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StartStrange New WorldsStrange New Worlds - Season 1Rezension: Star Trek: Strange New Worlds 1x05 - "Spock Amok"

Rezension: Star Trek: Strange New Worlds 1×05 – “Spock Amok”

Staffel-Halbzeit bei “Strange New Worlds”! Wir gucken uns an, was es mit dieser Spock-Folge auf sich hat. Aber Achtung: SPOILER!

Halbzeit-Resümee

Mit “Spock Amok” ist die ersten Staffel schon wieder zur Hälfte vorbei. Da liegt es auf der Hand, ein erstens vorsichtiges Fazit zur neusten “Star Trek”-Serie zu ziehen. So viel vorweg: Auch Folge 5 kann wieder überzeugen.

Und somit halten wir fest: Bisher hat sich noch keine einzige Episode von “Strange New Worlds” als Rohrkrepierer erwiesen. Vielmehr haben alle bisherigen fünf Episoden das Gütesiegel erhalten, von kleineren Abstrichen in der B-Note mal abgesehen. Die jüngste Live-Action-Serie aus dem “Star Trek”-Universum kann also zurecht als eine Art “Befreiungsschlag” betrachtet werden, zumal auch viele ‘NuTrek’-Kritiker die Serie loben.

In den ersten fünf Episoden haben die Fans nämlich genau das bekommen, was sich viele von ihnen erhofft hatten. Klar, das kann sich zwar im weiteren Verlauf der Staffel (und Serie) noch ändern. Aber bisher gibt es wirklich nur sehr wenig zu beanstanden. Im Gegenteil, “Strange New Worlds” macht viele Dinge richtig, die bei “Discovery” und “Picard” noch falsch gemacht wurden.

Ein Beispiel: Nach gerade einmal fünf Folgen sind mir bereits die Namen aller Charaktere geläufig. Bei “Discovery” hat das bei den Nebencharakteren teilweise bis zur vierten Staffel gedauert.

Umso bedauerlicher ist es natürlich, dass man in Deutschland ewig auf diese Serie warten musste. Schade ist auch, dass die erste Staffel auch praktisch im Schnelldurchgang “verheizt” wird, so wie dereinst “Prodigy”. Sicherlich ist es verständlich, dass Paramount+ eine so gute Serie wie SNW als Zugpferd haben möchte. Aber ob man mit einer solchen Veröffentlichungsstragie wirklich neue Kunden anlockt? Da sind Zweifel durchaus angebracht.

Aber nun zur eigentlichen Episodenkritik.

Spock gar nicht Amok

Der Episodentitel ist natürlich eine Anspielung auf die berühmte Classic-Folge “Amok Time” (TOS 2×01 “Weltraumfieber”), die bekanntermaßen in Deutschland lange Zeit in einer umgeschnittenen (oder besser gesagt: umsynchronisierten) Fassung zu sehen war. Um Spocks vulkanische ‘Brunftzeit’ geht es in “Spock Amok” allerdings nicht, wobei er zu Beginn der Folge tatsächlich von einem Kampf mit sich selbst träumt.

Bei dieser Szene haben die Macher der Serie erneut unter Beweis gestellt, dass sie die Materie des Trek-Kanons (zumindest oberflächlich) kennen. Das Setting sieht hier nämlich aus wie in der oben genannten TOS-Folge – natürlich mit modernen Anpassungen. Und während Spock mit sich selbst kämpft, ertönt sogar die Originalmusik, die auch schon bei Kirk und Spocks Kampf erschallte.

Die Episode verfügt also über einen durchaus atmosphärischen Einstieg, auch wenn klar ist, dass es sich hier nur um einen Traum handeln kann.

Die restliche Handlung wird dann auf drei unterschiedlichen Handlungsebenen erzählt. Da ist erstens die Fortführung der Beziehungsgeschichte von Spock (Ethan Peck) und seiner Verlobten T’Pring (Gia Sandhu). Ein zweiter Handlungsstrang thematisiert die Verhandlungen der Enterprise mit dem (bisher noch unbekannten) Volk der R’ongovianer. Und in einer dritten Storyline jagen Una (Rebecca Romjin) und La’an (Christina Chong) noch einigen Frischlingen hinterher und spielen ein Spiel.

Und tatsächlich ist jeder dieser drei Handlungsstränge auch sehenswert, auch wenn einer davon vielleicht ein paar mehr Ösen hat als der andere.

Spock, T’Pring und Chapel

Dass sich Spock und T’Pring hier mal aussprechen, ist nach der ersten Folge auch dringend nötig. Die Chemie der beiden Darsteller stimmt jedenfalls, ebenso deren schauspielerische Performance. Beiden gelingt es zu zeigen, wie Vulkanier ihre privaten Gefühle zum Ausdruck bringen, wenn sie unter sich sind.

