil 3
Das Finale der ersten Staffel war damals eine der Highlight-Episoden für mich. Im Rewatch war ich aber eher gelangweilt, wohl, weil die Unzulänglichkeiten der Folge immer mehr auffallen.
Okay, das Raumschiff ist gut gemacht und mit vielen Hieroglyphen auch sehr detailreich, schaut man genauer hin, schleicht SG-1 aber immer durch den selben Gang. Mal nach rechts, von links, von oben… es ist immer dieselbe Kulisse und das stört halt zunehmend und massiv. Herausragend ist daher nur, das Klorel, wieder gespielt von Alexis Cruz, sich mit O’Neill einen Schlagabtausch liefern darf. Hier wird übrigens schon vorweg genommen, das Apophis Sha’re geschwängert hat, wenn man dem Dialog genau folgt.
Und natürlich das durchaus spannende Ende mit der Ankunft der feindlichen Schiffe bei der Erde. In Deutsch musste man gar nicht so lange warten, da die Serie mit einiger Verzögerung hier gestartet war und man nahtlos in die zweite Staffel gehen konnte. Ein Luxus der aber schon bald verflog…
Insgesamt bietet die erste Staffel von Stargate vor allem zu Beginn einige richtig fette Gurken, vor allem gegen Ende aber auch einige Highlights. Es bleibt eine durchwachsene Staffel, aber als Auftakt kann man sicher damit leben.
Staffelfazit: