Showrunner Alex Kurtzman sprach kürzlich über mögliche Neuproduktionen und mögliche Crossovers: “Picard”/”Prodigy”, “Voyager”/”Prodigy” und “Sektion 31”. Fest steht nichts. Er betonte insbesondere, dass Crossovers einen guten Grund haben müssen.
Wie bereits berichtet, äußerte sich schon letzte Woche Akiva Goldsman, einer der ausführender Produzenten von “Strange New Worlds”, über die Entwicklungen des Franchises und betonte, dass die Kombination des Einzelepisoden-Erzählstils, des lockeren Wechsels zwischen den Genres (Horror, Comedy, Action, Drama) gepaart mit staffelübergreifenden Charakterentwicklungen eine der großen Vorzüge des Streamingzeitalters sei. Besonders in den 1960ern bis 1990er Jahren hatten Entscheidungsträger auf die Gleichförmigkeit aller Charaktere bestanden, um Werbeeinnahmen zu sichern, deren Planbarkeit und Stabilität von der erzählerischen ‘Stabilität’ der Serien abhingen. Auch Crossover waren eine Seltenheit. Das neue, an Streamingdienste gewohnte Publikum hat sehr eigene Erwartungen entwickelt.
Die Wandelbarkeit jüngerer “Star Trek”-Serien beschränkt sich aber, wie wir wissen, nicht nur auf einen vermehrten klassischen Genrewechsel, sondern betrifft eben auch Crossover: Charaktere der einen Serie erscheinen im Setting der anderen. Janeway und Chakotay aus “Voyager” sind Bestandteil des “Prodigy“-Universums, Seven of Nine aus “Voyager” gehört zum “Picard“-Cast und “Lower Decks” wird dieses Jahr ein Crossover mit “Strange New Worlds” erleben. Dass selbst Charaktere aus Animationsserien Live-Action-Produktionen einen Besuch abstatten, wird produktionstechnisch nicht als Hürde empfunden und ist ein weiteres Beispiel für die Freude am Genrewechsel.
Rein erzählerisch kann der Wunsch nach Crossovern zum Problem werden. Es gibt nur wenige organische Gründe, gemeinsame Episoden zwischen den verschiedenen Serien zu rechtfertigen. Es darf nicht in Kitsch ausarten.
Alex Kurtzman, Showrunner von “Strange New Worlds” und “Discovery”, erklärte im Interview mit dem SFX Magazine (April 2023, Ausgabe 364), dass er keine Probleme mit Anspielungen habe, aber tatsächliche Überschneidungen würden wirklich nur dann angestrebt, wenn sie durch eine gute Geschichte gerechtfertigt werden.
Die Annahme des Fandoms, dass die Besatzung der U.S.S. Protostar aus “Prodigy” doch mit Charakteren aus “Picard” interagieren könne, verneinte Kurtzman und erklärte: “Ich möchte betonen, dass solche Dinge nur dann zusammengebracht werden sollten, wenn es einen unglaublich großartigen Grund dafür gibt.” Er sagte außerdem: “Es gibt Arten von Crossovern: Wir werden es überall erleben, dass Serien anfangen werden, mit Querverweisen zu arbeiten; Querverweise, die in verschiedenen Zeitlinien passieren, für ein zusammenhängendes Universum. Ja.” Ein Beispiel für solch einen Querverweis ist vermutlich die Erwähnung von “Enterprise” in einer der kommenden “Strange New Worlds”-Episoden.
Insbesondere “Lower Decks” ist voll von Anspielungen auf ältere “Star Trek”-Serien. Das Crossover mit “Strange New Worlds” wird mit Spannung erwartet. Viele Trekkies hoffen auf Details darüber, doch Cast & Crew verbleiben vage. Auch eine Legacy-Serie ist im Gespräch, die “Star Trek: Picard” folgen könnte und in der Charaktäre aus TNG und aus anderen Trekserien auftreten würden.
Da Captain Janeway (Kate Mulgrew) in “Prodigy” vorkommt, stellen Fans die Frage, ob die Schauspielerin Kate Mulgrew wohl auch in Live-Action zurückkehren könne. Kurtzman schiebt diesen Gerüchten einen Riegel vor. Janeway sei zwar auf dem Radar, aber: “Wir haben Pläne für neue Dinge. Ich spreche hier über nichts Konkretes. Es gibt eine ganze Reihe von Plänen, und ihr werdet bald davon hören. Wir werden das ‘Star Trek’-Universum weiter ausbauen, absolut.”
Was eine Serie über Sektion 31 angeht — über den Geheimdienst der Sternenflotte —, in der möglicherweise Oscarpreisträgerin Michelle Yeoh die Hauptrolle spielen wird, antwortete Kurtzman gleichermaßen diplomatisch: “Wir sind immer noch sehr aufgeregt über ‘Sektion 31’. Und das ist alles, was ich sagen werde.” Die Idee einer “Sektion 31” wird seit mindestens vier Jahren gepitcht.
Star Trek Archer… Es wäre sooo cool
Herr Kurtzman möge bitte zu seinen Zeichentrick- und Comic-Serien zurückgehen. Bei Star Trek hat er leider nur Schaden angerichtet.