Der dritte Kunstwirker-Band bei uns im Review.
Inhalt (Klappentext)
Auf der Insel Kavekana konstruiert Priesterin Kai als Geschäftsmodell sozusagen Götter auf Bestellung. Und ihre Kreationen eignen sich perfekt für die Arbeit der Kunstwirker und Kunstwirkerinnen der Alten Welt. Jenseits des Ozeans gedeihen hingegen immer noch echte Gottheiten, unberührt von den Götterkriegen, die die Stadtstaaten Alt Coulumb und Dresediel Lex nachhaltig verändert haben. Bei dem Versuch, den sterbenden Gott eines Freundes zu retten, wird Kai schwer verletzt und aus dem Geschäft ausgeschlossen, da ihr selbstmörderischer Rettungsversuch als Beweis für ihre geistige Instabilität gewertet wird. Als die in Ungnade gefallene Priesterin versucht, die Ursache für den Tod des Gottes zu ergründen, prallt sie gegen eine Wand aus Schweigen und Verschwörung, an der sie zu zerbrechen droht. Es sei denn, sie reißt sie ein.
Kritik
Der dritte Kunstwirker-Band entführt uns erneut in die Fantasywelt von Max Gladstone. Wie bereits bei den Vorgängern, erzählt jeder Band eine einzelne Geschichte und es wird keine durchgehende Handlung erzählt. Charaktere aus den ersten beiden Bänden bekommen, wie hier, maximal einen Cameo-Auftritt verpasst. Das ist auf der einen Seite natürlich schon, so das man ohne Vorkenntnisse mit jedem Band der Reihe anfangen kann.
Auf der anderen Seite wird man auch hier quasi “in die Welt” geworfen. Es gibt kein Glossar und viele der Spezialbegriffe werden nicht erklärt, sondern man muss sie sich im Laufe der Geschichte aus dem Kontext erschließen. Das war auch schon in den ersten beiden Bänden so und klappt auch recht gut, trotzdem kann dies auf den ersten Blick abschreckend wirken.
Zudem weisen die Geschichten der Kunstwirker-Reihe immer denselben Aufbau auf und auch Band 3 macht hier keine Ausnahme. Es gibt einen (Götter-)Mord und unsere Helden müssen ermitteln und am Ende kommt es dann zu einem großen Finale, bei dem alle Verschwörungen aufgedeckt werden. Dieser Aufbau funktioniert auch hier noch recht gut, eben auch weil die Charaktere (diesmal übrigens eine komplett weibliche Truppe) gut ausgearbeitet sind. Ein bißchen mehr Abwechslung darf es dann in den Folgebänden aber schon langsam sein.
Schön ist, das hier, im Gegensatz zum ersten Band, nicht so sehr die Kunstwirker im Vordergrund stehen. Heldin Kai ist eine Priesterin, die ihre Idole verteidigt und Stadtmädchen Izza eben eines der üblichen “Lost Girls”, die später noch wichtig wird. Beide bekommen dann jeweils noch eine weitere Freundin, die ihnen hilft, an die Seite gestellt und natürlich laufen die Fäden beider Handlungsstränge am Ende zusammen.
Hier hätte ich es sogar schön gefunden, wenn Madame Kaverian (aus Band 1) wirklich mit den anderen zusammenarbeitet, immerhin war sie doch dabei, die beste Kunstwirkertruppe der Welt aufzubauen. So hätte man, zumindest im Kleinen Stil, dann doch noch einen roten Faden gehabt, der die Bände verbindet. Aber sei es drum, auch so kann man mit den Charakteren mitfühlen und ihre Entwicklung begleiten. Bemängeln kann man an der Stelle höchstens, das die Helden alle sim Griff haben und kaum Fehler machen und das der Bösewicht am Ende ja einer der beiden männlichen Charaktere sein muss, die hier mit herumschleichen, denn eine große Wahl bleibt nicht mehr.
Doch davon abgesehen erweist sich auch dieser Band wieder als durchweg spannend und unterhaltsam.