Wir sehen uns den nächsten Band der Monatsreihe an.
Inhalt (Klappentext)
Die fünfte und finale Story um den großen Jedi-Meister Obi-Wan Kenobi, der seine Tagebücher vorerst schließt, als sich der Sandsturm wieder legt. Doch in den Gefahren der Jundland-Wüste auf Tatooine entdeckt er kurz darauf etwas völlig Unerwartetes … UND: „Sand“ – Der nächste Teil der aktuellen Darth Vader-Story. Anakin Skywalker sagte in Angriff der Klonkrieger einst zu Padmé Amidala: „Ich mag Sand nicht“. Doch was bedeutet er nun für den Dunklen Lord der Sith?
Kritik
Ausgabe 92 beendet die Obi-Wan-Kurzgeschichten, die ja als zweite Geschichte in dem Band eingeflochten waren. Zeichnungstechnisch ist man über jeden Zweifel erhaben, denn hier ist der Detailgrad sehr hoch, man kann auch in den Hintergründen alles sehen und auch bei vermummten Figuren wie Darth Vader gelingt es erneut ganz gut, ihre Gefühlsregungen auszudrücken.
Storytechnisch ist man hier allerdings wieder sehr zwiespältig unterwegs. Zum einen ist da die Obi-Wan-Geschichte zu nennen, die sich ja noch nie durch sonderlich viel Tiefgang ausgezeichnet hat und kleine, aber meist unbedeutende Schnipsel, von vielleicht einer Ausnahme abgesehen, gebracht hat. Das ist hier halt leider nicht anders, denn im großen Ganzen sind auch die Ereignisse hier bedeutungslos.
Dabei ist diesmal gerade diese Geschichte interessanter als der Teil um Vader. Denn Ben rettet einen Sturmtruppler, der einen Tusken-Überfall überlebt hat. Den bringt er sogar in seine Hütte, um ihn gesund zu pflegen, woraus man ein wunderschönes Szenario hätte stricken können, in dem der Truppler um seine Überzeugungen zum Imperium kämpft. Aber auch so hätte man nach dessen Flucht noch das ein oder andere daraus machen können, immerhin hat er einen Jedi getroffen. Das geht aber halt leider völlig unter – zurück zum Dienst, vielleicht waren das nur Wahnvorstellungen…
So kommt halt leider die Obi-Wan-Story, oder die Stories wenn wir sie in der Gesamtbetrachtung sehen, nicht über Mittelmaß hinaus. Und leider sackt auch der Darth Vader-Teil gewaltig ab, was vor allem daran liegt, das hier, bis auf das Ende, kaum gesprochen wird. Beim Kampf gegen die abtrünnige Gouverneurin schnappt sich Vader einen Podrenner und will Sabé befreien. Das wird in teils großformatigen Bildern, in denen Vader über die Ebenen prescht, dargestellt. Sicher nett anzusehen, aber halt leider auch ohne Text, so das die Seiten im wahrsten Sinne des Wortes wie im Flug vergehen.
Eingebettet in diesen Flug sind dann Rückblenden an Anakin und Padmé, also Szenen aus den ersten drei Filmen. Die sollen zeigen, warum Vader so empfindet, wie er es eben in dieser Situation tut und Sabé zur Hilfe eilt. Den meisten Fans wird das aber schon bekannt sein und so wirkt diese Aneinanderreihung dieser Szenen eher so, als hätte man die “Laufzeit” (respektive Seitenzahl) dieses Comics künstlich gestreckt.
Am Ende wird es zwar nochmal kurz spektakulär bei der Rettungsaktion, das Ruder wird dadurch aber auch nicht mehr herumgerissen. Und sollte es nicht eigentlich um den Kampf gegen Crimson Dawn gehen? Was ist denn nun mit Qi’ras Plan gegen Vader und den Imperator? Irgendwie scheint man die übergeordnete Story aus den Augen verloren zu haben. Was beim “Krieg der Kopfgeldjäger”, auch durch den hohen Veröffentlichungsrhythmus der einzelnen Bänden, noch episch daher kam, ist inzwischen hier irgendwie total versandet. Gut, dafür kann jetzt Panini natürlich nichts, denn auch in den USA schaut es wohl ähnlich aus.