Der neue Buffy-Band bei uns im Review.
Inhalt (Klappentext)
Das ehrgeizigste Event in der Geschichte von Buffy the Vampire Slayer beginnt. Die Wahrheit über das Multiversum kommt heraus, und das ultimative Böse trifft in Sunnydale ein! Buffy, Willow und Giles begreifen so langsam das wahre Ausmaß des endlosen Krieges, an dem die Jägerinnen beteiligt sind, doch währenddessen versuchen andere, das Ergebnis zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Der Rat hat zu viel Zeit und Mühe in seine Pläne für das Multiversum gesteckt, um sie sich von einem rebellischen Wächter und einer aufmüpfigen Jägerin durchkreuzen zu lassen. Aber dank der Hilfe einiger unerwarteter Verbündeter und der neuen Gang wird Buffy vielleicht doch noch beweisen können, dass sie die Auserwählte ist. Wird sie genügend Verbündete finden, um das ultimative Große Böse aufzuhalten?
Kritik
Der neunte Buffy-Band signalisiert das Finale der momentanen Reihe. Zeichnungstechnisch ist man dabei auf dem Niveau der anderen Bände geblieben. Sprich: Die Ähnlichkeiten zu den Schauspielpendants sind nahezu nicht mehr gegeben und es herrschen viele einfarbige Flächen vor, vor allem bei den Hintergründen aber auch bei den Gesichtern der Charaktere. Immerhin vermögen selbige durchaus Emotionen in ihrem Gebaren auszudrücken, und wer die ersten Bände der Neuinterpretation kennt, der wird auch mit dem neunten Band klarkommen.
Storytechnisch geht es diesmal gegen den Einnerungen-raubenden Über-Vampir Silas. Und dabei kommen der Riege um Buffy auch andere Buffys aus dem Multiversum zu Hilfe. Oder, anders ausgedrückt, die Buffy (Spike und Konsorten) aus dem Universum der bekannten TV-Serie. Das wird zwar nicht explizit gesagt, ist aber stellenweise ziemlich offensichtlich. So schön es auch ist, die Reboot-Buffy mit der alten Buffy kämpfen zu sehen, so muss man aber auch bemängeln, das hier durchaus mehr drin gewesen wäre. Denn eine Interaktion der beiden Inkarnationen ist nahezu nicht vorhanden, dabei hätte sich doch, nachdem es bereits im Vorgänger noch nicht dazu kam, doch angeboten.
Stattdessen konzentriert man sich hier auf den Kampf gegen Silas. Da wird lustig durch Portale gesprungen, gemetzelt und geschnetzelt und… ja, nun, das war es eigentlich schon, denn dieser Kampf umspannt fast tatsächlich 2/3 des Bandes. Da gibt es zwar auch ein paar schöne Szenen, etwa wenn es an den Erinnerungsklau unserer Helden geht und ihre Unsicherheiten zutage treten. Leider wird auch das nicht konsequent weitergedacht und zu ausgiebigen Charakterszenen genutzt. Die Helden sind schnell außer Gefecht, aber keine Sorge, sie überleben alle, denn es sind ja genug aus dem Multiversum da.
Charaktermomente gibt es lediglich in einigen kurzen Szenen, etwa wenn Giles gesteht, das er Buffy als seine Familie ansieht. Gut, zumindest in der alten Buffy-Comicfortsetzung hat ja dann der Buffy-Humor wieder alles rausgerissen, aber der ist halt hier eigentlich überhaupt nicht vertreten. Hinzu kommt, das man am Ende lieber erstmal feiern geht, statt den Körper von Silas zu vernichten, was natürlich dazu führt, das man die Schergen des Bürgermeisters noch verfolgen und besagten Körper zerstören muss. Das wirkt halt an der Stelle schon etwas zu sehr zurechtgebogen, um in diesem überlangen Band noch eine Art Ausklang anzufügen.
Und der ist eigentlich noch mit einem kleinen Cliffhanger versehen. Zwar sind die Bösen alle besiegt, und die Helden alle soweit wieder da, wo sie hingehören – eigentlich behält aber ein Handlanger von Mr. Trick noch Silas’ Erinnerungen, was durchaus noch weiteren Stoff hätte geben können. Laut dem Vorwort wird es dazu aber, zumindest in dieser Konstellation, nicht kommen, da die Rechte an Buffy-Comics erneut verkauft wurden. Bis es also weiteren Nachschub gibt, und möglicherweise ein weiteres Reboot, dürfen wir uns mit diesem dicken Band begnügen.