Ein Roman aus Obi-Wans frühen Tagen.
Inhalt (Klappentext)
Obi-Wan Kenobi ist noch nicht lange bei seinem Meister Qui-Gon Jinn in der Ausbildung – doch schon jetzt fragt er sich, ob es nicht ein riesiger Fehler war. Obi-Wan ist ein hervorragender Lichtschwertkämpfer, aber Qui-Gon möchte sich lieber auf die Meditation konzentrieren. Während andere Padawane ihren Meistern auf aufregende Missionen außerhalb des Planeten folgen, bleiben Qui-Gon und Obi-Wan auf Coruscant zurück. Dann entdeckt Obi-Wan auf einem geheimnisvollen Planeten Hinweise auf unerledigte Jedi- Angelegenheiten und überzeugt Qui-Gon, dass sie der Sache nachgehen sollten. Doch als der Zeitpunkt zum Aufbruch gekommen ist, ist Qui-Gon nirgends zu finden. Wütend macht sich Obi-Wan allein auf den Weg und ist fest entschlossen, die Mission zu erfüllen. Auf dem Planeten Lenahra trifft Obi-Wan auf eine Gruppe junger Menschen, die alle scheinbar die Macht nutzen und auch die einzigen Bewohner des Planeten sind. Je mehr Zeit er mit ihnen verbringt und je weiter er sich von seinem Leben im Jedi-Tempel entfernt, desto mehr ringt Obi-Wan mit seiner größten Angst: Vielleicht war er gar nicht dazu bestimmt, ein Jedi zu werden. Und doch wird er das nagende Gefühl nicht los, dass auf Lenahra irgendetwas Merkwürdiges vor sich geht. Kann Obi-Wan seine Verbindung zur Macht rechtzeitig wiederfinden, um sich und alle um ihn herum zu retten?
Kritik
In “Padawan” erleben wir einen jungen Obi-Wan Kenobi zur Zeit mit seinem Meister Qui-Gon, es spielt also alles vor den bisher bekannten Filmen. Wer aber jetzt ein erneutes Meister-Schüler-Abenteuer erwartet, der wird überrascht sein. Denn Obi-Wan bricht zu einer Solomission auf.
Dies tut er, um sich selbst zu finden und seinen Platz im Orden. Obi-Wan überlegt nämlich, ob es für ihn bei den Jedi noch richtig ist, ja, er überlegt sogar, den Orden zu verlassen. Klingt bekannt? In der Tat gab es in den “Legends” eine ähnliche Story (in der “Jedi-Padwan-Reihe”), in der Obi-Wan tatsächlich kurzzeitig die Jedi verlässt, um auf einem Planeten für die Freiheit zu kämpfen. Hier wie dort findet Obi-Wan dann zu sich selbst und erkennt seinen Platz bei den Jedi.
Natürlich dürften sich die wenigsten an das 20 Jahre alte Buch erinnern, und wie gesagt, es gehört inzwischen ja nicht mehr zum Kanon. Auch oder gerade deswegen hat man die Geschichte hier vermutlich neu in anderer Form aufgelegt. Als kleines Fanschmankerl sind übrigens auch Charaktere aus den damaligen Legends-Büchern dabei wie etwa Siri, mit der Obi-Wan im Tempel quasi aufwächst. Auch das ist aber erneut eher was für die eingefleichstesten Fans.
Was den meisten da schon eher was sagen dürfte ist die Erwähnung der Hohen Republik. Denn Obi-Wan geht einer Aufzeichnung aus dieser Zeit nach, um einen Planeten zu finden. Okay, auch das nu rein Gimmick um die Verbindung zu schlagen, aber vermag zu gefallen.
Was Obi-Wan außerdem trifft ist ein lebender Planet. Und ja, auch da dürfte es bei allen Legends-Kennern klingeln, denn das hatten wir auch schon in Form von Zonama Sekot. Hier ist es natürlich leicht abgewandelt aber auch hier drängt sich der Gedanke auf, das einige Teile der Legends genommen und hier einfach reingeworfen wurden.
Aber gut, das ist ja noch bis zu einem gewissen Grad legitim. Hält denn der Rest der Story wenigstens, was der Baukasten verspricht? Zum einem Großteil muss man sagen, das sie das tatsächlich tut. Die Szenen um Obi-Wan und seine Selbstfindung sind gut umgesetzt und man nimmt ihm die Zerissenheit durchaus ab. Auch die Szenen mit den anderen Kindern, die er findet, sind ganz net, auch wenn man klar sagen muss, sie sind hier natürlich nichts Außergewöhnliches.
Das gilt auch für die Kinder an sich, die auf dem Planeten leben und die halt die üblichen Klischees bedienen. So trauen sie Obi-Wan nicht, weil er ja alles kaput machen will, später kommt dann noch ein Bösewicht hinzu, dem unser Jedi das Handwerk legen will und natürlich glaubt ein Kind dem Bösen Onkel mehr als Obi-Wan und geht petzen… das sind halt alles so Klischees, die man hätte vermeiden können, selbst wenn dieser Roman eher auf ein jugendliches Publikum abzielt.
Zwischen den einzelnen Kapiteln wird dann immer auch in kurzen Einschüben Gespräche des Bösewichtes mit seinem Auftraggeber eingestreut – über den wir am Ende aber nichts weiter erfahren, denn das wird dann ganz fallen gelassen, was diese Szenen dann leider überflüssig macht.
Am Ende wird der Bösewicht natürlich, unbelehrbar wie er ist, abserviert – natürlich so, das weder Obi noch die Kinder daran Schuld sind bzw. sie keine große Wahl haben.
Immerhin wird mit Dex noch die Verbindung zu Episode II gezogen. Leider hat der aber dann nicht allzuviele Szenen mit Obi-Wan und wird am Ende auch wieder vergessen, obwohl man hier den Start der Freundschaft noch ausführlicher hätte zeigen können.