Überhaupt gefällt es mir sehr gut, dass man hier quasi auf Spocks Vorgeschichte eingeht und dieses Verhältnis aufdröselt. Die beiden Charaktere rücken hier wirklich näher beisammen und entwickeln ein tieferes Verständnis füreinander. So macht sich Spock Sorgen um seine menschliche Seite, was seine Partnerin endlich versteht. Natürlich wird in den nächsten sieben Jahren noch so einiges passieren. Das Resultat ist bekannt: Die Beziehung wird am Ende dann doch zerbrechen; allen voran deshalb, weil Spock seine Gefährtin für eine längere Zeit allein lässt, was T’Pring wiederum missfällt. Und diese Entwicklung zu erforschen, das wird die Aufgabe kommender Staffeln sein. Man darf hier also gespannt darauf sein, wie die Serie das umsetzen wird.

Sicherlich werden sich an dieser Stelle einige Fans darüber beschweren, dass mit dieser Storyline ein Bruch des Kanons verbunden ist, ähnlich wie bei der Figur Christine Chapel (oder auch “Obi-Wan Kenobi” von der Konkurrenz). Chapel (Jess Bush) gibt Spock hier nämlich Beziehungstipps, wodurch deren Beziehung deutlich privater und tiefgründiger erscheint, als das noch in TOS der Fall war. Wobei man hier auch sagen muss, dass es auch nicht überraschend käme, sollte zwischen beiden irgendwann noch etwas laufen. Denn hier würde es einfach irgendwie passen.

Allerdings wäre Chapel dann keine gute Freundin für Spock, sollte sie am Ende womöglich sogar versuchen, sich in dessen laufende Beziehung zu drängen. Womöglich besteht hierin auch die Verbindung zu TOS. Chapel hat Spock womöglich deshalb so angehimmelt, weil sie wusste, dass Spock vergeben ist (und eine Beziehung mit ihm deshalb unrealistisch ist).

Und eigentlich ist auch Chapels Vita erklärend. Schaut man nämlich in die Trek-Chronologie, dann wird sie 2259 den Wissenschaftler Roger Korby bei einem Forschungsprojekt kennenlernen. Deren Beziehung hält dann zwei Jahre, bis Korby schließlich 2261 auf Exo III verschwindet und sie die nächsten fünf Jahre nach ihm sucht.

Man darf also gespannt sein, wie man diese Ereignisse in die neue Serie einzubauen gedenkt.

Körpertausch à la carte

Dass sich Spock und T’Pring hier näher kommen, könnte durchaus zum Pon Farr vor der besagten TOS-Folge führen. Auch hier werden wir vielleicht noch in künftigen Folgen überrascht. Insgesamt kann ich mit der neuen Figurenkonstellation aber durchaus leben.

Im Zentrum dieser Annäherung steht ein Körpertausch, der allerdings nur aufgrund eines schief gegangenen Rituals stattfindet. Auch an dieser Stelle wird wieder eine Verknüpfung zu TOS bzw. zu den TOS-Filmen hergestellt. Denn man könnte argumentieren, dass Spock hier erstmals die Katra-Übertragung lernt. Also jene Prozedur, die er dann in “Star Trek II: Der Zorn des Khan” (2385) anwendet, um zu überleben. Auf jeden Fall beschäftigt er sich aber in weiterer Folge damit, um diese Übertragung irgendwann einmal wie gewünscht zu meistern.

Erfreulich ist auch, dass die Autoren daran gedacht haben, die beiden das Ritual einfach (erfolglos) wiederholen zu lassen, um den Rücktransfer einzuleiten.

Hier ist später Dr. M’Benga (Babs Olusanmokun) das Zünglein an der Waage, über den wir zudem erfahren, dass er gerne zum Angeln geht. Etwas blass bleibt bei dieser “Landurlaub”-Sequenz lediglich wieder einmal Ortegas (Melissa Navia), über die man bisher einfach am wenigsten erfahren hat. Und die auch noch keine eigene Folge bekommen hat.

Und so kommt es natürlich, wie es kommen muss: Spock und T’Pring müssen in vertauschten Rollen die Aufgaben des jeweils anderen übernehmen. Das hat zudem eine witzige Szene mit Pike (Anson Mount) zur Folge.

