Wir sehen uns den inzwischen achten Band des Buffy-Reboots an.
Inhalt (Klappentext)
Den Jägerinnen fällt es weiterhin schwer, sich in ihrer neuen Realität zurechtzufinden. Währenddessen versuchen Anya und ein frisch in Sunnydale eingetroffener Schurke, die Kontrolle über den Wächterrat zu erlangen! Ein Plan wird enthüllt und Scoobies wie Jägerinnen müssen sich zusammenraufen, im ihn zu verhindern, doch das tut nicht jeder freiwillig. Und welche Opfer müssen gebracht werden, um Buffy vor einer welterschütternden Entdeckung und einem neuen großen Bösen zu bewahren? Autor Jeremy Lambert und die Zeichner Carmelo Zagaria und Valentina Pinti bauen das Buffy-Universum weiterhin auf eine unglaubliche Weise aus, die man einfach gelesen haben muss. Diese Sammlung enthält außerdem eine ganz besondere Geschichte der Autorin Mirka Andolfo und der Zeichnerin Siya Oum, in der unser aller Lieblingswächter mal ganz anders auftritt: als Giles der Vampir.
Kritik
Bereits Band 8 und damit der vorletzte der neuen Buffy-Reihe liegt nun vor. Zeichnungstechnisch ist man weiterhin von der ersten Buffy-Reihe entfernt. Sprich, es wirkt alles kantiger, langgezogener und Ähnlichkeiten mit den Schauspielpendants sind eh schon lange nicht mehr vorhanden. Aber darüber redeten wir ja schon die letzten Male. Die meist einfarbigen Hintergründe unterstützen die triste Atmosphäre der Geschichte allerdings.
Storytechnisch ist man am Ende des letzten Bandes angekommen. Xander ist tot (jap, das bleibt definitiv so) und neue Gefahren brauen sich zusammen. Und nicht nur das will der Wächterrat ein paar Änderungen vornehmen, auch in der Befehlsstruktur rund um Buffy.
Eigentlich ist der Band damit schon ganz gut zusammengefasst, denn wirklich viel bzw. actionreiches passiert diesmal nicht. Ein etwas ruhiger Band mit einer Bedrohung im Hintergrund mag natürlich nicht schlecht sein, so richtig wollen die Charakterszenen aber nicht zünden.
Zwar nimmt man den Helden ab, das sie unglücklich sind und ja, die Idee, die anderen Buffys aus diversen Universen heranzuziehen, hat schon was (und ist irgendwie typisch Buffy), aber selbst ihre Alpträume vermögen es nicht, eine emotionale Reaktion auszulösen. Vielleicht auch, weil man das schon kennt? Oder weil sich die Reihe inzwischen doch zu weit von Original-Buffy entfernt hat?
Witzig ist immerhin noch das Auftreten von Giles Mutter, von der es aber wenig zu sehen gibt. Und dann, ja dann, etwa zur Hälfte, macht der Band einen totalen Schwenk und geht komplett von der Hauptgeschichte weg.
Stattdessen bekommen wir hier einen Einblick in ein Paralleluniversum spendiert, bei dem sich die Helden eine Geschichte erzählen. Eine Geschichte darüber, wie sie gegen einen Vampir-Giles vorgehen würden. Zugegeben, das ist mal eine nette Ausgangsidee, und einige der hier gezeigten Szenarien sind gute Gedankenspiele, aber halt leider auch nicht mehr.
Szenarien? Ja, denn sowohl Xander, Giles, Willow und Buffy dürfen ihre Stories zum Besten geben. Teilweise mehrmals, wenn sich die anderen darüber aufregen, das sie sich so nicht verhalten. Und so bekommen wir einen Kampf gegen Vampir-Giles nach dem anderen präsentiert, wobei das Buffy-Ende durchaus nochmal hervorsticht.
Es bleiben am Ende aber eben auch nur das: Geschichten. Alternative Geschichten, die so nichtmal passiert sind und so nur einen halben Band mit etwas füllen, das mit der Hauptgeschichte rein gar nichts mehr zu tun hat. Da kann man sich freilich zurecht fragen, was einen das interessieren sollte.