Komplizierte Verhandlungen

Der etwas schwächere Part der Folge beschäftigt sich mit den diplomatischen Verhandlungen, welche die Sternenflotte mit den R’ongovianern führt. Diese Aliens sind mir dann aber doch etwas zu generisch, auch wenn der Verweis mit einem Solarsegler auf “Deep Space Nine” ganz nett ist. Dass die R’ongovianer etwas eigenwillig reagieren, fällt natürlich schnell auf. Und wie man damit umgeht, obliegt dann Pike, da T’Pring in Spocks Körper etwas überfordert zu sein scheint.

Übrigens spricht T’Pring den guten Captain mit seinem Vornamen “Chris” an, was sogleich die Frage aufwirft, wie die Freundschaft zwischen den beiden eigentlich entstanden ist. Aber auch das wird man hoffentlich noch erfahren.

Auch Admiral Robert April (Adrian Holmes) ist bei den Verhandlungen wieder mit von der Partie, ebenso wie Cadet Uhura (Celia Rose Gooding). Ich hätte es dennoch schöner gefunden, wenn sich die R’ongovianer hier nicht mit der Föderation verbündet hätten. Das wäre auf der einen Seite einfach nur konsequent gewesen. Und auf der anderen eine auch nette Abwechslung. Insgesamt nehmen die Verhandlungen aber einen eher kleinen Raum im Plot ein.

Viel besser als dieser diplomatische Parcours ist hingegen das Auftauchen eines V’tosh ka’tur (“Vulkanier ohne Logik”), den T’Pring zur Räson bringen muss. Was ihr – also Spock – mit Chapels Unterstützung auch souverän gelingt. An dieser Stelle kann man sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.

Enterprise-Bingo

Gut gefallen hat mir auch die Nebenhandlung um La’an und Una. Beide spielen – angefeuert von Unas wenig netten Spitznamen in der Crew – das “Enterprise-Bingo”, nachdem sie zwei Ensigns zuvor dabei erwischt haben.

Im Grunde genommen präsentiert man uns hier eine kleine, aber sehr unterhaltsame Schnitzeljagd durch das Schiff. Hin und wieder gibt humorige Einschübe, welche die beiden Frauen auch weiter zusammenschweißen.

Das Ganze gipfelt in einer Szene auf der Außenhülle, die sich visuell wirklich sehen lassen kann. Aber habt ihr euch auch die Frage gestellt, ob die Platte bei der Zerstörung der Enterprise im dritten Kinofilm noch da ist? So oder so, für mich war diese Nebenhandlung mit das Stärkste an dieser Folge.

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Bewertungsübersicht

Bewertung

Fazit

Auch in der fünften Folge hält "Strange New Worlds" sein gutes Pacing, zeigt schöne Charakterkonstellationen und weist nur wenige Schwachstellen auf.
Deutscher TitelSpock Amok
OriginaltitelSpock Amok
Staffel1
Episodennummer5
RegisseurRachel Leiterman
DrehbuchHenry Alonso Myers & Robin Wasserman
US-Erstausstrahlung02.06. 2022
DE-Erstausstrahlung22.12. 2022
Sternzeit / Missionsdatum2341,4 (2259)
Dauer45
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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Danke für die Rezension, stimmig und wieder eine gute Folge.
Zur „Halbzeitkritik“: Ja, SNW gehört für mich in meinen „“Star Trek“ Welt. Die Charakteren schön aufgebaut, ein Team und ein Cpt. [Anm. d. Red.: gekürzt, bitte verzichte auf polarisierende Zuspitzungen und Unterstellungen.]

Zuletzt bearbeitet 1 Jahr zuvor von TrekZone Network

[Anm. d. Red.: Wir haben den Kommentar, auf den du dich beziehst, stark gekürzt und uns dafür entschieden, deinen Beitrag nicht zu veröffentlichen, um die polarisierende Debatte einzufangen.]

Ui, ja, diese Folge fand ich klasse. Da waren so viele Anspielungen drin, die ist vor Fanservice fast geplatzt, aber wieder einmal geschickt eingebaut, um nicht zu aufgesetzt zu wirken und die darstellerische Leistung des Körpertauschpaares war richtig beeindruckend.
Bisher eins meiner Highlights dieser Staffel 🙂

Ob die Platte noch da ist ? Nun, man sollte nicht vergessen, dass die Enterprise nach Kirks Fünf-Jahresmission umfassend umgebaut wird..Die Enterprise aus SNW bzw. TOS ist also baulich gesehen nicht diesselbe Enterprise wie in Star Trek III

Auch in der fünften Folge hält "Strange New Worlds" sein gutes Pacing, zeigt schöne Charakterkonstellationen und weist nur wenige Schwachstellen auf.Rezension: Star Trek: Strange New Worlds 1x05 - "Spock Amok"
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